Dohlenfelder Thronfolgestreit - Reaktionen des Adels: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 16: Zeile 16:
Sindelsaum zu. Natürlich, hier war noch Platz zum Feilschen. Was ihr jedoch Sorge bereitete, war der zusehends grimmigere Gesichtsausdruck Gliependieks. Würde der machtbewusste Patrizier den Raum tatsächlich verlassen, damit die Adligen sich auf phexgefällige Weise beraten können? Oder würde er seinen Stolz über das Zustandekommen des Vertrages stellen?<br.>Der Baronsmutter schwante, dass der versammelte Adel nicht bereit war, vor dem Sohn des Bürgermeisters zu Twergenhausen weiter zu verhandeln. Sie wusste, dass es eine Provokation war, Gliependiek in die Runde der Adligen zu rufen. Aber dies hatte der Patrizier, der sich auf einer Stufe mit zumindest jedem Baron betrachtete, zu indiskutablen Vorbedingung gemacht.<br.>
Sindelsaum zu. Natürlich, hier war noch Platz zum Feilschen. Was ihr jedoch Sorge bereitete, war der zusehends grimmigere Gesichtsausdruck Gliependieks. Würde der machtbewusste Patrizier den Raum tatsächlich verlassen, damit die Adligen sich auf phexgefällige Weise beraten können? Oder würde er seinen Stolz über das Zustandekommen des Vertrages stellen?<br.>Der Baronsmutter schwante, dass der versammelte Adel nicht bereit war, vor dem Sohn des Bürgermeisters zu Twergenhausen weiter zu verhandeln. Sie wusste, dass es eine Provokation war, Gliependiek in die Runde der Adligen zu rufen. Aber dies hatte der Patrizier, der sich auf einer Stufe mit zumindest jedem Baron betrachtete, zu indiskutablen Vorbedingung gemacht.<br.>
Auch sah Frylinde, dass Hagen unruhig wurde. Sie hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er sich zurückzuhalten hätte, wenn es zu einem Vertrag mit Twergenhausen kommen sollte.<br.>Aber nun sah ihr Sohn seinen Stolz verletzt: Er war der Burgherr, und seine adligen Gäste forderten von ihm, einen Bürgerlichen vor die Tür zu bitten. Es ging nun offensichtlich um eine Machtprobe – und Hagen würde diese unbedingt gewinnen wollen.<br.>Frylinde erahnte aus einem kurzen Blickwechsel zwischen Hagen und seinem Totschläger, diesem flegelhaften Ritter [[Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]], dass die beiden sich in dieser Sache einig waren. Ein Wort von Hagen würde genügen, und Korbrandt würde den unverschämten Gliependiek, seine Sekretärin und den Zwerg nicht nur vor die Tür des Grafensaales, sondern gar vor das Burgtor zu setzen – und den dreien beim geringsten Widerstand den Schädel einschlagen.<br.>Gliependieks eisiger Blick ruhte abwechselnd auf Hagen und auf Korbrandt. Der bullige Patrizier schien eine Eskalation nicht zu fürchten. Lange würde sich Hagen nicht mehr zurückhalten können. Doch dann wäre der Plan gescheitert, Dohlenfelde wäre [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angrond] wohl nicht zu nehmen.<br.>Dazu durfte es nicht kommen! Das schuldete sie dem stolzen Erbe des [[Haus Salmingen|Hauses Salmingen]].<br.>Immer wieder schaute Frylinde auch zur Rondrahochgeweihten zu Salmingen, Ihrer Hochwürden [[Leuengunde vom Berg]]. Die erfahrene Kämpferin strahlte eine große Ruhe und Gelassenheit aus. Sie schien sich deutlich wohler zu fühlen, seit sich herausgestellt hatte, dass der Tandoscher Korgeweihte heute offenbar nicht bei den Beratungen zugegen war.