Ballade von Fürstenhort

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Kosch-Kurier8-35.gif

Ausgabe Nummer 9 - Ingerimm 1016 BF

Ballade von Fürstenhort

Initial-D.gif er Reiter eilet durchs tiefe Tal,

auf Schneefeld hoch glüht Sonnenstrahl.

Er trabt im Schweiß durch kalten Schnee,

er will noch heute an Koschtals See;

noch heut’ mit dem Pferd in den sicher’n Kahn,

will drüben landen vor Nacht noch an.


Denn grausige Kunde gehet durchs Land:

Greing, der Alte, lauert mit Klauenhand

auf eisigem Gipfel und hütet den Hort

und giert nach des Reiters Blute dort.


Auf schlimmem Pfad, über Klamm und Stein,

brauset der Reiter zur Schlucht herein.

Doch ’s ist Halmdahl der Keiler,

der Fürst des Kosch und der starke Pfeiler

von Tapferkeit und Heldenmut,

und listig ist er schon auf der Hut.


Da gellt durch die Lüfte ein grauser Schrei:

Der Drache, Greing, springt geifernd herbei!

Die Schuppen schimmern in blutrotem Schein,

gülden und rot — die Augen, verborgen und klein,

blitzen verschlagen in uraltem Hass

und sehen im Fürsten schon Drachenfraß.


Doch dieser legt ein den eichenen Schaft,

und reitet zum Sturme mit Heldenkraft.

Und der Gott will’s — Praios, erhaben! —

dass Halmdahl dem Drachen die Wunde geschlagen!

Berstend stoben die Funken hinfort —

der Drache verlie§ kreischend den Hort.


Doch Halmdahl der Keiler kniet nun fromm darnieder

und pries die Gštter, die einmal wieder

dem mutigen Herz und der kühnen Hand

den Sieg gegebenen im Koscher Land.


Doch Greing hoch über Felsen und Klamm

schwor Rache den Fürsten von Eberstamm.

Wo Greing dereinst den Hort bewacht, dort

ließ Halmdahl errichten Burg Fürstenhort.

Huminio der Sänger

Zur Ballade: Eine moderne Schilderung der historischen Ereignisse, der geneigten Leserschaft zur lehrreichen Lektüren zwecks besseren Verständnisses. (Die Schriftleitung.)