Das Ende der Rohalszeit

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Ausgabe Nummer 47 - Tsa 1031 BF

Das Ende der Rohalszeit

Unter Rohal dem Weisen blühte auch im Koscherland der Kult der Herrin Hesinde; im Jahre 480 BF. wurden erstmals die Festpiele zu Ehren der Allweisen Schlange in Salmingen aufgeführt, wie es noch in unseren Tagen Brauch ist.

Doch dann, im Rahmen der Festspiele von 585 BF., geschah etwas Merkwürdiges: Einer der Priester hatte eine - offenbar von Hesinde gesandte - Vision, und aus seinem Munde kam folgendes Orakel:


„Den einen Ort, nicht See, nicht Land,

Wo oft das Einhorn sinnend stand

Und sich im grauen Spiegel sah,

So oft in über hundert Jahr,

Den sieht es lange nun nicht mehr.

Die Zeiten werden schwarz und schwer.“


Damals verstand niemand den ganzen Sinn dieses Spruches. Doch bald sollte sich zeigen, dass damit das Ende der über 120 Götterläufe währenden Rohalszeit gemeint war. Der Weise, dessen Symbol das Einhorn ist, dankte im Jahre 589 BF. als Regent des Raulschen Reiches ab und verließ die Garether Residenz.

Vom Rohalssteg im Angbarer See aus soll er mit einem geflügelten Schiff nach Alveran zurückgekehrt sein - so heißt es jedenfalls im Volksmund. Eine andere Version der Sage berichtet freilich, dass er dabei von Dämonen angegriffen wurde und daraufhin beschlossen habe, den Kampf gegen seinen Widersacher B*** aufzunehmen.

Wie dem auch sei: Den Rohalssteg in der Nähe des Hüterklosters, den der Weise mehrfach besucht haben soll, um dort über dem Spiegel des Grauen Sees zu meditieren, sah er niemals wieder. Und wer die schlimmen Ereignisse der Magierkriege bedenkt, die bis heute ihre Spuren hinterlassen haben, der wird auch den letzten Vers des Orakelspruches verstehen.


Karolus Linneger