Heerzug gegen Haffax - Ruhe vor dem Sturm
Hier nun verließ der Koscher Heerzug den göttergefälligen Teil des Mittelreiches und brach in die schwarzen Lande auf. Die Teilnehmer des Heerzuges merkten schnell, dass es hier anders zuging als bei ihnen daheim – auf den Feldern wurden Blutopfer gebracht, um falsche Götter milde zu stimmen. Kriegsfürsten und andere zwielichtige Gestalten hatten das Machtvakuum genutzt und sich zu lokalen Herrschern aufgeschwungen – immer wieder waren es auch Koscher Delegationen, die mit ihnen über freies Geleit und Proviant feilschen, einige gar dazu bewegen konnten, sich dem Heerzug anzuschließen.
Und wenn eine Patrouille dabei wieder einmal auf ein Dorf traf, dessen Bewohner auf dem Dorfplatz auf Pfählen aufgespießt aus leeren Augen auf die Lebenden herunterstarrten und das Wasser in den Brunnen schmierige Schlieren zog, dann sorgte dies zwangsweise für Gesprächsstoff in den Lagern, abends am Feuer. Wenn dann noch der beste Kamerad auf einer Patrouille einfach verschwand und nicht wieder auftauchte, dann zog dies gewaltig an den Nerven und der Moral. Die Anspannung war regelrecht zu fühlen.
Wichtige Stationen auf dem Weg waren das Pandaemonium bei Eslamsbrück, dann die Stadt selbst und ebenfalls Raufenberg. Hier hatte auch das Koscher Heer seine ersten richtigen Kampfeinsätze gegen Gegner, die nicht nur von dieser Welt waren. Und während es vorher immer wieder einzelne Verluste waren, die dem Heer nadelstichartig zugesetzt haben, füllten sich ab hier die Lazarette und die am Wegesrand errichteten Grabstätten. Es wurde ernst.