Etosch Gabelbart

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Freund Edelbrechts von Borking

Häuser/Familien

(keine)

Lehen/Ämter

(keine)

Orden/Kirchen/Bünde

(keine)

Namen und Anrede:
Voller Name:
Etosch Gabelbart
Andere Namen:
Etosch Sohn des Ebrasch
Stand und Lehen:
Stand:
Bürger
Daten:
Alter:
70 Jahre
Tsatag:
15. Phe 977 BF
Geburtshoroskop:
Horas, Levthan, Kor, Fuchs
Hintergründe:
Kurzbeschreibung:
Freund Edelbrechts von Borking
Briefspiel:
Ansprechpartner:

Beschreibung

Am 15. Phex des Jahres 977 nach Bosporans Fall erblickte Etosch, Sohn des Ebraschs die Feuer der Heiligen Halle von Waldwacht. Seine Mutter Gella vermeinte bei der Geburt eine Flamme auf seiner Stirn zu sehen und befürchtete das Schlimmste für seine Zukunft.

Gleichwohl ereignete sich in den ersten zehn Jahren, abgesehen von der Geburt seiner Brüder Engerim und Erax – auch sie ehrenwerte Bergmänner wie der Vater –, nichts Besonderes. Etosch besaß absolute Narrenfreiheit und durfte sämtliche Gänge und Stollen des Ambossgebirges durchstreifen und erkunden, so dass er sich schon bald hervorragend auskannte und weitgehend höhlenkundig war. Als mit fünfzehn auch die ersten blonden Barthaare zu sprießen begannen, schien sein Leben erst recht einen normalen Verlauf zu nehmen. Sein bester Freund in diesen Tagen war der zwei Jahre ältere Partram, Artrams Sohn, der aus einer angesehenen Handwerkerfamilie stammte. Mit ihm lauschte Etosch gemeinsam den Erzählungen der Alten über die Kriege gegen die garstigen Echslinge und die späteren Auseinandersetzungen mit den spitzohrigen Elfen in der Vergangenheit, die die Angroschim aufgrund ihrer geringen Körpergröße verachten. Später sollte Etosch merken, dass er durch eben diese Geschichten wohl doch etliche – ungerechtfertigte, zumindest was die Elfen angeht – Vorurteile gegen derartige Wesen gesammelt hatte. Einige lustige Jahre waren Partrams und seiner Freundschaft geschenkt, doch wie es so oft kommt im Leben, fand die Freundschaft ein schnelles Ende: Eines Tages musste Etosch mitansehen, wie Partram einen um etliche Jahre Jüngeren völlig grundlos verprügelte. Sofort erwachte eine Art Beschützerinstinkt in ihm, der ihn mit einer solchen Heftigkeit auf den, bis dahin heißgeliebten, Freund losgehen ließ, so dass dieser erschrocken die Flucht ergriff. Im Alter von zwanzig Jahren begann Etoschs Ausbildung und er erlernte, wie schon sein Onkel, sein Vater und sein älterer Bruder Ebbo den Bergbau. Dabei entwickelte er aber ein solches Gespür für Goldadern und mochten sie auch noch so klein sein, dass sein Vater ihn zum Rat der Sippe brachte und eine Ausbildung zum Goldsucher beantragte. Kritisch beäugten die weisen Lenker der Sippe den jungen Zwergen, denn sie verloren nicht gern eine Arbeitskraft und mochte es auch nur ein Kind sein. Schließlich führten sie Etosch in einen der finstersten Gänge der Binge und hießen ihn, seine Zwergennase unter Beweis stellen. Vermutlich hatte Etosch wirklich ein Talent dafür, denn er entdeckte in Sekundenbruchteilen eine Goldader, was selbst von den Kritischsten unter den Weisen für ein Meisterstück gehalten wurde.

