Alagrimm 3: Der Funke ist erneut entfacht: Unterschied zwischen den Versionen

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Als wir die Bergfreiheit nach über einem Tagesmarsch erreicht hatten waren die Urheber des Rituals bereits fort und hatten nichts als Grauen hinterlassen: Qualmende Trümmer, gezeichnete Angroschim, viele wehrlose Opfer. Auch Rogmarok [[Briefspieltext mit::Gilemon Sohn des Gillim|Gilemon von Koschim]] hatte schwerste Verwundungen davongetragen und lag sterbend auf einem Lagerplatz. Man sagte mir, er wäre bereits tot, hätte die Wucht der Hitze ihn nicht hinter einen Felsen geschleudert, so dass die Flammen ihm alleine die obere Gesichtshälfte versengten konnten. Doch das war wahrlich schlimm genug. Ich setzte bereits zu einem heilenden Spruch an, als er selbst sprach und jegliche Magie – er nannte es Drachenwerk – mit deutlichen Worten ablehnte. So gab ich ihm nur von den gefundenen Kräutern. Diese zeigten jedoch genug Wirkung um den alten, zähen Bergkönig auch ohne magische Hilfe wieder zu Kräften kommen zu lassen. Doch gezeichnet und geblendet wird er immer bleiben.
Als wir die Bergfreiheit nach über einem Tagesmarsch erreicht hatten waren die Urheber des Rituals bereits fort und hatten nichts als Grauen hinterlassen: Qualmende Trümmer, gezeichnete Angroschim, viele wehrlose Opfer. Auch Rogmarok [[Briefspieltext mit::Gilemon Sohn des Gillim|Gilemon von Koschim]] hatte schwerste Verwundungen davongetragen und lag sterbend auf einem Lagerplatz. Man sagte mir, er wäre bereits tot, hätte die Wucht der Hitze ihn nicht hinter einen Felsen geschleudert, so dass die Flammen ihm alleine die obere Gesichtshälfte versengten konnten. Doch das war wahrlich schlimm genug. Ich setzte bereits zu einem heilenden Spruch an, als er selbst sprach und jegliche Magie – er nannte es Drachenwerk – mit deutlichen Worten ablehnte. So gab ich ihm nur von den gefundenen Kräutern. Diese zeigten jedoch genug Wirkung um den alten, zähen Bergkönig auch ohne magische Hilfe wieder zu Kräften kommen zu lassen. Doch gezeichnet und geblendet wird er immer bleiben.
Als ich am Tag danach die Asche eines Beschwörungskreises aus Baumstämmen entdeckte, ahnte ich erst, warum der Rogmarok meine Magie abgelehnt hatte. Die Urheber dieses Vernichtungswerkes, die verruchte Maga, der [[Briefspieltext mit::Alagrimm]] und ihre Schergen waren aber bereits weiter firunwärts gezogen.
Als ich am Tag danach die Asche eines Beschwörungskreises aus Baumstämmen entdeckte, ahnte ich erst, warum der Rogmarok meine Magie abgelehnt hatte. Die Urheber dieses Vernichtungswerkes, die verruchte Maga, der [[Briefspieltext mit::Alagrimm]] und ihre Schergen waren aber bereits weiter firunwärts gezogen.
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'''Charissia von Salmingen'''
Geb. 983 BF zu [[Ortsnennung ist::Baruns Pappel]]
