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Version vom 23. April 2011, 11:33 Uhr
Beschreibung
Dorf im Süden der Ferdoker Stadtmark.
„›Die dümmsten Bauern ernten die dicksten Rüben.‹, ein altes Sprichwort, das aber auf die Bewohner Rottans wohl uneingeschränkt zu passen scheint.
Das erste was ich dann auch sah, als ich in die Nähe des Dorfes kam, waren eben diese Rüben, die neben allerlei Getreide, Kohl und anderem Gemüse wahrlich dick auf den Feldern standen. Nordöstlich von Rottan gibt es noch ein kleines Moor, wo bisweilen Torf gestochen wird.
Das Dorf selber wirkt auf den ersten Blick zwar ziemlich dreckig, aber die Häuser - zumeist große Gehöfte - sind allesamt solide gebaut und zeigen keinerlei Verfall. Das einzige Gebäude, dem man sofort ansehen konnte, daß es kein Bauernhaus ist, war der schmucke Perainetempel.
Als mich der Bürgermeister willkommen hieß, stand ich dem in allen Belangen ›dicksten‹ Bauer des Dorfes, namentlich Ernbrecht Kelrun, gegenüber; an Leibesfülle allenfalls übertroffen von der Peraine-Priesterin Laiga Mikail. Obwohl Ernbrecht einen überaus naiven - um nicht zu sagen regelrecht dummen - Eindruck machte, bemerkte ich mit der Zeit doch eine ausgeprägte Gerissenheit, die man auch als Bauernschläue bezeichnen kann; kein Wunder, dass er wohlhabender ist als manch Junker, wenngleich er kein luxuriöses Leben führt.
Die Herberge, in der ich abgestiegen bin - übrigens die einzige im Ort - ist klein, muffig und schlicht, und ich bezweifele noch, ob es tatsächlich keine Zecken und Wanzen gibt, wie der Wirt versprach. In beiden Schänken mögen sich wohl nur Einheimische wohl fühlen. Völlig deplaziert wirkt das nur als Viehtränke genutzte ›Badehaus‹, von dem nur noch ein einst schönes, eingefasstes Becken existiert, in dem eine mäßig warme Quelle sprudelt.
Handwerk und Handel ist in Rottan bis auf das Notwendigste, einem Krämer und einem Grobschmied, so gut wie nicht vorhanden und bestenfalls mittelmäßig. Gar fürchterlich ist der Rübenschnaps, der hier gebrannt wird. Nachdem ich bereits zwei Becher trinken musste, befürchtete ich, nach noch weiterem Genuss blind zu werden; man täte gut daran, dieses Gebräu auf den ›Index Wehrheimium‹ zu setzen.
Ich verlasse Rottan nun mit dem Eindruck, ein weiteres Dorf voller Hinterwäldler, von denen der ständig mit einer rostigen Hellebarde umherstolzierende Dorfbüttel am ehesten der Dorftrottel zu sein scheint, gesehen zu haben. Trotz der zugegeben wirklich dicken Rüben und Schweine gilt Rottan selbst den Ferdokern schon als ›Tiefste Provinz‹. Ich reise jetzt auf der Ferdoker Landstraße weiter gen Salmingen, mal sehen, was mich dort erwartet.“
(Aus den Berichten des Kaiserlichen Landinspektors Cordovan Holnwegen, 5 n. Hal)
Tempel
- Hopfentempel der Peraine
Gastlichkeit
- Gasthaus Fuchs & Hase
- Taverne Rübensaft
- Schänke Zum Goldenen Huhn
Handel & Handwerk
- Grobschmiedin Ilaja Zertuls
- Krämer Eki Treutzig
- Lebensmittel Gissa Kelrun
- Schnapsbrennerei Rank Walroder
Spezialitäten
- "Badehaus"
- In der Herberge "Zum Roten Ochsen" bietet die Sippe der Lansenhauns den berühmten 100jährigen Eintopf an, der auf ihre Urmutter Julla zurückgeht und seitdem über dem Feuer köchelt, wobei stets andere Zutaten hinzugefügt werden.
Persönlichkeiten
- Koljarn Lansenhaun, Wirt der Herberge "Zum Roten Ochsen"
Quellen
Offizielles
Inoffizielles
- Kosch-Kurier 19 Seite 10, Schänken des Kosch: Der 100jährige Eintopf