Boromil vom Kargen Land
Beschreibung
kurz und knapp: Bodenständiger Ritter, der im Zuge der Moorbrücker Neusiedlung einen Flecken Land erhalten hat und immer wieder als Bedeckung im Gefolge Graf Growins reist.
Werdegang
Kindheit: Seinen Namen hat Boromil aufgrund eines alten Versprechens seiner Familie an Boron, welches dadurch eingelöst wurde. Als Zweitgeborener hatte Boromil kein Erbe zu erwarten. In seinen Kindertagen entwickelte er ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Diener Parinor. Durch diese Freundschaft prägte ihn dahingehend, dass er ein Herz für das einfache Volk bekam.
Ausbildung: Seine Pagenzeit verbrachte Boromil beim Haus Entensteg. Später wurde er Knappe bei Erlan von Sindelsaum. Hier zeigte sich sein hohes Interesse für Allgemeinbildung, welches von Erlan noch weiter gefördert wurde. Auch wenn Boromil schließlich ein solider Ritter wurde, stand er doch stets im Schatten seines charismatischen älteren Bruders, der dem rondrianischen Ideal des Kämpfers deutlich näher kam. Nach seinem Ritterschlag lebte Boromil auf dem Gut seiner Familie, mal lesend, mal den Bauern auf dem Feld helfend, doch ohne eine rechte Aufgabe zu haben.
Belehnung: Dies änderte sich im Zuge der Moorbrücker Neusiedlung 1032 BF. Sein Vater hielt ihn für tauglich und den besten Kandidaten, um dem Willen des Fürsten zu folgen ein neues Rittergut am Rande des Moorbrücker Sumpfes zu gründen. Dabei holte sich Boromil schnell Hilfe durch Ambosszwerge, vermittelt über Edelbrecht von Borking, die Hügelzwerge rund um Skretin auf Ratschlag von Olbyn Grambart sowie die Phex-Kirche, wodurch er ihnen umgekehrt verpflichtet ist. Dies gilt auch für die Rohalswächter, denen Boromils Schwester Morena beigetreten ist und in Eisenkobers Wacht wohnt. Auch wenn es beide Seiten ungerne zugeben, sind sie als Nachbarn immer wieder aufeinander angewiesen. Ende des Jahres 1032 BF gründete Boromil Neuvaloor, dessen einige Dutzend Einwohner seitdem den Widrigkeiten des Sumpfes trotzen und das Land urbar machen wollen - dem Willen der Zwölfe und des Fürsten gemäß.
die Jahre ab dann: Boromil war ohnehin bereits bodenständig; doch spätestens die Jahre im Sumpf hätten jeden Standesdünkel beseitigt. Sein theoretisches Wissen verwandelte sich in Tatkräftigkeit. Beim Aufbau der Siedlung mussten alle hart anpacken, so dass sich bald eine verschworene Gemeinschaft bildete trotz der unterschiedlichen Herkunft der einzelnen Menschen und Zwerge. Da der Ritter selbst oft auf Reisen ging für Graf Growin oder gar den Fürsten, musste Boromil die Siedler viele Monde lang der Führung eines der Ambosszwerge überlassen, den er zum Dorfschulzen ernannt hatte. Die Siedler wuchsen weiter zusammen, denn anders überlebt man nicht im Sumpf. Anfangs grübelte Boromil über den Willen der Götter, denn er fühlte sich zerrissen zwischen den zwei Pflichten, dem einfachen Volk und dem Reich zu dienen. Mit den Jahren wuchs er jedoch in seine Rolle hinein. Die langen Winter und düsteren Nächte haben sein musikalisches Talent verfeinert, denn um eine positive Stimmung unter seinen Leuten erzeugen, hat er oft genug auf Gesang und Saitenklang zurückgegriffen. Heute kämpft er mit Schwert, Schaufel, Pergament und spitzer Zunge - welches Mittel auch immer probat ist, um die ihm anvertrauten Menschen und Angroschim zu schützen.
