Heerzug gegen Haffax - Der Angriff beginnt: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab und an riskierte einer der Gegner einen vorsichtigen Blick über die hölzerne Palisade, welche das Kastell in einem Halbkreis schützend vorstand, dann schob sich ganz langsam ein Helm nach oben und verschwand ganz schnell wieder.<br/>
Ab und an riskierte einer der Gegner einen vorsichtigen Blick über die hölzerne Palisade, welche das Kastell in einem Halbkreis schützend vorstand, dann schob sich ganz langsam ein Helm nach oben und verschwand ganz schnell wieder.<br/>
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Das Koscher Heer musste das Flusskastell am Flussbuckel einnehmen – ohne große Vorbereitung, ohne großes Belagerungsgerät. Weiter musste der Ort gesichert und befriedet werden. Bereits vorher hatten bei der Schlacht an der Tesralschlaufe Einheiten der Koscher den Hinterkoschern als Reserve den Rücken freigehalten.<br/>
Das Koscher Heer musste das Flusskastell am Flussbuckel einnehmen – ohne große Vorbereitung, ohne großes Belagerungsgerät. Weiter musste der Ort gesichert und befriedet werden. Bereits vorher hatten bei der Schlacht an der Tesralschlaufe Einheiten der Koscher den Hinterkoschern als Reserve den Rücken freigehalten.<br/>

Version vom 24. Dezember 2019, 15:39 Uhr


1039, Tobrien

„ERGEBT EUCH...“

Hallte es über das Kastell am Flussbuckel hinweg. Das koscher Heer stand am Flusskastell der Tesralschlaufe. Es war ihre zweite große Schlacht. Eine leichte Brise kam auf, trug die Stimme weit über das Kastell hinfort, ließ die Banner der Anwesenden flattern, wenn auch nicht richtig wehen, und verschaffte vor allem gerade den schwer gerüsteten Kämpfern unter ihnen eine angenehme Kühlung in der Hitze des Rahjamondes.
„...UND ES WIRD KEIN BLUT VERGOSSEN WERDEN MÜSSEN!“

Ab und an riskierte einer der Gegner einen vorsichtigen Blick über die hölzerne Palisade, welche das Kastell in einem Halbkreis schützend vorstand, dann schob sich ganz langsam ein Helm nach oben und verschwand ganz schnell wieder.

„IM NAMEN VON KAISERIN ROHAJA...“

Das Koscher Heer musste das Flusskastell am Flussbuckel einnehmen – ohne große Vorbereitung, ohne großes Belagerungsgerät. Weiter musste der Ort gesichert und befriedet werden. Bereits vorher hatten bei der Schlacht an der Tesralschlaufe Einheiten der Koscher den Hinterkoschern als Reserve den Rücken freigehalten.

Eine Schwadron der Fürstlichen Schlachtreiter hatte weitläufig um das Kastell herum Aufstellung genommen, sie sollten eine Flucht des Feindes ins Hinterland verhindern. Die Fürstlichen Bergschützen hatten sich vor der äußeren Palisade in Stellung gebracht, ihre Hornissen von ihren Maultieren gepackt und aufgebaut. Nun bereiteten sie mit gekonnten Handgriffen ihr Belagerungswaffen zum Einsatz vor. Um sie herum gruppierten sich die zwei Reiterschwadronen der Adelsreiter gemeinsam mit den fürstlichen Schlachtreitern, den fürstlichen Hellebardieren und den Angehörigen der Einheit „Marschall Geldor“.
Währenddessen sorgten die Nadoreter Gardisten, die Hügelländer Spießgesellen sowie die Grafenschar dafür, dass es in Flussbuckel zu keinen unliebsamen Überraschungen kam und der zweite Teil des Koscher Auftrages erfüllt wurde. Die exiltobrischen Freiwilligen und das freiwillige Erzwergebanner standen bereit, um Flüchtende einzufangen und die anderen Truppenteile bei ihren Aufgaben zu unterstützen.
„...ERGEBT EUCH UND DIE KAISERIN WIRD EUCH IHRE GNADE ZUTEIL WERDEN LASSEN!“

Niemand sollte den Koschern vorwerfen, sie hätten es nicht wenigstens versucht. Aber Hoffnung, dass die anderen sich freiwillig ergaben, dass sie ihre Waffen niederlegten, hatte keiner von ihnen. Doch versuchen mussten sie es dennoch – sie waren schließlich Kaiserliche.