<br.>Doch gerade hatte Frylinde gesehen, dass sich die Schwertschwester etwas anders hingesetzt hatte, sie hatte den Abstand zu ihrem linken Nachbarn vergrößert – um schneller aufspringen zu können, sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen? Auch andere routinierte Kämpfer im Raume schienen zu ahnen, dass Gefahr drohte. Es lag einzig an ihr, das wusste Frylinde, nun einzugreifen.<br.>Hagen ließ plötzlich mit Schwung seinen Bierkrug auf den schweren Eichentisch krachen, Tsadane Platzhalter, die Sekretärin Throndwig Gliependieks, erschrak so sehr, dass sie leichenblass ihren Becher fallen ließ.<br.>Hagen wollte Gliependiek anfahren und zurechtweisen, als Frylinde sich blitzartig erhob und ihrem Sohn, an den Patrizier gerichtet, ins Wort fiel.<br.>Mit gekünstelt höflicher Stimme sprach sie: „Geehrtester Herr! Euch wurde noch nicht die Ehre zuteil, die gerade am Abend so wunderbare Aussicht vom Bergfried der Burg meiner Familie zu genießen. Ich bestehe darauf, dass Ihr, bevor wir weiter verhandeln – und bevor die letzten Strahlen Praios’ hinter dem Horizont verschwunden sind – hinaufsteigt um den erhebenden Blick von dort oben zu genießen!“<br.>Throndwig Gliependiek war überrumpelt. Er hatte mit vielem gerechnet, damit nicht.<br.>Misstrauisch schaute er erst zu Hagen, der ihn voller Wut anfunkelte, dann zu Frylinde, in deren Augen er sehen konnte, dass dies eben keine Frage, sondern ein Befehl war. Dieses aufgeblasene Adelspack!<br.>Mit kühler Stimme hob er an, das „verlockende Angebot“ der Salmingerin abzuschlagen: „Euer Hochgeboren, ich...“<br.>Frylinde ließ dem Patrizier gar keine Gelegenheit, seinen Satz zu vollenden: „Ich wusste, dass Ihr meiner Meinung seid, Geehrtester
Auch sah Frylinde, dass Hagen unruhig wurde. Sie hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er sich zurückzuhalten hätte, wenn es zu einem Vertrag mit Twergenhausen kommen sollte.<br.>Aber nun sah ihr Sohn seinen Stolz verletzt: Er war der Burgherr, und seine adligen Gäste forderten von ihm, einen Bürgerlichen vor die Tür zu bitten. Es ging nun offensichtlich um eine Machtprobe – und Hagen würde diese unbedingt gewinnen wollen.<br.>Frylinde erahnte aus einem kurzen Blickwechsel zwischen Hagen und seinem Totschläger, diesem flegelhaften Ritter [[Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]], dass die beiden sich in dieser Sache einig waren. Ein Wort von Hagen würde genügen, und Korbrandt würde den unverschämten Gliependiek, seine Sekretärin und den Zwerg nicht nur vor die Tür des Grafensaales, sondern gar vor das Burgtor zu setzen – und den dreien beim geringsten Widerstand den Schädel einschlagen.<br.>Gliependieks eisiger Blick ruhte abwechselnd auf Hagen und auf Korbrandt. Der bullige Patrizier schien eine Eskalation nicht zu fürchten. Lange würde sich Hagen nicht mehr zurückhalten können. Doch dann wäre der Plan gescheitert, Dohlenfelde wäre [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angrond] wohl nicht zu nehmen.<br.>Dazu durfte es nicht kommen! Das schuldete sie dem stolzen Erbe des [[Haus Salmingen|Hauses Salmingen]].<br.