Halle der Kämpfer
Halle der Kämpfer zu Angbar, Stift des Heiligen Baduar der Göttlichen Leuin zur höheren Ehr
Wie es sich für ein Haus der Kriegsgöttin gebührt, liegt der Rondra-Tempel Angbars dort, wo er den Verteidigern Mut und Zuversicht spendet, alle Feinde aber von einem Angriff abschreckt — er ist ein Bestandteil der Stadtmauer. Stolz kündet er von der Gunst der Löwin, doch ist er kein trutziges Festungswerk, sondern eine von Säulen gestützte Halle, wie sie in den alten Tagen überall vorherrschten. Hoch über Stadt und Angbarer See auf dem Hügel Dwulin ist die Tempelplattform gelegen, hinab führt eine lange Treppe.
Diese Heldentreppe ist zwölf Schritt breit und aus weißem Marmor und schwarzem Basalt, umrahmt an beiden Seiten von den Statuen der Heiligen und Helden von Raul und Baduar über Thalessia von Angbar und Halmdahl den Keiler bis zu Kaiser Hal und König Brin.
Gewiss, dies mag jenen neuzeitlichen Belagerungsexperten und Festungsbaumeistern, die vielleicht die Garether Generalstabsstuben und den Paradeplatz kennen mögen, nicht aber das Heerlager vor der Schlacht oder die einsame Wache im Morgennebel, als Schwachpunkt in den Verteidigungsanlagen vorkommmen. Doch ist dieser Abschnitt genauso wehrhaft, ja stärker noch als jeder andere Teil der Stadtmauer. Kein Jünger der Löwin wird sich hinter Wällen verschanzen, wenn er dem Gegner ins Auge blicken kann, der unerschütterliche Glaube an die Göttin ist ihm Schild und Rüstung zugleich, tausendmal besser als alles Machwerk der Sterblichen!
Dies bewiesen Geweihten erneut beim Angriff des Alagrimm - wiewohl ihre Zahl kleiner ist als in alten Tagen. Die allermeisten Geweihten, die der frühere Schwertbruder Gisbrun von Wengenholm in die Kämpfe im Osten führte, sitzen mit ihm an der Tafel der Göttin. Verblieben sind der neue Hochgeweihte Leodan von Tandosch (ein kühler Nordmärker), der einäugig aus Tobrien zurückgekehrte Morling von Bockenburg-Sighelms Halm und der alte Zeugmeister Bolzer von Stanniz-Zweizwiebeln mit einer kleinen Schar Novizen.
Die Halle der Kämpfer ist eine Stiftung des Heiligen Baduar vom Eberstamm (was im Gegensatz zu den ebenfalls auf Baduar zurückgehenden Gründungsgeschichten vieler kleinerer Tempel auch bezeugt ist) und steht seit Jahrhunderten in einem mal mehr, mal weniger angespannten Wettbewerb mit den Rondratempeln in Ferdok (gewidmet Gräfin Niam) und Gratenfels (Hl. Hlûthar).