Im Hesinde 1041 BF war er Teil der Gruppe Koscher Adeliger, die auf Geheiß Fürst Ansholds den Oger Goro im Borrewald aufspürten und töteten.
Im Ingerimm 1041 BF machte er eine folgenschwere Bekanntschaft mit Yandebirg von Leufels, der Tochter von Walthari von Leufels aus Weiden.
Kontakte
Als wichtigste Kontakte aus Boromils Sicht können folgende drei Personen gelten:
- Olgosch Sohn des Ogrim, Ambosszwerge|Ambosszwerg, Dorfschulze von Neuvaloor, der in Boromils Abwesenheit die Siedlung führt
- Meister Phexgnade, Phexgeweihter, der Boromil wahlweise mit Rat, Tadel, Ermutigung und Denkanstößen zur Seite steht
- Growin Sohn des Gorbosch, Graf von Ferdok, mit dem Boromil immer wieder auf längere Reisen zieht
Ansichten
zur Heirat allgemein: Offiziell werden viele Ehen arrangiert – in der eigenen Familie hat Boromil jedoch Liebeshochzeiten erlebt und sogar solche gegen den Willen der Eltern, die gut gingen. So sehr ihm der Verstand sagt, dass Heiraten nun einmal vernünftig geplant werden muss, so sehr glaubt er insgeheim an dem Wert von Liebe und Romantik. „Ist nicht auch Rahja eine der Zwölfe?“ Dass er mit fast 40 Götterläufen noch Junggeselle ist und in einer kleinen Siedlung mitten im Sumpf hockt, wenn er nicht gerade für Graf Growin unterwegs ist, macht das Thema für ihn nicht leichter. Es nagt an ihm, dass er die standesgemäße Pflicht zum Heiraten nicht erfüllen kann, sieht aber auch keine Gelegenheit für Brautwerbung – und will keine Dame unglücklich machen, die gezwungenermaßen zu ihm in den Sumpf gehen muss. Ein ewiger Zwist zwischen Verstand und Herz, bei dem, obwohl Boromil eher ein überlegter Mensch ist, das Herz bisher stets gewonnen hat.
zur Hochzeit im Rahmen des Vertrags von Mantrash'Mor: „Als der König Almadas sich gegen das Horasreich erhob, als jenes bitter über den Bruch des aufgelaufenen Friedensvertrags klagte, als die Kaiserin (hoch!) selbst sich nicht scheute, gegen ihren eigenen Bruder vorzugehen, da war ein möglicher Krieg zwischen den Reichen nur als eine Andeutung im Raum, und doch lastete diese schwer. Wie groß die Freude, als nach zähem Verhandelm und manchem falschen Spiel der Widersacher der Zwölfe ein neuer Vertrag zustande kam! Alle Passus müssen erfüllt werden. Es ist bedauerlich, wenn Sprösslinge aus hohem Hause nicht nach Liebe, sondern auch nach Vernunft heiraten müssen – doch in ihrem Ehebund spiegelt sich auch der Bund von Reichen und Provinzen wieder, der über das Wohl und Wehe von vielen Rechtschaffenen entscheidet. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen! Dafür, dass sie diese schwere Verantwortung tragen, seien wir ihnen dankbar und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite! Ich wünsche, dass nicht nur Travia, sondern auch Rahja ihren Segen zu diesen Verbindungen geben möge.“
zum Knappentausch im Rahmen des Vertrags von Mantrash'Mor: „Was dringen für Klagen an meine Ohren über Knappen, die fern der Heimat ausgebildet werden? Oh, wüsstet Ihr nur Euer Glück zu schätzen! Wohnt einen Mond lang im Moorbrücker Sumpf und Ihr erkennt, dass es ein Segen sein kann, fern der Familie, doch in guter Umgebung zu weilen. Es ist ferner dem hesindegefälligen Austausch von Wissen und Erfahrung zuträglich, etwas anderes zu sehen – und dies kann der Diplomatie, dem Aufrechterhalten des Friedens und der Verständigung zwischen den Reichen nur zuträglich sein!“
Verwendung im Spiel
Verpflichtungen: Sowohl Ambosszwerge als auch ein Phexgeweihter haben Boromil geholfen, Siedler für den Moorbrücker Sumpf zu finden. Er hat nicht vergessen, wer ihm damals geholfen hat (und dies immer noch tut) und wird auf Hilfsgesuche dieser Gruppen besonders stark reagieren. Als Kleinadeliger im Sumpf hat er eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit entwickelt.
