Grenze zu Garetien sicher!
RAKULBRUCK, Efferd 1043 BF. Die vor kurzem ausgebrochene Fehde in Garetien hat beiso manchem Einwohner der Ferdoker Mark für Unruhe gesorgt. Würden die verschiedenen Verbindungen des Koscher Adels zum Nachbarn dazu führen, dass auch bald im Fürstentum gekämpft würde? Um etwaigen Gerüchten zuvorzukommen, hat Markvogt Gero vom Kargen Land kurzerhand Gardisten nach Rakulbruck zum Grenzübergang an der Reichsstraße VI geordert. Bewaffnetes Volk in den Farben einer der Konfliktparteien soll an der Grenze aufgehalten werden, um gar nicht erst Koscher Boden zu betreten. Aus dem Kosch kommende Bewaffnete können hingegen gerne weiter in Richtung nach Garetien ziehen – und Händler dürfen natürlich weiterhin in beide Richtungen reisen. Auf die Frage des Kuriers, wie sich diese Regelung mit dem Kaiserfrieden vertrage,der schließlich auf den Reichsstraßen gelte, erinnerte der Vogt an einen Vorfall im Hesinde 1041 BF. Damals hatte es im Kosch auf der Reichsstraße III ein Gefecht mit Toten gegeben; er selbst hatte als Richtgreve der Hügellande die Angelegenheit untersuchen müssen, an der auch Adelige beteiligt gewesen waren. Bevor noch einmal so etwas geschehe, wolle er daher auf Nummer sichergehen. In Rakulbruck selbst wurden Stimmen laut, die die Befürchtung äußerten, dass so mancher Reisende edlen Geblüts vergrätzt sein würde obder Abweisung an der Grenze und dass dies dem Ruf der Stadt schaden könne. Daraufhin machte der Vogt Rakulbrucks, Ungolf von Plötzbogen,einen Vorschlag: Wer den Ritter in einem Duell auf das erste Blut besiegen könne, dürfe passieren. Das gelte aber ausdrücklich nur für den Adel, nicht für eventuell diesen begleitende Trupps. Dass Ritter Ungolf nun persönlich an der Grenze wacht, wird von der Bevölkerung ausgesprochen positiv aufgenommen. Der Markvogt hingegen vermutet, dass eventuelles Söldnervolk es mit der Ehre nicht so genau nehmen wird und statt über die Reichsstraße VI zu reisen weiter südlich die Rakula überqueren und dann auf dem Avesweg nach Ferdok ziehen könnte, um sich aus dem Kampfgebiet zurückzuziehen und auf sicherem Gelände zu erholen. Daher hat er vorübergehend weitere Gardisten nach Avestreu geschickt, die dort gegebenenfalls fremde Kämpfer aufhalten sollen. Im dortigen Wirtshaus „Zum Scharfen Schwert“ freut sich Thalion Ferdoker bereits über die größere Anzahl trockener Kehlen, deren Durst es zu stillen gibt – denn alleine die Gardisten beleben außerhalb ihrer Dienstzeit beträchtlich das Geschäft. Die Avestreuer Familien Ackerboldt und Rübenfein wollten sich ebenfalls beide zu der Angelegenheit äußern, verwickelten sich aber bei der Frage, was das beste Zitat für den Kurier sein möge, in einen länger andauernden Streit. So harrt die Ferdoker Markder Dinge, die da kommen. Möge Garetien bald wieder zur Ruhe kommen!