Ein Blick hinter die Kulissen

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Ausgabe Nummer 80 - Efferd 1047 BF

Ein Blick hinter die Kulissen

Im Zwiegespräch mit Seiner Gnaden Halmdahl von der Wiesen

Euer Gnaden, Ihr habt im Hesindemond in den Ambossbergen den Orakelspruch der Göttin gelöst und das Kind geborgen ...

Das ist richtig, aber wir hatten doch vereinbart, dass ich in diesem Gespräch nicht darüber berichten werde!

Selbstverständlich, Euer Gnaden. Was ich fragen wollte: Warum wurde das erst jetzt bekannt gemacht?

Nun, zum Schutze des Kindes natürlich. Ihr wisst bestimmt, dass der Spruch auch eine Warnung enthielt. Wir mussten unser Bestes tun, um seine Existenz und seinen Aufenthaltsort vor der verfluchten Charissia und anderen Feinden der Zwölfe geheim zu halten.

Und jetzt ...

Jetzt, da die Delegation aus Kuslik eingetroffen ist, sind wir zuversichtlich, dass unsere Kräfte mit der Hilfe Hesindes ausreichen, um feindliche Angriffe abzuwehren.

Warum dauerte es denn ein halbes Jahr, bis die Verstärkung eintraf? Die Reise von Kuslik nach Salmingen dauert meines Wissens nicht viel mehr als einen Monat.

Gewiss, aber vor dem Aufbruch mussten einige grundsätzliche Dinge geklärt werden. Kuslik verlangte zuerst, dass das Kind in die Hallen der Weisheit gebracht werde. Mitten im Winter wäre so eine Reise doch viel zu beschwerlich für ein Neugeborenes. Vielleicht macht man sich im Lieblichen Feld keine Vorstellung davon, wie kalt es im Kosch werden kann. Noch viel weniger in Frage kam für uns der Vorschlag, das Kind auf magischem Weg in den Süden zu bringen, etwa durch den Limbus oder mithilfe eines Dschinns. Das wäre zum einen nicht gute Koscher Art, zum andern aber auch geradezu eine Einladung an Schwarzmagier und Dämonen, sich des Kinds zu bemächtigen. Nachdem also zahlreiche Boten hin und her geschickt worden waren, musste der Hohe Schlangenrat auf direkte Intervention der Magistra der Magister schließlich nachgeben. Dann wurde die Delegation wohl in Punin durch kirchliche Angelegenheiten aufgehalten und verbrachte auch noch die Namenlosen Tage in der Sicherheit jener hesindegefälligen Stadt. So wurde es also Praios, bis sie endlich hier eintraf.

Da ist Euch jetzt bestimmt ein Stein vom Herzen gefallen!

Der Stein bleibt auf dem Herzen, bis geklärt ist, was es mit dem Kind wirklich auf sich hat, welche Zukunft ihm bestimmt ist und wo es künftig untergebracht werden soll. Genau diese Fragen diskutieren wir jetzt ausgiebig mit unseren Außerkoscher Brüdern und Schwestern.

Und der KOSCH-KURIER wünscht Hesindes Segen dazu!

Stordian Mönchlinger