Soldatenlied: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. Juli 2021, 21:20 Uhr
Wolfhardt von der Wiesen: Soldatenlied
Wo die alte Tanne steht,
Dicht beim stillen Karpfenteich,
Wo das Gras im Winde weht,
Frühlingsgrün und herbstesbleich:
Dort steht unser kleines Haus,
Das mein Vater einst erbaut.
Schweigend geht er ein und aus,
Gramgebeugt und früh ergraut.
Meinetwegen ist es grau,
Meines Vaters schwarzes Haar!
Doch mein Waffenrock ist blau –
Zog ihn an im letzten Jahr.
„Bleib und geh mit mir aufs Feld,
Reiche Ernte fahr’n wir ein!
Bleib und zieh nicht fort ins Feld,
Wirst dort nicht der Schnitter sein!
Bist dort nichts als trock’nes Stroh,
Nichts als Spreu, verweht vom Wind!
Jenes Feld liegt irgendwo,
Unseres ist hier, mein Kind!“
Vater, ach, du hattest recht!
Hab’ mein eignes Feld gesucht –
Doch das Ackerland war schlecht,
Und die Ernte ist verflucht!
Hier steht nicht in goldnen Reih’n
Wie zuhause dicht das Korn.
Karg wird drum mein Grabmal sein –
Nichts als Stein und Rosendorn.