Eine der Schwestern von [[Briefspieltext mit::Gundulf von Salmingen]], der gleichermaßen kaiserlicher Kämmerer sowie Baron von [[Ortsnennung ist::Dunkelforst]] im [[Ortsnennung ist::Ferdok (Grafschaft)|Ferdokschen]] und von Baruns Pappel im [[Ortsnennung ist::Tobrien|Tobrischen]] ist. Gemeinsam mit ihrer inzwischen ins [[Ortsnennung ist::Hinterkosch|Nordmärkische]] verheirateten Zwillingsschwester [[Briefspieltext mit::Frylinde von Salmingen|Frylinde]] gehört sie zu den schönsten Damen der Provinz. Gerne und oft wurde sie auf Bällen und Festen gesehen und von so manchem Adelsmann hofiert und umschwärmt. Vermählt jedoch war sie nie. Am Liebsten war sie früher auf dem tobrischen Familiengut Baruns Pappel, das sie lange an ihres Bruders Statt verwaltete. Dort weilte sie auch, als [[Briefspieltext mit::Borbarad]]s Heerwurm die Baronie einnahm – und es ist anzunehmen, dass ihre Kontakte zu den Heptarchen schon in dieser Zeit heimlich geknüpft wurden. Vermutlich erlangte sie dadurch auch die magischen Fähigkeiten, die sie zur Entfesselung des Alagrimm benötigte. Im Auge der Öffentlichkeit spielte sie jedoch die Rolle der rechtzeitig geflohenen Lebedame, die gelegentlich ins Tobrische fährt, um alte Bekannte und Flüchtlinge zu unterstützen. Heute wissen wir: Es waren einzig finstere Pläne, die sie stattdessen mit den verdorbenen Gestalten Galotta und Rhazzazor schmiedete. Jetzt, im Zuge des verheerenden Angriffs die [[Ortsnennung ist::Gareth|Kaiserstadt]], sah sie ihre Zeit gekommen, um mit dem [[Handlungsort ist::Kosch]] eine Stütze des [[Ortsnennung ist::Mittelreich|Reiches]] zu Fall zu bringen.
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'''Ulfing von Jergenquell'''
Geboren 995 BF auf [[Ortsnennung ist::Albumin (Burg)|Burg Albumin]]
Für jeden Koscher ist er der Inbegriff eines Rebellen und räuberischen Schurken geworden. Sein [[Briefspieltext mit::Lechdan von Jergenquell|Vater]], ein verdorbener Verräter, verlor auf unehrenhafte und schmachvolle Weise sein Lehen, die Wengenholmer Baronie Albumin. Seitdem hat Ulfing sich in die Wälder zurückgezogen, um gegen jene aufrechten Streiter zu kämpfen, die seinen Vater entlarvten und zu seiner Absetzung beitrugen – allen voran gegen den Grafen von Wengenholm, den Vogt [[Briefspieltext mit::Gelphardt von Stolzenburg|Gelphart von Stolzenburg]] und gar den [[Briefspieltext mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] selbst. Es ist die Rachsucht, die ihn treibt und schon lange zu einem der gefährlichsten Gegner der Provinz macht. Trotz aller Versuche gelang es nie, ihn dauerhaft dingfest zu machen, denn er ist gerissen und skrupellos. Gemeinsam mit der verdorbenen Borbaradianerin Charissia und dem unbezwingbaren Alagrimm stellt er eine unvorstellbare Bedrohung für den Kosch dar… vielleicht die größte, der unsere Heimat in ihrer Geschichte je gegenüberstand.