„HORNISSEN BEREIT UND IN STELLUNG!“

Die Fürstlichen Bergschützen waren bereit und signalisierten dies dem Heermeister.

„RAMMBOCK BEREIT!“

Der Anführer des Stoßtrupps war mit zwei Lanzen der Fürstlichen Hellebardiere bereit, dass Tor zu bestürmen und niederzureißen, einzige Deckung waren Schilde, etwas anderes hatten sie auf die Schnelle nicht auftreiben können. Viele dieses Stoßtrupps würden nicht wieder kommen, aber eine andere Möglichkeit hatten sie nicht, sie mussten durch das erste Tor hinter die erste Palisade und dann über die Brücke durch das zweite Tor ins Flusskastell hinein. Es war die Zeit, an denen es ihnen mangelte und die eine längerfristige Belagerung außer Frage stellte. Es sei denn es gelang ihnen, die Palisade niederzureißen.
Sturmleitern standen zum Sturm auf die Palisade bereits, vielleicht würden sie so das Tor von innen öffnen können. Die Fürstlichen Schlachtreiter sollten zusätzlich einen Angriff auf die Palisaden ausüben und diese versuchen niederzureißen. Anschließend sollte das Adelsaufgebot durch die Bresche oder das geöffnete Tor stürmen.

Baduar von Eichstein hatte von Graf Jallik von Wengenholm den Befehl über eines der Banner der Adelsreiter übertragen bekommen. In den letzten Tagen und Wochen hatte er mit seinem Banner geübt und exerziert, damit die lose zusammengewürfelte Schar Zusammenhalt und Kampfgeist entwickeln konnte. Nicht immer war das einfach gewesen, gab es doch trotz des Heerzuges immer noch Animositäten, Zwistigkeiten oder gar schwelende Fehden zwischen einzelnen Streitern. Und doch hatten sie ihre erste Schlacht bei Eslamsbrück recht gut überstanden, die Ausfälle hielten sich in Grenzen. Nun hatte der Rittmeister seine Leute um sich gesammelt und besprach sich mit diesen, um die vor ihnen liegende Aufgabe zu meistern: „Unser Befehl lautet, das Kastell zu stürmen, sobald die Stoßtrupps das Tor offen haben oder es geschafft haben, eine Bresche in den Palisadenwall zu reißen. Leider fehlt uns die Zeit für Belagerungsmaßnahmen – das Heer muss weiter, aber wir müssen sichergehen, dass sich in Flussbuckel keine Truppen des Gegners mehr befinden, die uns später in den Rücken fallen können. Daher gilt es ganz besonders, dass wir schnell und hart zuschlagen, um den Gegner schnell zu besiegen.

Cendrasch Puls raste, als er mit zwei der Lanzen seines Banners auf das Tor in der Palisade zurannte. Sie führten zu zehn Mann einen dicken Holzstamm mit metallischen Griffen und Eberkopf, welche die Truppen des Kosch für solche Fälle mitführten. Mit der von den Soldaten nur liebevoll Holzkeiler genannten Ramme hofften sie zügig das massive Tor des Flusskastells nehmen und überwinden zu können. Derweil hofften sie ebenfalls, dass es keine Steineiche war, aus der es gebaut worden war. Doch auch ohne diese Erschwernis war es ein verfluchtes Alveranskommando. Aber was blieb den Soldaten übrig, Befehl war nun einmal Befehl. Der Hauptmann hatte sich ein konzentriertes Feuer der Hornissen auf den Wehrgang rechts und links des Tores erbeten, rollierend und nicht in konzentrierten Salven, um den Verteidigern keine Ruhe zu gönnen. Sie brauchten Zeit für die Ausführung ihres Plans. Einfaches Anrennen wäre quasi Selbstmord gewesen.