>Immer wieder schaute Frylinde auch zur Rondrahochgeweihten zu Salmingen, Ihrer Hochwürden [[Leuengunde vom Berg]]. Die erfahrene Kämpferin strahlte eine große Ruhe und Gelassenheit aus. Sie schien sich deutlich wohler zu fühlen, seit sich herausgestellt hatte, dass der Tandoscher Korgeweihte heute offenbar nicht bei den Beratungen zugegen war.<br.>Doch gerade hatte Frylinde gesehen, dass sich die Schwertschwester etwas anders hingesetzt hatte, sie hatte den Abstand zu ihrem linken Nachbarn vergrößert – um schneller aufspringen zu können, sollte etwas Unvorhergesehenes geschehen? Auch andere routinierte Kämpfer im Raume schienen zu ahnen, dass Gefahr drohte. Es lag einzig an ihr, das wusste Frylinde, nun einzugreifen.<br.>Hagen ließ plötzlich mit Schwung seinen Bierkrug auf den schweren Eichentisch krachen, Tsadane Platzhalter, die Sekretärin Throndwig Gliependieks, erschrak so sehr, dass sie leichenblass ihren Becher fallen ließ.<br.>Hagen wollte Gliependiek anfahren und zurechtweisen, als Frylinde sich blitzartig erhob und ihrem Sohn, an den Patrizier gerichtet, ins Wort fiel.<br.>Mit gekünstelt höflicher Stimme sprach sie: „Geehrtester Herr! Euch wurde noch nicht die Ehre zuteil, die gerade am Abend so wunderbare Aussicht vom Bergfried der Burg meiner Familie zu genießen. Ich bestehe darauf, dass Ihr, bevor wir weiter verhandeln – und bevor die letzten Strahlen Praios’ hinter dem Horizont verschwunden sind – hinaufsteigt um den erhebenden Blick von dort oben zu genießen!“<br.>Throndwig Gliependiek war überrumpelt. Er hatte mit vielem gerechnet, damit nicht.<br.>Misstrauisch schaute er erst zu Hagen, der ihn voller Wut anfunkelte, dann zu Frylinde, in deren Augen er sehen konnte, dass dies eben keine Frage, sondern ein Befehl war. Dieses aufgeblasene Adelspack!<br.>Mit kühler Stimme hob er an, das „verlockende Angebot“ der Salmingerin abzuschlagen: „Euer Hochgeboren, ich...“<br.>Frylinde ließ dem Patrizier gar keine Gelegenheit, seinen Satz zu vollenden: „Ich wusste, dass Ihr meiner Meinung seid, Geehrtester
Herr.“<br.>Fast ohne Unterbrechung ergriff Hochwürden Leuengunde vom Berg das Wort und sprach, an Hagen gerichtet: „Hochgeboren, es wäre mir eine Ehre, Euren Ehrengast aus Twergenhausen auf den Bergfried geleiten zu dürfen, um dort das letzte Flackern von Praios’ Schild für diesen Tag bewundern zu dürfen.“<br.>Und richtete ohne Pause ihre Rede nun an Throndwig Gliependiek: „Geehrtester Herr, lasst uns sofort hinaufgehen! Wir wollen doch nicht, dass wir das prächtige Schauspiel verpassen!“<br.>Der Patrizier erwiderte, seine Gedanken sortierend: „Ja, ähem, Euer Hochwürden, ich würde...“<br.>[http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=ansoaldavonleihenhof Ansoalda], Hagens Gattin, ergänzte geistesgegenwärtig: „Ich werde mich Euch anschließen. Ihr, Eure beiden Begleiter, Ihre Hochwürden und ich werden sicherlich ein halbes Wassermaß oder auch länger brauchen, um wieder hier zu sein. Der Weg auf den Turm ist weit. Seid versichert, Hochwürden, Geehrtester Herr, dass, wenn ich Euch begleite, der Nachtisch erst serviert werden wird, wenn wir alle wieder an dieser Tafel versammelt sind!“<br.>Mit ihrem unschuldigsten Lächeln schaute die bildhübsche Baronin den Patrizier an.
