Am Brunnen: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
{{Kosch-Kurier-Titel|AusgabeNr=64|Monatsname=Efferd|Jahreszahl=1043}} | {{Kosch-Kurier-Titel|AusgabeNr=64|Monatsname=Efferd|Jahreszahl=1043}} | ||
'''Am Brunnen''' | |||
Schatten werfen schon die Eichen,<br/> | Schatten werfen schon die Eichen,<br/> |
Version vom 3. Juni 2020, 09:27 Uhr
Texte der Hauptreihe:
Autor: Wolfhardt
Am Brunnen
Schatten werfen schon die Eichen,
Bald schließt man das Tor der Stadt.
Ihre Mauern zu erreichen
Sucht ein Wand’rer, müd’ und matt.
Leise hallen seine Tritte
Durch die Straßen, die er geht,
Und er lenkt die letzten Schritte,
Wo am Platz ein Brunnen steht.
Singend sitzt dort auf dem Steine
Eine Magd und lacht ihm zu:
Kurzer Rock und schlanke Beine,
Schmale Füße ohne Schuh‘.
Grüßend setzt er sich daneben.
„Mädchen“, spricht er, „willst du mir
Nicht ein Schlückchen Wasser geben –
Kriegst auch einen Kuß dafür!“
Schweigend füllt sie eine Schale,
Reicht ihm hin den frischen Trank:
„Willst du trinken, dann bezahle –
Sieben Küsse kost’ ein Schank!“