Version vom 16. Oktober 2023, 20:00 Uhr


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 38 - Notausgabe Praios 1028 BF

Der Funke ist erneut entfacht

Von der Befreiung des Flammenadlers

Aus den Aufzeichnungen der Befragung von Wilfing dem Wiesel, einem gefangenen Schergen des Räubers Jergenquell. Wir bitten die bisweilen anmaßende und unverschämte Ausdrucksweise zu entschuldigen, wir ließen sie dennoch unveränderten Wortes stehen um der werten Leserschaft die Verdorbenheit dieses Gesellen vor Augen zu führen.

Schön, doch boshaft und gefährlich: Charissia von Salmingen, die Buhle Borbarads © M. Lorber

Boronsschwarze Nacht war's, als sie kam – bei Rahja, war das ein prächtiges Weib! Die Haut bleich wie Milch, die Haare kunstvoll hochgesteckt wie Zuckerguss, in ein langes rotes Kleid aus teurem Stoff gehüllt. Dass das eine Baronin war, sah selbst der dumme Geppert gleich. Wir hatten schon lange, die meisten von uns sogar noch nie, so eine schöne Adelige gesehen. Seit Jahren schon zogen wir in den entlegensten Wäldern des Finsterkammes herum – und wenn wir mal eine Menschenseele trafen, dann raubten wir sie natürlich aus. Doch selbst die ergiebigsten "Kunden" trugen nie derart elegante Klamotten am Leib – im schäbigen Finsterkamm gibt es so etwas nich'. Bestenfalls mal 'ne Erzhändlerin.
Auch unser Hauptmann, Ulfing von Jergenquell, ist ja selber ein echter Baron, auch wenn Schurken ihm Seine Baronie geklaut haben. Genau deshalb kämpfte er mit unserer Hilfe ja nun um Verborgenen um seinen Anspruch – und er hatte versprochen, dass wir, wenn er wieder Baron in Albumin sein wird, an seinem Hof hohe Ämter inne haben, und ein eigenes Haus mit Acker bekommen werden.
Kein Wunder also, dass sich die Frau, Charissia von Salmingen war ihr Name, und der Baron auch gleich gekannt haben. Diese Adeligen sind ja alle irgendwie miteinander bekannt, wenn sie nicht sogar verwandt sind. Die Frau ging entschlossen auf ihn zu und begrüßte ihn als Baron, sogar einen kleinen Knicks hat sie gemacht – gerade so, als träfen sie sich am Garether Hof. Man konnte sehen, wie gut es ihm tat, dass sie seinen Anspruch anerkannte – denn die meisten Hofschranzen tun das ja nich' mehr. Er erkannte schnell, dass man ihr trauen könne, und dass sie auf unserer gerechten Seite streiten wolle. Mit sich führte sie, Charissia von Salmingen war ihr Name, eine ganze Hundertschar Söldlinge – woher sie kamen wissen wir bis heute nicht, denn sie sprachen kein Wort. Doch sie versprach Meister Ulfing, dass sie ihm die Söldner für einen Mond überlasse, wenn wir ihr bei einem dringlichen Vorhaben helfen würden…

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Wilfing das Wiesel, Scherge des Jergenquell

…es musste schnell gehen, denn die kleinen Bartmurmler durften uns nicht entdecken. In einem einzigen Tag, es mag der 24. Peraine gewesen sein, fällten wir in gutem Abstand zur Koschimer Binge Bäume und zogen sie bis vor diesen unscheinbaren Felsspalt, der wohl genauso ins Innere des Zwergenreiches führte wie das große Kupferne Portal, das wir am anderen Ende des Tales sahen. Die Stämme wurden aufgestapelt – fein säuberlich in Sternenform, gerade so, wie es Baronin Charissia verlangte. Sie war da sehr genau und streng – doch warum, das wurde uns erst klar nachdem sie sich nach Sonnenuntergang in die Mitte des Sternes stellte und befahl die Stämme zu entzünden. Das sommertrockene Holz brannte wie Zunder und wir schüttelten verwundert den Kopf, als wir sie dort alleine inmitten des Brandes stehen sahen. Dann rief sie plötzlich Worte in einer rätselhaften Sprache, kalte Schauer liefen einem über den Rücken, aller Hitze zum Trotz. Wir sahen, wie das Feuer seltsam züngelte, geradezu lebendig schien es zu werden und verschwand im Spalt – ebenso wie das Lagerfeuer, das wir hinter einem Hügel entzündet hatten und sogar die Glut aus der Pfeife des Grimmigen Drugol. Aus der ganzen Gegend schienen die Flammen zu kommen und in den Spalt gezogen zu werden. Bald begann die Erde unter uns zu zittern – wir hörten Schreie die aus der Binge zu kommen schienen. Ohne noch einen klaren Gedanken fassen zu können, wichen wir zurück und bei Phex, das war eine gute Idee, denn in diesem Moment begann das Tor rot zu glühen und zerstob in tausend glühenden Funken. Wir konnten erkennen, wie Zwergenkrieger durch die Luft wirbelten, brennend umher rannten, von der Glut bedeckt wurden. Dann kam er – wie ein Sturm brach er aus dem Inneren der Hallen hervor und schwang sich an den Nachthimmel. Uns überkam ein unbeschreibliches Gefühl als der Feueradler vor dem Dunkel des Firmaments stand – groß wie ein Baumdrache, mit der Anmut eines Himmelskönigs. Jeder Schlag seiner Schwingen war heiß in unserem Gesicht zu spüren und sein Schrei, der klang wie das löwengleiche Fauchen von tausend Essen, schien uns mit neuem Mut zu versorgen. Ich sah Meister Ulfing, der über all das zunächst ebenso entsetzt gewesen zu sein schien, wie wir. Doch im nächsten Moment sah ich die Glut der Rache in seinen Augen und die Gewissheit eine unbezwingbare Waffe an seiner Seite zu haben…