Herr.“<br.>Fast ohne Unterbrechung ergriff Hochwürden Leuengunde vom Berg das Wort und sprach, an Hagen gerichtet: „Hochgeboren, es wäre mir eine Ehre, Euren Ehrengast aus Twergenhausen auf den Bergfried geleiten zu dürfen, um dort das letzte Flackern von Praios’ Schild für diesen Tag bewundern zu dürfen.“<br.>Und richtete ohne Pause ihre Rede nun an Throndwig Gliependiek: „Geehrtester Herr, lasst uns sofort hinaufgehen! Wir wollen doch nicht, dass wir das prächtige Schauspiel verpassen!“<br.>Der Patrizier erwiderte, seine Gedanken sortierend: „Ja, ähem, Euer Hochwürden, ich würde...“<br.>[http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=ansoaldavonleihenhof Ansoalda], Hagens Gattin, ergänzte geistesgegenwärtig: „Ich werde mich Euch anschließen. Ihr, Eure beiden Begleiter, Ihre Hochwürden und ich werden sicherlich ein halbes Wassermaß oder auch länger brauchen, um wieder hier zu sein. Der Weg auf den Turm ist weit. Seid versichert, Hochwürden, Geehrtester Herr, dass, wenn ich Euch begleite, der Nachtisch erst serviert werden wird, wenn wir alle wieder an dieser Tafel versammelt sind!“<br.>Mit ihrem unschuldigsten Lächeln schaute die bildhübsche Baronin den Patrizier an.<br.>Throndwig Gliependiek zog widerwillig die Augenbaue zusammen. Was sollte dieses Possenspiel? Glaubten diese sich für besonders schlau haltende Schlange, diese alternde Löwin und diese ihren Charme deutlich überschätzende junge Stute tatsächlich, er würde sich durch so einen plumpen Trick um das Vergnügen bringen lassen, die herrliche Bandbreite zwischen herablassender Abneigung bis hin zu offensichtlich äußerst mühsam beherrschter Tobsucht auf den Gesichtern dieser Adelsversammlung zu genießen, die allesamt genau wussten, wie abhängig sie bei ihrem Vorhaben vom Wohlwollen seiner Stadt waren?<br.>Über die Familie Gliependiek
 
wachte seit mehr als einem Millenium Efferd, der Unberechenbare, der Unergründliche, der Unbändige, der Launenhafte. Und der hier sitzende Sproß der Familie verspürte gerade große Lust dabei, diese eingebildeten Blaublüter durch seine bloße Anwesenheit weiter zu provozieren.<br.>Einen Augenblick später glätteten sich jedoch die abweisenden Falten auf seiner Stirne. Er würde das Spiel der Schlange mitspielen. Manches Mal war es einfach schlauer, Phexens Ratschluss zu folgen, als Efferds Launen nachzugeben.<br.>Wer wusste schon, wie dämlich und heißblütig dieser junge Baron tatsächlich war? Vielleicht würde er am Ende, wenn man ihn zu viel reizte, seinen verletzten Adelsstolz sogar über die Erfolgsaussichten der Eroberung Dohlenfeldes stellen?<br.>Der Patrizier musste schmunzeln bei dem Gedanken. Aber ihm war schließlich auch an dem Zustandekommen des lukrativen Vertrags mit dem Hause Salmingen-Sturmfels gelegen. Sollten sie alle also ihren Stolz haben und ein Weilchen ohne ihn tuscheln können. Er würde schon sehen, mit welchen Forderungen sie am Ende herausrückten, und er konnte immer noch ablehnen. Er wusste schließlich, welchen Schlüssel zur Baronie am Großen Fluss er mit Twergenhausen in der Hand hielt.<br.>So tat Throndwig Gliependiek schließlich, als könne er gar
Throndwig Gliependiek zog widerwillig die Augenbaue zusammen. Was sollte dieses
nicht mehr anders, als vor der kokettierenden jungen Baronin klein beizugeben. Der Patrizier erhob sich und schritt, Ihre Hochgeboren Ansoalda zu seiner Linken, Ihre Hochwürden Leuengunde zu seiner Rechten, gen Ausgang – dicht gefolgt von seinem zwergischen Justiziar und seiner Sekretärin.<br.>Hagen war perplex. Ritter Korbrandt ebenso. Einen Zweikampf mit dem Schwert in der Hand zu gewinnen war offensichtlich leichter, als eine Vertragsverhandlung zu führen. Hagen sehnte sich nach einem Schlachtfeld. Und einem Feind. Einem echten Feind, den man erschlagen
Possenspiel? Glaubten diese sich für besonders schlau haltende Schlange, diese alternde Löwin
dürfte. Wie Hagen es hasste, dem Feind in der eigenen Burg zu begegnen – und auf ihn angewiesen zu sein. Wie gerne würde er mit blankgezogener Klinge Seite an Seite mit Korbrandt nun einigen [[Albernia|albernischen]] Freischärlern gegenüber stehen.<br.>Die Tür des Grafensaales fiel schwer
und diese ihren Charme deutlich überschätzende junge Stute tatsächlich, er würde sich durch so
ins Schloss, als die fünf Flaneure den Raum verlassen hatten. Frylinde räusperte sich und erhob das Wort:<br.>„Während Gliependiek nun auf dem
einen plumpen Trick um das Vergnügen bringen lassen, die herrliche Bandbreite zwischen
Bergfried Praios’ hellem Schein am westlichen Horizont bewundert, lasst uns hier Phex zu Ehr’ zur Sache kommen! Der Vertrag benötigt Nachbesserungen, dies ist mir sehr wohl bewusst. Was würdet Ihr vorschlagen?“
herablassender Abneigung bis hin zu offensichtlich äußerst mühsam beherrschter Tobsucht auf
den Gesichtern dieser Adelsversammlung zu genießen, die allesamt genau wussten, wie abhängig
sie bei ihrem Vorhaben vom Wohlwollen seiner Stadt waren? Über die Familie Gliependiek
wachte seit mehr als einem Millenium Efferd, der Unberechenbare, der Unergründliche, der
Unbändige, der Launenhafte. Und der hier sitzende Sproß der Familie verspürte gerade große
Lust dabei, diese eingebildeten Blaublüter durch seine bloße Anwesenheit weiter zu provozieren.
