Nachgedacht - Kosch-Kurier 77
Nachgedacht
Sand
Selten denken wir nach über Sand, schon eher führen wir ihn im Mund: Wenn etwas ohne Ergebnis bleibt, „verläuft es im Sande“. Wenn etwas misslingt, dann haben wir es „in den Sand gesetzt“. Wenn etwas nicht solide ist, dann haben wir „auf Sand gebaut“.
Wir schätzen ihn nicht wert, den Sand. Wenn etwas uns gewöhnlich erscheint, dann sagen wir: „Das gibt es wie Sand am Meer.“ Er scheint sogar böse zu sein, der Sand. Denn wenn einer täuscht und betrügt, dann streut er den Leuten „Sand in die Augen“.
In Wahrheit aber ist er wichtig und gut. Es gibt den Fägsand, mit dem man die Böden reinigt. Aus Quarzsand macht man hübsches und feines Glas. Und in der Sanduhr misst er für uns die Zeit.
So ist es mit vielem im Leben: Zunächst ist es nichts, doch mit Fleiß und Verstand kann daraus etwas Rechtes werden.