Der Jäger: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Juli 2023, 05:09 Uhr
◅ | Ein edler Bund, Firun gefällig |
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Der Lûrer verschollen – oder tot? | ▻ |
Eine Ballade des Landt-Edlen Wolfhardt von der Wiesen, Sängerkönig zu Trallop.
Der Jäger
Einst lebte im Walde, im grünenden Tann’
An rauschender, sprudelnder Quelle
Ein tapferer Jäger, ein wackerer Mann,
Herrn Firuns bester Geselle.
Er jagte das Wild, den Eber, das Reh,
Sie gaben ihm alle ihr Leben;
Doch mied er getreulich unnötiges Weh’,
Sein Schuß ging niemals daneben.
Es war seine Freude, sein heiligster Brauch,
Auf einsamen Pfaden zu wandern.
Er barg sich geschickt im dornigen Strauch,
Stets ungesehen von andern.
So zogen die Monde, die Jahre ins Land,
So zog auch er durch die Lande,
Den Bogen gespannt in der sicheren Hand,
Den Köcher stets überm Gewande.
Doch eines Tages, zur Frühlingszeit,
Als alles neu grünte und blühte
Und Wald und Aue weit und breit
Vor herrlichen Farben sprühte,
Da sah er am Wege die lieblichste Maid,
Sie war noch so jung an Jahren;
Mit Schürze und Korb, im wehenden Kleid
Und Blüten in ihren Haaren.
Ihr Blick traf ihn, er schoß zurück,
Zum ersten Mal mit Schmerzen:
Vom schärfsten Pfeil, dem Liebesglück,
Durchbohrt warn ihre Herzen.