Man erntet, was man sät - Mehr Öl fürs Feuer
Sindelsaum, Ende Praios 1041 BF
Mehr Öl fürs Feuer
Erlan von Sindelsaum blickte dem Auszug seines Kriegsgefolges nachdenklich hinterher. Vor vier Tagen war eine Brieftaube seiner Gattin, Alvide, aus Drift gekommen. Sie war gemeinsam mit dem fürstlichen Vogt Brumil in der Yassburg von überlegenen Truppen Narmurs von Karma eingeschlossen worden und von der Verstärkung durch die fürstlichen Truppen war noch weit und breit nichts zu sehen, oder zu hören. Sie bat Erlan daher darum, ihr eiligst Verstärkung zu schicken. Erlan hatte nicht lange gezögert und seine treusten Vasallen zu den Waffen gerufen. Vorneweg ritt der Bannerträger der Baronie, der einäugige Barthalm von Rohenforsten, mit seinem kleinen Gefolge. Direkt an seiner Seite war Eberhelm von Treublatt mit den Seinen zu finden. Ihnen folgten Wolfberta Sauertopf mit den übrigen achtzehn Kämpfern der Sindelsaumer Garde, sowie die zwei Dutzend Barabeiner Gleventräger unter dem Feldwaibel Garosch Sohn des Grimmosch. Alles in allem also ein Aufgebot in Bannerstärke, zur Hälfte zu Fuß und zur Hälfte beritten. Ein gut ausgestatteter Tross folgte dem Heerhaufen. Boten waren bereits ausgeschickt worden, um Flussschiffe für eine schnellere Reise nach Drift aufzutreiben.
Seine übrigen Vasallen hatte Erlan zu erhöhter Vorsicht ermahnt, falls der Drifter Baron oder seine Verbündeten Sindelsaum selbst angreifen würden, womit aber kaum zu rechnen war. Erlan war wahrlich kein Kriegsmann, aber er wäre gerne mit seinem Gefolge nach Süden gezogen, doch hatte ihm seine Schwiegertochter Perainhild von bösen Anschuldigungen Narmurs gegen Brumil und Alvide am Fürstenhof berichtet. Erlan würde daher an den Fürstenhof aufbrechen, um seiner Gattin dort politische Rückendeckung zu geben. Eine nicht besonders glorreiche, aber dafür umso wichtigere Aufgabe.