So kam er denn in die Obhut der beiden Brüder Obolosch und Pogolosch, die ihn absofort ausbildeten und schon bald ihren anderen Schützlingen vorzuziehen begannen. Etosch mochte etwa 25 Jahre alt gewesen sein, da beschwor ihn sein Gerechtigkeitssinn mit den beiden zu sprechen und sie zu bitten, ihr Verhalten ihm gegenüber zu ändern. Schmunzelnd nahmen die beiden seine Aussagen zur Kenntnis und bemühten sich in den Jahren darauf, seinem Wunsch zu entsprechen. Die Ausbildung empfand Etosch als herrlich: Nicht nur, dass er lernte, Kristalle zu züchten und ihren Wert abzuschätzen, nein aufgrund seines guten Gedächtnisses erzielte er auch in Gesteinskunde und im Rechnen ganz erstaunliche Ergebnisse, vom allabendlichen Zechen ganz zu schweigen. Die größte Feier, die zu seinen Lebzeiten jedoch gegeben wurde, war die anlässlich der Ernennung Albraxens von Waldstein zum Hochkönig aller Angroschim im Jahr 1008 BF. Auf diesen entscheidenden Schritt hatten sich alle Völker der Angroschim geeinigt, weil die Bedrohung durch die widerlichen Schwarzpelze aus dem Norden enorm zugenommen hatte und den Großlinge ihr allein nicht begegnen konnten. Eine größere Ehrfurcht vor dem Alter wie vor diesem ehrwürdigen 256jährigen hat Etosch wohl nie wieder empfunden. Seine Ausbildung schloss er mit fünfunddreißig Jahren mit seiner Feuertaufe ab, deren Zeremonie wie bei jedem jungen Zwerg im Amboss persönlich von König Arombolosch durchgeführt wurde, und all seine Freunde und Verwandte waren gekommen. Doch wie blamabel war es, dass er die Mutprobe, das mit bloßen Füßen über glühende Kohlen Laufen, erst beim zweiten Mal bestand. Hatte er nicht sogar ein Grinsen im Gesicht des Königs gesehen, oder war das gar nur Einbildung, wie die Verwandlung einer ganzen Vorratskammer aus Gold in Blei, die Etosch am Vortag vermeinte gesehen zu haben?

Ein ganzes Jahr lang wusste er nichts mit sich anzufangen und so taumelte er vor sich hin. Ganz neu war für ihn die Erfahrung, nur noch ein Zwerg unter vielen, mit allen Rechten aber auch allen Pflichten konfrontiert zu sein. Er glaubte zu wissen, warum er das erste Mal versagt hatte bei der Feuertaufe: Das kam von den Milchspeisen – Käse, Quark, Sahne usw., was er vorher in rauen Mengen genossen hatte und so war es ihm absofort verhasst. Hatte er nicht irgendwo einmal gelesen, dass derartige Nahrung sogar die Lebenszeit verkürze?! Von niemanden, auch von seiner Mutter nicht, ließ er sich davon abbringen, dass dies nur ein Aberglaube sei und so meidet er Milchiges noch heute. Seine Gier auf Gold wurde – berufsbedingt – jedoch immer größer und obwohl er alles Gold, das er fand, an den Stamm abzuliefern hatte, so wollte er auch etwas davon für sich gewinnen. Da kam ihm eine Idee: Einst hatte er ein Gespräch Oboloschs und Pogoloschs belauscht, als sie von einem weisen Zwerg im Eisenwald gesprochen hatten, dem es angeblich gelungen war, aus unedlen Metallen, Gold herzustellen. Diesen wollte er aufsuchen und bei ihm in die Lehre gehen. So verabschiedete er sich von den Seinen und obgleich so manchen Träne floss, war er froh, dem Amboss für einige Zeit den Rücken zukehren zu können, befürchtete er doch, dass er insgeheim für einen Tollpatsch galt, seitdem er die Feuertaufe erst beim zweiten Mal bestanden hatte. Ganz alleine konnte er natürlich nicht reisen, verstand er doch die Großlinge nicht und sie ihn nicht und hätte er allein doch wohl auch kaum den Weg gefunden, so dass er mit dem Händler Frathak, Athaks Sohn, ging, den Etoschs Vater insgeheim dafür bezahlte, dass der Sprössling wohlbehalten ankäme. Wie dieser nun zum ersten Mal den Amboss verließ und sich nach Osten wandte, um nicht über Warneburg reisen zu müssen, wo ein gefürchteter Onkel lebte, wurde Etosch zum ersten Mal bewusst, was ein Gebirge von außen eigentlich ist und so fürchtete er die Höhen der Berge, die er nie erklimmen zu müssen hoffte. Doch auch die weite Fläche, die freien Plätze, scheute Etosch, als er erst den, den Amboss umgebenden, Wald durchquert hatte und ins Cresvaltal kam. Zehn Tage währte die Reise am Cresval entlang, über die Dörfer Jennbach, Pundred, Taladur und Bangour, während der er seine ersten Brocken Garethi aufschnappte, ehe er in den Eisenwald gelangte, wo der wortkarge erzzwergische Alchemist Xolkar hauste, den Vater Ebrasch schon brieflich über die Ankunft informiert hatte. Endlose Verhandlungen musste Etosch mit dem Gelehrten führen, bis dieser sich dazu bereit erklärte, den Jüngling auszubilden. Sicherlich nicht die schönste Zeit seines Lebens waren die nächsten drei Jahre bei dem zurückgezogen lebenden Sonderling, doch lernte Etosch allerhand bei ihm über die Kunst der Alchemie, das Malen und Zeichnen, das alte zwergische Angram und die hohe Kunst der Wundenheilung und Selbstbeherrschung. Auch wenn Xolkar Schriften über die Brauereikunst bei sich verbarg und sich Etosch soviel davon aneignete, dass er seinen Kummer und sein Heimweh runterspülen konnte – worauf der Meister immer einen enormen Wutanfall bekam – die synthetische Herstellung von Gold lernte er gleichwohl nicht. Nach drei Jahren erklärte Xolkar Etosch eines Morgens, er könne ihm nun nichts mehr beibringen und er solle ihn nun verlassen – Freunde waren wir wahrlich nicht geworden. Mittels eines Jägers reiste Etosch zurück ins Ambossgebirge, diesmal quer durch den Wald, wobei er einige bescheidene Kenntnisse für das Leben in der freien Natur gewann und erfuhr, wie sinnvoll es ist, den Sonnenaufgang erst vorübergehen zu lassen, ehe man aufbricht, da einem andernfalls nur Unglück bevorsteht.