Cendrasch schnaubte verächtlich, nicht nur aufgrund der Anstrengung. Er hatte sich rasch erholt von dem Kampf mit dem Paktierer und seinem unterjochten Fleischkoloss, diesem zum Himmel stinkenden Oger. Dank seiner guten Konstitution und natürlich der klerikalen Hilfe eines Peraine-Geweihten, hatte sich auch die Wunde an seinem Rücken, welche mit einer dämonisch-verfluchten Waffe geschlagen worden war geschlossen. Doch hatte der Priester sich die Mühe wohl umsonst gemacht, das was nun folgen sollte war Wahnwitz, eiligst geplanter Wahnwitz.

Sechs Großschildträger rannten vorweg, begleitet von zwei Mann mit großen, eisernen Keilen und langen Hämmern, die die Schilde zu schützen suchten. Und dies war bitter notwendig, denn Pfeile und Bolzen trafen zu Hauf auf die Schilde, oder gingen knapp an den heranstürmenden Soldaten vorbei.
Am Tor angekommen bildeten sie ein überlappendes Schilddach, welches zu den Seiten abfiel. Dennoch wurden zwei der Männer von herabstürzendem Pech an Schulter und Rücken verbrüht. Das beständige und unvorhersehbare Feuer der Hornissen jedoch verhinderte eine größere Gegenwehr und somit wohl such das Schlimmste. Die Schilde vermochten auf diese Weise die Soldaten am Leben erhalten.
Die Ingerimm- geweihten Eisen wurden an dem Punkt zwischen die beiden Torflügel gehauen, wo sie sich trafen und zwar in der Höhe, wo nur kurze Zeit später die Ramme das Tor treffen würde. Als ihre Arbeit getan war zogen sich die Soldaten rasch zurück, jedoch nicht geordnet, wie beim Ansturm. Nein, der gefährliche Teil ihres Auftrages stand den achten noch bevor.
In der gerade beginnenden Rückwärtsbewegung fächerten die Schildträger auf und warfen kleine, tönerne Krüge auf Tor und den seitlichen Wehrgang, also nach oben. Dort, wo die Krüge zersprangen, fauchten gräfliche Stichflammen auf.
Der Soldat an der rechten Flanke jedoch wurde getroffen, als er im Begriff war zu werfen. Ein gezielter Pfeil traf ihn genau in dem Moment, da er ausholte und seinen Körper dabei nicht mehr zur Gänze durch den Schild zu decken vermochte. Das Geschoss drang tief in seinen rechten Arm. Der Krug fiel ihm aus der Hand und besiegelte sein Schicksal. Kein Schrei ertönte, denn der arme Tropf war sofort von Feuer umhüllt. Trotzdem dieses Fehlschlages in Cendraschs Planung, tat das Hylailer Feuer seine verheerende Wirkung und lenkte die Verteidiger weiter ab, machte eine geordnete Gegenwehr nahezu unmöglich. Lediglich auf der rechten Seite des Wehrganges war jetzt noch Widerstand zu erwarten. Doch alle Überlegungen in diese Richtung waren jetzt, in diesem Moment irrelevant, denn ein Zurück gab es nicht mehr.
Wie geplant waren in diesem Moment die Sturmleitern heran und berannten die Palisade, ebenso wie die Ramme und ihr Eberkopf zum ersten Mal angriffslustig auf das Tor knallte. Schon bei dem ersten Angriff wurde einer der Keile getroffen und die magischen Schutzzeichen aus Krakensilberintarsien glühten auf und zerliefen aufgrund der freigesetzten, göttlichen Macht. Oh ja, Cendrasch war gut informiert. Als der Hochkönig ihn entsandt hatte dem Feldzug des Kosch gen Mendena als Offizier beizuwohnen, hatte er vollen Einblick in die bisherige Kriegsberichterstattung aus dem Osten bekommen. Er wusste um die Tricks und Schutzmaßnahmen des Feindes.