Ins Schwarze getroffen - Kosch-Kurier 37
Ins Schwarze getroffen
Vom „Frischlingsschuss“ der Koscher Bergschützen
ANGBAR. Nur kurze Zeit nach seiner Gründung umfasst das neue Regiment der Koscher Bergschützen bereits zwei Halbbanner Armbruster, die in der ehemaligen Kaserne der Angbarer Sappeure im Waffenhandwerk ausgebildet werden.
Ein großer Teil der neuen Rekruten sind noch ungeübte Burschen und Maiden aus dem Hügelland und Schetzeneck, doch auch einige geübte Schützen — Angroschim und Veteranen der Sappeure — haben sich in die Regimentsliste eintragen lassen.
Am ersten Tag des Feuermondes fand auf dem Brodilsgrund vor Angbars Mauern das erste Vorschießen der Armbruster, der so genannte „Frischlingsschuss“, statt. Dabei zeigte sich ein etwas krumm gewachsener Bursche aus Zweizwiebeln mit Namen Ingram Dickrüb als sehr geschickt mit seiner Waffe; aufgrund seines Gebrechens hatte man ihn ursprünglich gar nicht in die Truppe aufnehmen wollen oder nur zu Hilfsdiensten, doch hatte er darauf bestanden, ein Bergschütze zu werden — und seine Bolzen, die fast im Schwarzen steckten, zeigten an, dass er dort bestens aufgehoben war.
Allein ein Veteran der Angbarer Sappeure, Raskalosch Sohn des Ronax, übertraf ihn schließlich im Siegerstechen. Da er aber „ein paar Jahrzehnte mehr Zeit zum Üben“ gehabt habe, wie er hinterher gutmütig meinte, überließ der Angroscho den Siegespreis (ein Fass Angbarer Alt) dem jungen Mann aus Wengenholm, das dieser wiederum freigiebig mit seinen Kameraden teilte.
Auch viele Bürger sahen dem Wettkampf zu, und manch einer stellte sich anschließend beim freien Schießen ebenfalls auf den Platz und zeigte, dass auch die Schießkünste der Bürgerwehr nicht zu verachten sind.