Mit seinem langen Schwert
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Mit seinem langen Schwert
Eine Ballade aus dem Driftschen
Frau Rondras Monde war’s wohl, vor Jahren mehr denn zehn,
Da ritt ins Dorf ein Ritter, den wir noch nie gesehn.
Es war ein schmucker Jüngling, doch finster war sein Blick.
Staub und Schweiß auf seinem Panzer, kam er im schnellen Ritt.
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.
Er trat in Mutters Schenke, bat’ um Speis und Quartier,
Die Mutter hieß mich eilen, ich brachte Brot und Bier.
»Wohl bekomms, wünsch ich, Herr Ritter, und Segen allezeit!«
Da winkt er mir mich zu setzen, und klagt sein traurig Leid,
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.
(gesprochen:)
Sein Bruder war ein Freiherr, in Hlûthars Land zuhaus,
Allein, es war der Herzog, auf ihr klein’ Lehen aus.
Der Herzog sprach: »Der Freiherr, der muß ein Hexer sein!«
Und als der Baron brannte, zog er das Lehen ein.
Er forderte den Herzog, war tapfer doch nicht klug.
Denn der Herr Elenvinas sann heimlich auf Betrug,
Wollte nicht ehrbar streiten, plante stattdessen Mord.
Ein Freund verriet’s dem Jüngling, und der floh rasch den Ort.
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.
Nun harrte er seiner Feinde, Lanze und Schwert zur Hand.
’s nahten Praiospfaffen, die warn ihm wohlbekannt
Sie nahmen ihm den Bruder, das hat er nie verziehn,
So hört’ er nicht ihr Reden, nach Rache stand sein Sinn.
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.
Ich flehte an den Jüngling: »Geht nicht hinaus, o bleibt!«
»Und wenn du noch so schön bist, es geht nicht anders, Weib.«
Das waren seine Worte, treu blieb er der Leuin,
Den Bruder wollt’ er rächen, ohne den Tod zu scheu’n.
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.…
Er küßte meine Wange, dann ließ er mich allein.
Es war mehr als ein Dutzend, die stürmten auf ihn ein.
Sechs hat er noch erschlagen, in grimm gerechter Wut
Bis er lag wund am Boden, in seinem roten Blut,
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.
Der Herzog kam zu schauen, wie er zu Boron fuhr.
Der Held verflucht’ den Feigen – es lacht’ der Herzog nur.
Keiner wußt’ seinen Namen, so liegt er unbekannt,
Im Grab, das wir ihm gruben, das Liebste in der Hand.
Mit dem Schwert an seiner Seite, mit seinem langen Schwert
Mit dem Schwert an seiner Seite, dem kalten scharfen Stahl.
(durch einen ungenannten Spielmann)