Ein köstlicher Scherz

           

 

 

Texte der Hauptreihe:

K1. Aufs neu’ erwacht in alter Pracht

K2. Ein Gang durch das fürstliche Schloss

K3. Die Geschichte der Koscher Fürstensitze

K4. Burgen, Schlösser, Junkergüter

K5. Die Residenz des Erbprinzen

K6. Kein Platz an der Sonne

K7. Mit Vers und Reimen wohl verziert

K8. Hügelzwergische Idylle

K9. Behaglich und gut koscher

K10. Bescheiden, doch Hesinde gefällig

K11. Ein „Palast“ der besonderen Art

K12. Umwoben von Gerüchten

K13. Eine garetische Feste im Koscherland

K14. Elfenmystik an der Tarnel

K15. Baronin Alvide verschollen!

K16. Trutzig — und viel zu groß

K17. Du und all mein Glück

K18. Tsaschrein zerstört!

K19. Neusiedler feiern Tsafeste

K20. Turmbau zu Therbunja so gut wie vollendet

K21. Wer den Schaden hat…

K22. Den Zehnten für Peraine

K23. Noch einmal hoch zu Ross

K24. Eile mit Weile

K25. Dämonen in Angbar

K26. Wie gewonnen, so zerronnen

K27. Ein köstlicher Scherz

Tra 1036 BF

Ein köstlicher Scherz

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Wie gewonnen, so zerronnen

Kosch-Kurier 57 Kapitel 27

Autor: Wolfhardt

Ausgabe Nummer 57 - Sonderausgabe 1036 BF

Allerlei Kurioses und Erschreckendes: Ein köstlicher Scherz

Oberangbar. Nicht länger anhören konnten sich die Nachbarn und Freunde von Humbosch Sohn des Herox dessen ständige Getöne, er könne aus allen kosher Bieren jederzeit mit verbundenen Augen ein echtes Angbarer Alt herausschmecken, weil es einfach das beste aller Biere sei. So beschlossen sie, doch einmal die Probe aufs Exzempel zu machen und führten Meister Humbosch, nachdem man ihm geheimnisvoll die Augen verbunden hatte, an einen Tisch mit einem Dutzend schäumend gefüllter Krüge, mit der Aufforderung, doch seinen Lieblingstrunk herauszufinden.

Dies ließ sich der Feinschmecker kein zweites Mal sagen und bald stand er kostend, schmatzend und sich den Schaum aus dem Bart leckend an dieser ungewohnten Theke. Doch bei jedem Gerstensaft schüttelte er nur brummend den Kopf und meinte: "Nein, das ist es nicht!" Beim letzten angekommen, schalte er seine Freunde üble Betrüger und Spitzbuben, denn das "einzig Wahre" sei gar nicht in dem Dutzend gewesen.

Das war freilich das Gelächter groß, denn wie sich herausstellte, war jeder der zwölf Humpen mit Angbarer Alt gefüllt gewesen! - Ein köstlicher Scherz, den Meister Humbosch leider nicht würdigen konnte- Seither hat man ihn nur noch griesgrämig gesehen, und seine Lieblingsschänke hat er nicht mehr betreten.

Karolus Linneger