Stolzenburger Schlachtreiten 1046
Beim Stolzenburger Schlachtreiten am 15. Rahja kam es zu einem überaus unrondrianischen Zwischenfall: Wie so oft nahmen an der Tjoste nicht nur Adlige aus dem Kosch, sondern auch aus Greifenfurt, Weiden und Andergast teil. Auch eine Ritterin aus Nostria war in diesem Götterlauf zugegen.
Als sich ein Andergaster Recke lautstark darüber empörte, was denn „die Salzarelengräte“ hier zu suchen habe, und die so Geschmähte mit einem „Eichenholzkopf“ konterte, ging der Turnierherold mit mahnenden Worten dazwischen; doch als die beiden gar keine Ruhe geben wollten, wurden sie vom Platz der Ehre verbannt. Ein Koscher Turnier sei, so Vogt Feron von Nadoret, kein Austragungsort für außerkoscher Streitigkeiten — und schon gar nicht für gemeine Pöbeleien.
Ob die beiden vom Wettkampf Ausgeschlossenen andernorts die Waffen kreuzten, ist uns nicht bekannt.
Ganz anders verlief die Begegnung zweier alter Rivalen bei demselben Turnier: Im letzten Lanzengang standen sich Dania von Angenfurten und Relf von Angenbrück gegenüber. Die beiden „verbindet“ bekanntlich eine langjährige Fehde; zugleich vertreten sie als Ritterin der Wengenholmer Grafenschar und als Gräflicher Ritter vom See zwei Landschaften des Kosch. Groß war also das Bestreben der beiden, in diesem Duell den Sieg davonzutragen. Am Ende war es die deutlich jüngere Angenfurterin, auf deren Lanzenspitze man den Siegeskranz steckte.
Briefspieltexte
1046 BF
Scharmützel, Gestech und allerley Kurtzweyl Wettkämpfe im Frühling und Frühsommer Kosch-Kurier 79, Rah 1046 BF / Autor(en): Wolfhardt |