Ankunft in Moorbrück - Der erste Standort: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Edelbrecht von Borking|Edelbrecht]] hielt sich betont im Hintergrund, während nun Reto auf die Ruine zuschritt. Den ganzen Vormittag hatte er nach seiner Abfuhr durch den Vogt kein Wort mehr gesagt und hatte sich zurückgezogen. Er wusste schon, warum er diesen Gerling zu hassen begonnen hatte. Natürlich, er hatte sich etwas zu ungeschickt angestellt – höfische Kabalen waren noch nie sein Spezialität gewesen. Er liebte es lieber gerade heraus und ehrlich. Doch es war doch zu offensichtlich, was hier gespielt wurde: Die mächtige Baronin [[Neralda Cella von Nadoret]], die schon lange auf den Grafenthron von [[Ferdok]] stierte, war bestrebt ihre Macht auszubauen und über die Länder nach Ferdok zu gelangen und so wollte sie auf dem verwaisten Baronsthron von Moorbrück einen ihrer Getreuen sehen, einen, wie Vogt Morwald Gerling.<br/>
[[Edelbrecht von Borking|Edelbrecht]] hielt sich betont im Hintergrund, während nun Reto auf die Ruine zuschritt. Den ganzen Vormittag hatte er nach seiner Abfuhr durch den Vogt kein Wort mehr gesagt und hatte sich zurückgezogen. Er wusste schon, warum er diesen Gerling zu hassen begonnen hatte. Natürlich, er hatte sich etwas zu ungeschickt angestellt – höfische Kabalen waren noch nie sein Spezialität gewesen. Er liebte es lieber gerade heraus und ehrlich. Doch es war doch zu offensichtlich, was hier gespielt wurde: Die mächtige Baronin [[Neralda Cella von Nadoret]], die schon lange auf den Grafenthron von [[Ferdok]] stierte, war bestrebt ihre Macht auszubauen und über die Länder nach Ferdok zu gelangen und so wollte sie auf dem verwaisten Baronsthron von Moorbrück einen ihrer Getreuen sehen, einen, wie Vogt Morwald Gerling.<br/>
Hier ging es nicht um [[Devota Schwaner|Devota]], jedenfalls nicht ausschließlich. Edelbrecht und seine Gefährten waren unversehens zu einem Ball in einem noch viel größeren Spiel geworden – was war nur in den Fürsten gefahren, dass er ausgerechnet Gerling mit dieser Aufgabe betraute? Wollte er etwa, dass dieser scheiterte und ihn so aus dem Weg räumen? Es wäre immerhin nicht das erste Mal, dass ein selbstsicherer Adeliger, der es mit dem Sumpf aufzunehmen wagte, den Kürzeren zog. Edelbrecht schauderte – er wusste schon, warum er darauf gedrängt hatte, dem Sumpf erst seinen Schrecken zu nehmen, ehe man mit der Neubesiedlung begann. Mochten die Zwerge möglichst bald eintreffen, dann wäre ihm wohler.<br/>
Hier ging es nicht um [[Devota Lichterlohe|Devota]], jedenfalls nicht ausschließlich. Edelbrecht und seine Gefährten waren unversehens zu einem Ball in einem noch viel größeren Spiel geworden – was war nur in den Fürsten gefahren, dass er ausgerechnet Gerling mit dieser Aufgabe betraute? Wollte er etwa, dass dieser scheiterte und ihn so aus dem Weg räumen? Es wäre immerhin nicht das erste Mal, dass ein selbstsicherer Adeliger, der es mit dem Sumpf aufzunehmen wagte, den Kürzeren zog. Edelbrecht schauderte – er wusste schon, warum er darauf gedrängt hatte, dem Sumpf erst seinen Schrecken zu nehmen, ehe man mit der Neubesiedlung begann. Mochten die Zwerge möglichst bald eintreffen, dann wäre ihm wohler.<br/>
In der Zwischenzeit hätte Devota sicherlich die Briefe von [[Birkendamm]] entsandt und so konnte es nicht allzu lange dauern, ehe die Zwerge eintreffen würden. Die Standortauswahl war von Borking im Moment jedenfalls herzlich egal – es mochte einer so gut wie der andere sein. Außerdem hatte bislang niemand Einwände dagegen erhoben, dass er sich am VI. Standort niederließ und so gedachte er auch nicht, jetzt gegen die mögliche Inbesitznahme eines Platzes durch einen der Ritter zu protestieren.<br/>
In der Zwischenzeit hätte Devota sicherlich die Briefe von [[Birkendamm]] entsandt und so konnte es nicht allzu lange dauern, ehe die Zwerge eintreffen würden. Die Standortauswahl war von Borking im Moment jedenfalls herzlich egal – es mochte einer so gut wie der andere sein. Außerdem hatte bislang niemand Einwände dagegen erhoben, dass er sich am VI. Standort niederließ und so gedachte er auch nicht, jetzt gegen die mögliche Inbesitznahme eines Platzes durch einen der Ritter zu protestieren.<br/>
Wiederum schweiften seine Gedanken ab zu Devota, der jungen Dienerin, deren Haare am gestrigen Tage im Moor noch graublond gewirkt und sich später als blonde Locken herausgestellt hatten. Wie konnte es ihm nur gelingen, sie an seine Seite zu bekommen? Gerling jedenfalls würde sie nicht so ohne Weiteres freigeben, das war deutlich geworden. Unter Umständen aber würde er mit sich handeln lassen. Auf der anderen Seite konnte Devota ihm, also Edelbrecht, nicht sogar noch mehr nützen am Hofe des Vogts als in Neuborking, Edelbrechtshain oder Angroschsruh – wenn ihm doch wenigstens schon ein Name für die neue Siedlung eingefallen wäre? Sicherlich würde er für geraume Zeit auf Devotas Nähe verzichten müssen, doch könnte sie am Hofe des Vogts die Augen und Ohren offen halten und wenn sogar die Briefe des Vogts durch ihre Hände gingen, könnte es ein Leichtes sein, ihn des Verrats am Grafen von Ferdok zu überführen. Das war überhaupt die Lösung!<br/>
Wiederum schweiften seine Gedanken ab zu Devota, der jungen Dienerin, deren Haare am gestrigen Tage im Moor noch graublond gewirkt und sich später als blonde Locken herausgestellt hatten. Wie konnte es ihm nur gelingen, sie an seine Seite zu bekommen? Gerling jedenfalls würde sie nicht so ohne Weiteres freigeben, das war deutlich geworden. Unter Umständen aber würde er mit sich handeln lassen. Auf der anderen Seite konnte Devota ihm, also Edelbrecht, nicht sogar noch mehr nützen am Hofe des Vogts als in Neuborking, Edelbrechtshain oder Angroschsruh – wenn ihm doch wenigstens schon ein Name für die neue Siedlung eingefallen wäre? Sicherlich würde er für geraume Zeit auf Devotas Nähe verzichten müssen, doch könnte sie am Hofe des Vogts die Augen und Ohren offen halten und wenn sogar die Briefe des Vogts durch ihre Hände gingen, könnte es ein Leichtes sein, ihn des Verrats am Grafen von Ferdok zu überführen. Das war überhaupt die Lösung!<br/>

Version vom 7. November 2009, 00:15 Uhr

Teil 5 der Briefspielgeschichte: Ankunft in Moorbrück