„Zug des Lichts“ in Schetzeneck
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„Zug des Lichts“ in Schetzeneck
Praiosgläubige Pilgerschar passiert Metenar und Koschtal — Ziel immer noch unbekannt
SCHETZENECK - KOSCHTAL. Von den Meldungen aus den bisherigen Stationen des Praioszuges erweckt, hatte Graf Helkor selbst eiligst seine Edlen zu sich nach Koschtal auf die Burg gerufen. Gemeinsam mit dem (sic!) der Grafenstadt, Hochwürden Gerdin Berwangk, beriet man sich ausgiebig, was ob des Kirchendisputes zu tun sei.
So kam man, noch ehe der „Zug des Lichts“ die Stadtmauern erreichte, zu dem überraschend einhelligen Schluß, auch fürderhin dem Herren Heliodan die Treue zu halten, was der ehrbare Graf schweigend — nicht leugnend, nicht preisend — hinnahm. Aber noch vor der Ausrufung an das Volk ward indes ein gar prächtig Anblick auf dem großen Platze vor der Mauern.
Wohl zwanzig mal zwanzig Bürger waren dort zusammengekommen, um den flammenden Reden eines gar strahlenden Derian Palagion zu folgen. Und die Schar ward ergriffener und ergriffener mit jedem Wort, und als die Preisung ward vollbracht, da entstieg eine Woge der Euphorie den Reihen, prächtiger als sie Schetzeneck je erblickt.
Die hohen Herren aber mußten von ihrem oberen Fenster beobachten, wie ihre eigenen Untertanen den Nordmärker lobten und priesen, sich gar weihen ließen, während sie auf eine ruhigere Stunde warten mußten. Auch die Verkündung des Ratsbeschlusses, nur wenig später, vermochte die Loblieder auf Wort fehlt nicht zu ersticken, und der Zug des Lichts zog, begleitet von wohl hundert Fackelträgern, gen Norden weiter.
Auch im nahen Metenar ward der Praiosglaube lodernd wie seit den Magierkriegen nicht mehr. Symbolisch hierfür mag die Wiedereinweihung des seit den Zeiten Rohals des Weisen vakanten Rhôndurer Praiostempels stehen, dem fürderhin ein Mitglied des Zuges, Hochwürden Ailacon Havorod, vorstehen wird.
Desweiteren ward im Rahmen der Hohen Andacht verkündet, daß die Ortschaft Greifhorst, samt seiner praiostreuen Bewohner, künftig in direkter Lehnshoheit des Tempels stehen soll, so es will der einzige Herre Praios.
Alldieweil bleibt abzuwarten, was der noch in Koschtal weilende, metenarische Baron Myros Stragon von Metenar zu dieser „göttlichen Entscheidung“ (so Hochwürden Havorod) zu sagen hat…