Vorteile: (nicht regeltechnisch, spielerisch): Gut gebildet, denkt eher nach als zum Schwert zu greifen, aufrecht (dabei ein wenig naiv, keine Ahnung von Intrigen)
Nachteile: Alles andere als ein strahlender Kämpfer, „passabel“ mit dem Schwert
Was eine Con-Orga oder ein Meister über den Charakter wissen sollte: Spielerisch ist der Charakter kein „Heldenadel“, der die Schurken persönlich in Stücke haut und glorreich von Turnier zu Turnier zieht, sondern kommt in seinem kleinen Lehen als Ritter so gerade über die Runden. Üblicherweise reist er als Begleitung seines Grafen Growin von Ferdok, was ihn in regelmäßigen Abständen an Orte fern der Heimat verschlägt. Einem intellektuellen Disput ist er alles andere als abgeneigt. Für einen Adeligen hat er wenig Standesdünkel – die Sumpfranzen und Untote machen da auch keinen Unterschied, wenn sie angreifen… sein Weltbild ist ein wenig einfach-heimattreu geprägt: Natürlich gibt es intrigante Barone, aber im großen und ganzen sind die Grafen und Fürsten schon die Guten und wenn sie etwas falsch machen, dann nur aus guter Absicht und weil sie viele schwierige Probleme zu lösen haben. Auch die Kirchen der Zwölfgötter sind „die Guten“ - Konflikte verschiedener Richtungen werden allenfalls als „Streiten für die gute Sache“ wahrgenommen, ehrgeizige Geweihte mit Machtgelüsten sind „fehlgeleitete Einzelne“; ein offener Streit in der Koscher Praios-Kirche würde Boromil vor eine ernsthafte gedankliche Zwickmühle stellen. Wenn ein Adeliger oder ein Geweihter sich mit einem Anliegen an ihn wendet, wird er also gar nicht danach fragen, ob es rechtschaffen ist oder nicht… Die wirklichen Bösen, das sind die Diener des Namenlosen und die Dämonenpaktierer, das Chaos und der Unfrieden. Durch eine Fehde hat Boromils Familie einst ihr Stammlehen verloren – ergo hat er kein Verständnis für streitlustige Adelige.
Quellen
Inoffizielles
- Boromils Weg
- Briefspiel Ankunft in Moorbrück
- Briefspiel Ein unerwarteter Gast
- Soloserie Ritter Boromils Gespür für das Moor
- Drei Einhörner
- Kosch-Kurier 53
- Kosch-Kurier 54
Irdisches
- Boromil Bjaldorn: Wirt der Herberge "Warme Stube" in Tjolmar im Computerspiel Sternenschweif
- Boromil von Kaldenberg: Hinterkoscher Baron, taucht u.a. im Abenteuer Marmortränen auf
Der ursprüngliche Beschreibungstext: Was man über den neuen Herren im Moorbrücker Land munkelt: Er soll der zweitgeborene Sohn eines etwas unheimlichen Ritters namens Gero vom Kargen Land am Angbarer See sein... oder doch sein kleiner Bruder oder Neffe? Im Zuge der Moorbrücker Neusiedlung erhält er einen Flecken Land.
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