Befreit aus dreitausendjähriger Gefangenschaft: Der Flammenadler Alagrimm, der letzte Scherge Pyrdacors © M. Lorber
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Bonglorosch Sohn des Bongrom, Ernstlich-geheimer Meister des Alten Tores zu Koschim

Es war schrecklich – überall schossen Flammensäulen durch die Gänge und Stollen, verbrannten alles auf ihrem Weg. Ich sah wie sie alles verschlangen, uralte Schätze und Heiligtümer, alte Greise und junge Kinder. Sie kamen aus der Tiefe, in welche der Alagrimm gebannt war, und brachen unaufhaltsam empor bis zu den mächtigen Flügeln der Oberen Pforte, dem wehrhaften Stolz unserer Bergfreiheit. Gilmoxor, der Sohn des Bergkönigs Gilemon und dessen einziges Kind, ließ sie gerade mit einigen Gefährten schließen, als sie unter der Flammenflut zu glühen begann. Generationenaltes Kupfer zerstob in Augenblicken unter unermässlicher Hitze, gab dem Feueradler den Weg frei und bedeckte die hinter der Pforte stehenden Recken. Wie Mahnmale stehen sie nun vor dem einstigen Tor – wie aus Metall getriebene Statuen, die jenen Moment der hilflosen Schande und des Schreckens für alle Zeiten festhalten. Darunter auch Gilmoxor, der Erbe.

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Esbadosch, Hochgeweihter des Angrosch der Hallen von Koschim

Keiner unserer Vorfahren hatte wohl je erwartet, dass ER noch einmal entfesselt wird, zu sicher glaubten wir unser Geheimnis gehütet zu haben. Mancher knapp hundertjährige Jungspund hatte vielleicht sogar selbst vergessen, dass er tief unter uns in seiner feuchten Grotte saß und nur darauf wartete entfesselt zu werden. Nun, diese Charissia, diese ruchlose Jüngerin Pyrdacors, jedenfalls wusste es dagegen nur zu genau – und mit Sicherheit war es der untote Drache Rhazzazor, der ihr das Geheimnis verriet. Tot der Drachenbrut!

Bergkönig Gilemon von Koschim, vom Feuer des Alagrimm geblendet. © M. Lorber
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Voltan von Falkenhag, Bruder des Grafen Orsino vom Angbarer See, Magus

Die nächtlichen Sterne des 24. Peraine standen in sehr außergewöhnlicher Konstellation – sie deuteten auf eine massive Stärkung der magischen Kräfte hin. Nicht zuletzt deshalb war ich auf Exkursion um heilende Kräuter und Alraunen in den Bergen zu suchen, als diese Entladung astraler Kraft meine Aufmerksamkeit erweckte. Wie ein Blitz erschien sie mir, und mir war klar, dass es sich um ein mächtiges Ritual handeln musste, das oben im Tal Koschims gewirkt wurde. Meine Begleiter und ich entschlossen uns rasch nachzusehen, was sich dort getan haben mochte.
Als wir die Bergfreiheit nach über einem Tagesmarsch erreicht hatten waren die Urheber des Rituals bereits fort und hatten nichts als Grauen hinterlassen: Qualmende Trümmer, gezeichnete Angroschim, viele wehrlose Opfer. Auch Rogmarok Gilemon von Koschim hatte schwerste Verwundungen davongetragen und lag sterbend auf einem Lagerplatz. Man sagte mir, er wäre bereits tot, hätte die Wucht der Hitze ihn nicht hinter einen Felsen geschleudert, so dass die Flammen ihm alleine die obere Gesichtshälfte versengten konnten. Doch das war wahrlich schlimm genug. Ich setzte bereits zu einem heilenden Spruch an, als er selbst sprach und jegliche Magie – er nannte es Drachenwerk – mit deutlichen Worten ablehnte. So gab ich ihm nur von den gefundenen Kräutern. Diese zeigten jedoch genug Wirkung um den alten, zähen Bergkönig auch ohne magische Hilfe wieder zu Kräften kommen zu lassen. Doch gezeichnet und geblendet wird er immer bleiben. Als ich am Tag danach die Asche eines Beschwörungskreises aus Baumstämmen entdeckte, ahnte ich erst, warum der Rogmarok meine Magie abgelehnt hatte. Die Urheber dieses Vernichtungswerkes, die verruchte Maga, der Alagrimm und ihre Schergen waren aber bereits weiter firunwärts gezogen.