Heerzug gegen Haffax - Heimkehr II

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Sindelsaum, Herbst 1040

Es war ein regnerischer Herbsttag, als ein Bote Erlan von Sindelsaum berichtete, dass sein Erbe, Halmar, endlich aus dem Osten zurückgekehrt war. Letzte Nacht hatte er in Barabein übernachtet, aber nun war er auf dem Weg nach Sindelsaum. Erlan hatte seinen Erstgeborenen schon seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und war entsprechend aufgeregt. Er hoffte nur, dass all die Jahre im Osten ihn nicht allzu sehr mitgenommen hatten. Trotz des Regens lies es Erlan sich nicht nehmen seinem Sohn selbst entgegen zu reiten. Begleitet wurde er dabei nur von seiner Knappin Leonora von Ochs.
Anstatt aber seinen Sohn hoch zu Ross die Straße herunterkommen zu sehen wurde er einer Gruppe Personen ansichtig die hauptsächlich zu Fuß unterwegs war, einige aber saßen auf einem Karren, sodass die Gruppe nur langsam voran kam. War das nicht Halmars Streitross, welches den Karren zog, oder täuschte er sich da?
Erlan spornte sein Ross an, nur um es kurz vor der Gruppe abrupt zum stehen zu bringen. Er hatte Halmar erkannt, er führte das Karrenpferd am Zügel und machte, wie auch die anderen Personen in der Gruppe, einen bemitleidenswerten Eindruck. Das lag freilich nicht zuletzt an ihrer durchnässten Kleidung. Erlan warf seiner Knappin die Zügel seines Pferdes zu und schwang sich aus dem Sattel um seinen Sohn in die Arme zu nehmen.
Nachdem sich die beiden Männer begrüßt hatten machte sich die Gruppe langsam weiter nach Sindelsaum auf. Halmar berichtet von ihrer beschwerlichen Reise und den Kämpfen im Osten, während sein Vater aufmerksam zuhörte.
„Ich freue mich ungemein dich wieder in der Heimat zu haben Halmar, aber erzähl wer sind deine Begleiter? Sind das deine Kameraden aus dem Osten?“ fragte Erlan
Halmar nickte. „Etliche unserer Leute sind in Baruns Pappel geblieben um Hagen beim Wiederaufbau seiner Baronie zu helfen, etliche weitere sind in ihre Heimat zurückgekehrt als die Kompagnie aufgelöst wurde, aber einige andere sind bei mir geblieben, nicht zuletzt viele Versehrte. Ich hatte gehofft, dass wir sie vielleicht irgendwo hier in Sindelsaum unterbringen können. Sie wollen natürlich arbeiten, aber es wird für sie schwierig werden eine Anstellung zu finden. Ein paar andere hoffen in deine Garde aufgenommen zu werden.“
Erlan war ob der Fürsorge seines Sohnes für seine Untergebenen gerührt. „Ein paar werde ich sicher bei meinen Waffenknechten unterbringen können, denn auch wir haben einige Leute im Osten verloren. Für die Versehrten finden wir sicher auch eine Bleibe. Ich werde mit den Bauern und Handwerkern sprechen. Tapfere Veteranen werden sicher eine Anstellung finden, zumal wenn du für sie bürgst.“ Halmar nickte heftig. „Für jeden hier würde ich meine Hand ins Feuer legen.“
„Dann sollte das ja kein Problem sein.“ Erwiderte Erlan freudig. Mittlerweile waren sie in Sindelsaum angekommen und hatten den Weg zum Dachsbau eingeschlagen. „Aber jetzt lass uns erst einmal etwas essen, du bist sicher hungrig und daheim schmeckt es ja eh immer am besten.“ Halmars Gefolge stand etwas ratlos am Zaun des Dachsbaus, doch auf einen Wink des Barons kamen auch sie herein. „Wärmt euch erst einmal am Kamin auf. Baroscha kocht uns schon was feines.“ Erlan wendete sich erneut an Halmar. „Deine Gattin ist übrigens in deinem alten Zimmer. Ich wollte sie nicht wecken, damit sie sich im Regen keine Erkältung holt.“ Halmars Gesicht leuchtete auf und ohne weitere Worte eilte er davon. Erlans Blick folgte ihm. Es war schön die Familie wieder daheim zu haben.