Zurück im Amboss, immerhin 39jährig, erlernte Etosch grob die Hüttenkunde und das Waffenschmieden und brachte einen passablen Drachenzahn zustande, in dessen Gebrauch er sich eben so übte, wie in Hiebwaffen und der Armbrust. Er lernte bereits das dritte Jahr und verstand es auch immer besser einen vernünftigen Preis für die Erzeugnisse seiner Schmiedekunst einzuhandeln, als sein Großvater Erax, der die Laufbahn eines Abenteurers eingeschlagen hatte, von seiner letzten Reise zurückkehrte. Nachdem er sich von den Strapazen der langen Reise erholt hatte und so weit genesen war, dass ihm das Sprechen keine großen Schwierigkeiten mehr bereitete, nahm er Etosch eines Tages zur Seite, öffnete die große Truhe in der er seinen ganzen Besitz hortete und zog ein altes, blinkendes Kettenhemd hervor. „Dies, Etosch,“ so sprach der Großvater mit seiner tiefen brummenden Stimme „ist das Kettenhemd meines Vaters und vor ihm hat es sein Vater getragen und dessen Vater davor.“ Sprachlos klappte Etosch seinen Mund nach unten und seine Augen weiteten sich voller Spannung. „Jetzt möchte ich, dass du es bekommst“ sagte Erax und legte es in die Hände seines Enkels. Bevor sich Etoschs gekränkter Gerechtigkeitssinn zu Wort melden und Einwände erheben konnte, dass das Kettenhemd in seines Vaters oder Onkel Jolhags Besitz übergehen sollte, fuhr Erax fort: „Ich habe dich beobachtet, Etosch. Du bist nicht wie die anderen. Sieh sie dir doch an: Sie arbeiten als brave Erdferkel und schuften von morgens bis abends in den Minen und Schächten, um der Erde noch mehr Gold, Silber oder gar Mondsilber zu entreißen. Du bist anders. Zwar hast auch du eine große Vorliebe für edle Metalle, ja ja, ich kenne dich“ sagte er augenzwinkernd „aber die kann man sich auch anders erwerben. In dir brennt ein Feuer, ich sehe es – du bist wie ich, du wirst nicht immer im Amboss bleiben, denke an meine Worte!“ Erax legte Etosch seine große Hand auf die Schulter, drückte ihn eng an sich und schob ihn dann in Richtung Höhlenausgang. Zwei Tage später war Erax verschwunden – Etosch trug sein Kettenhemd, das Kettenhemd seiner Vorväter, seitdem oft, um sich an die Rüstung zu gewöhnen und trainierte weiter mit den Waffen. In den letzten Jahren nahm er darüber hinaus Unterricht im Garethi, bis er die Sprache der Menschen leidlich beherrschte. Immer wieder gingen ihm die Worte im Kopf herum „In dir brennt ein Feuer!“, „Du bist nicht wie die anderen.“

Am Abend des 7. Travia 1022 BF brach auch er endgültig aus den Heiligen Hallen von Tosch Murr auf und gelangte nach vielen Jahren, die ihn sowohl nach Albernia, als auch nach Andergast, Nostria und ins Horasiat geführt hatten, nach Hirschingen, wo er die Bekanntschaft mit Edelbrecht von Borking machte, mit dem ihn schon bald eine tiefe Freundschaft verband. Nachdem eben dieser zum Ritter von Neufarnhain in der Baronie Moorbrück erhoben worden war, trat Etosch auf Bitten seines Freundes im Jahre 1032 BF eine Stelle als Verwalter der Neusiedlung an.





Briefspieltexte

Briefspieltexte

Erwähnungen