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Aktuelle Version vom 9. April 2022, 12:41 Uhr
Gefallenes Himmelslicht gesichert
Fürst Anshold ließ den Stern von Fürstlich Gnaden bergen
ANGBAR. Am späten Abend von Fürstlich Gnaden fiel erneut ein Stern vom Himmel ins Koscherland und versetzte die Reichsstadt und den ganzen nördlichen Kosch in Unruhe. Erinnerte man sich doch gut daran, wie auf den Sternenfall von 1039 BF eine schlimme Mäuseplage folgte, angeblich, weil der Stern das Schloss des Mäusekönigs getroffen hatte. Kündigte sich jetzt neues Unheil an?
Die Götterdienste in Praios- und Phextempel waren sehr gut besucht am nächsten Tag; die Priester taten ihr Bestes, die Menschen zu beruhigen und zum Vertrauen auf die Zwölfe anzuleiten.
Nicht untätig blieb unser Fürst. Am Abend von Fürstlich Gnaden hatte er manche seiner Vasallen zu einem Ball um sich geladen. Als die Gesellschaft Zeuge des Sternenfalls wurde, erbot sich sogleich eine Schar wackerer Streiter, den Ort zu suchen, wo das Himmelslicht niedergegangen war, und allfälligem Unheil Einhalt zu gebieten. Angeführt wurden sie von den Baronen von Oberangbar und Lûr sowie dem Markvogt von Ferdok. Ein junger Priester der Rondra schloss sich an, um göttlichen Beistand sicherzustellen. Mit dem Segen des Fürsten brachen sie schon anderntags auf ins Wengenholmsche, denn es schien, als müsse der Stern zwischen Greifenpass und Koschim niedergegangen sein. Eine Annahme, die sich bewahrheitete: Man fand den Einschlagort im Riesenbrunnental, einer als nicht geheuer berüchtigten Hochebene zwischen Adlergang und Twergental. Dort hatte Phexens leuchtendes Geschoss ein viele Schritt tiefes Loch in den Boden gebohrt. Die hohen Herren und Damen waren etwas ratlos, wie sie den Stern bergen sollten, doch da erhielten sie unerwartete Hilfe: Kein anderer als der Geode Kerasch Sohn des Kerax erschien, der nicht mehr gesehen wurde, seit er seine Buße für ein Attentat auf Väterchen Nirwulf (freilich unter magischem Zwang geschehen!) geleistet hatte. Kerasch, ein Freund der elementaren Kinder Ingerimms, rief geschwind einen Geist des Erzes herbei. Dem war es ein Leichtes, in den Schacht hinabzusteigen und den über hundert Stein schweren Stern – eine gleißende Kugel von der Grösse eines Bierfässchens – heraufzubringen. Für seine selbstlose Unterstützung verlangte der Geode nichts, als dass sie dem Koscher Volk bekannt gemacht werden solle, wozu der Kosch-Kurier hier gerne seinen Beitrag leistet.
Doch noch war der Stern nicht gesichert, denn in Twergental trafen die Fürstlichen auf eine Delegation aus Koschim, angeführt von Vogt Falleram Sohn des Fanderil. Dieser verlangte im Namen Bergkönig Gilemons, dass der Stern den Angroschim übergeben werden müsse, auf dass er sicher in den Koschbasaltkammern Koschims verwahrt sei und nicht für »drachischen Frevel« (womit die Zwerge schwarzmagische Umtriebe meinen) missbraucht werden könne. Die Adligen machten Falleram freundlich darauf aufmerksam, dass das Riesenbrunnental anders als das Dorf Twergental nicht in den Grenzen Koschims liege und die Angroschim daher keinen Anspruch auf den Stern geltend machen könnten. Man einigte sich schließlich darauf, dass die Phexkirche das Phexenslicht vorläufig verwahren solle für die nächsten 24-mal 24 Jahre, dann sollen Menschen und Zwerge erneut darüber verhandeln. Ein entsprechender Vertrag wurde zweifach in Stein gemeißelt für die Archive der beiden Parteien. So übergaben die erfolgreich heimgekehrten Adeligen den Stern Mitte Praios an Hochwürden Madane Markwardt. Wo genau er untergebracht werden soll, ließ sich Hochwürden leider nicht entlocken – doch vielleicht ist das besser so.
Die »Sternensucher«
Dies sind die Namen der edlen Damen und Herren, die im Namen des Fürsten auszogen, den Stern zu suchen:
- Baron Wolfhardt von der Wiesen zu Oberangbar
- Baron Rainfried von Grimsau zu Lûr
- Markvogt Gero vom Kargen Land zu Ferdok
- Ritter Grimm zu Zwietrutz
- Frau Rianod ni Rían
- Herr Pergrin Jallik von Eichstein
- Knappe der Löwin Rondrich zu Stippwitz
- Hauptfrau Barla Dorkenschmied