Mit schwarzer Feder
Mit schwarzer Feder
Neues Werk über die Boronkirche erschienen
INGEN, Boron 1048 BF. Der Gelehrte Knurrbold Grobb gab im Gespräch im Gasthaus „Zum Ochsenkopp“ Einblicke in sein neuestes Werk „Soll und Raben – Die jüngere Geschichte der Boron-Kirche im Kosch“. Weil er, wie gewohnt, sehr redselig wurde und allzu viele Worte zu verlieren nicht borongefällig ist, seien hier nur die wichtigsten Auszüge wiedergegeben.
Motivation
„Von den Zwölfen mag Boron nicht die als erstes genannte, die am intensivsten verehrte oder die im Alltag präsenteste Gottheit sein, doch gerade ruhiges Hinschauen und Beachten von leisen Tönen ergibt ein interessantes Thema. Tatsächlich sind die Boronkirche und der Kosch auf vielfache Weise miteinander verbunden. Das wird durch zwei Elemente besonders deutlich: Zum einen die Klöster zu Garrensand, Trolleck und Rhôndur (auch wenn letzteres seit vielen Jahren im Schatten der beiden anderen steht). Zum anderen die vielen im Kosch ansässigen Orden – Golgariten, Noioniten, Zorkabiner, Malchianer, Kalmuniten – von denen einige sogar in der Provinz selbst gegründet worden sind. Weniger geläufig ist, dass zwei Äbte des Klosters Garrensand aus dem Fürstenhaus stammten – Ontho Grobhand vom Eberstamm und Alrik von Ferdok-Eberstamm.
Anlass
„Der Auslöser, mit dem Schreiben zu beginnen, war die Gedenkfeier zum 25. Jahrestag der Schlacht an der Trollpforte 1046 BF, in deren Rahmen die Einweihung Sancta Boronias tatsächlich von beiden Kulten gemeinsam begangen wurde. Diese neuerliche Verständigung stellt eine beachtliche Entwicklung dar. Unvergessen bleibt, wie die Al’Anfaner 1010 BF das Kloster Garrensand ansteckten. Noch 1029 BF versuchten sie im Kosch selbst, eine Überführung von Artefakten durch einen Söldnerangriff zu verhindern.“
Stil
„Das Werk stellt eine ausdrücklich weltliche Sicht eines interessierten Laien dar. Es vermeidet also insbesondere die Anmaßung, zu strittigen religiösen Fragen eine Interpretation zu liefern. Der Titel wurde gewählt als Erinnerung daran, dass manches erst mit dem Tod ausgeglichen wird.“
Ereignisse
„Natürlich möchte ich nicht das gesamte Buch vorwegnehmen. Als Beispiele seien genannt: Auf der einen Seite schreckliches Geschehen wie die Visaristen, welche viel Verblendung, Leid und Tod über den Kosch gebracht haben, und Namenlose Umtriebe, in die zuerst der Abt Vurian verwickelt war und die vor wenigen Jahren erneut das Kloster Garrensand bedrohten. Auf der anderen Seite Bedeutendes wie die erste Versammlung der Golgariten überhaupt, die seinerzeit im Kosch stattfand, und die Wiedererrichtung des Zwölferganges, dessen erste Station bekanntlich ebenfalls die des Boron ist.“
Personen
„Es würde selbstverständlich den Rahmen sprengen, alle bedeutenden Priester und Geweihten aufzuführen. Aus der jüngeren Geschichte sind hier zuvorderst die drei Märtyrer Kalchas der Seher, Kalmun Breckenbart, Zakharabas Extor Zorkaban zu nennen. Die Totenregister sind für jeden Historiker eine unschätzbare Quelle. Ich bin mir sicher, dass in den Jahren 915-934 BF noch so manches interessante Geheimnis schlummert. Doch das ist ein Thema für ein anderes Mal.“
Ausführliche Berichte rund um die Boronkirche in früheren Ausgaben des KOSCH-KURIER