Einen Augenblick später glätteten sich jedoch die abweisenden Falten auf seiner Stirne. Er würde
das Spiel der Schlange mitspielen. Manches Mal war es einfach schlauer, Phexens Ratschluss zu
folgen, als Efferds Launen nachzugeben. Wer wusste schon, wie dämlich und heißblütig dieser
junge Baron tatsächlich war? Vielleicht würde er am Ende, wenn man ihn zu viel reizte, seinen
verletzten Adelsstolz sogar über die Erfolgsaussichten der Eroberung Dohlenfeldes stellen? Der
Patrizier musste schmunzeln bei dem Gedanken. Aber ihm war schließlich auch an dem
Zustandekommen des lukrativen Vertrags mit dem Hause Salmingen-Sturmfels gelegen. Sollten
sie alle also ihren Stolz haben und ein Weilchen ohne ihn tuscheln können. Er würde schon
sehen, mit welchen Forderungen sie am Ende herausrückten, und er konnte immer noch
ablehnen. Er wusste schließlich, welchen Schlüssel zur Baronie am Großen Fluss er mit
Twergenhausen in der Hand hielt. So tat Throndwig Gliependiek schließlich, als könne er gar
nicht mehr anders, als vor der kokettierenden jungen Baronin klein beizugeben. Der Patrizier
erhob sich und schritt, Ihre Hochgeboren Ansoalda zu seiner Linken, Ihre Hochwürden
Leuengunde zu seiner Rechten, gen Ausgang – dicht gefolgt von seinem zwergischen Justiziar
und seiner Sekretärin.
 
Hagen war perplex. Ritter Korbrandt ebenso. Einen Zweikampf mit dem Schwert in der
Hand zu gewinnen war offensichtlich leichter, als eine Vertragsverhandlung zu führen. Hagen
sehnte sich nach einem Schlachtfeld. Und einem Feind. Einem echten Feind, den man erschlagen
dürfte. Wie Hagen es hasste, dem Feind in der eigenen Burg zu begegnen – und auf ihn
angewiesen zu sein. Wie gerne würde er mit blankgezogener Klinge Seite an Seite mit Korbrandt
nun einigen albernischen Freischärlern gegenüber stehen. Die Tür des Grafensaales fiel schwer
ins Schloss, als die fünf Flaneure den Raum verlassen hatten.
Frylinde räusperte sich und erhob das Wort: „Während Gliependiek nun auf dem
Bergfried Praios’ hellem Schein am westlichen Horizont bewundert, lasst uns hier Phex zu Ehr’
zur Sache kommen! Der Vertrag benötigt Nachbesserungen, dies ist mir sehr wohl bewusst. Was
würdet Ihr vorschlagen?“
[[Kategorie:Abenteuer]]
[[Kategorie:Abenteuer]]
{{#set:Erstellt am=2010-02-01T18:35:01|Seitenersteller ist=Benutzer:Geron}}
{{#set:Erstellt am=2010-02-01T18:35:01|Seitenersteller ist=Benutzer:Geron}}

Version vom 29. März 2012, 10:10 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"