Odilbert und Niope - Auf Freiersfüßen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Januar 2020, 18:47 Uhr
◅ | Auf Freiersfüßen |
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Ein Zwerg auf der Suche nach Antworten | ▻ |
Schloss Grauensee, 4. Travia 1042 BF
„Ich lasse Euch einmal kurz alleine!“
Grimm zu Zwietrutz verließ seinen Burgmann, seine Knappin und die Familien seiner Geschwister und ging zielstrebig auf eine junge Frau zu.
Diese schien versucht zu haben, in ihrer Kleiderwahl einen Kompromiss zwischen damen- und ritterhaft versucht zu haben. Man konnte unschwer erkennen, dass sie eine Hose unter ihrem Ballkleid trug.
Auf irgendeine Weise jedoch schien das weder die Etikette zu stören, noch nahm irgendjemand Anstoß daran. Dies galt zumindest für die meisten Männer, die der schönen und breitschultrigen Frau nachsahen.
„Ich lasse Euch einmal kurz alleine!“
Nun machte sich auch Tara von Darbonia auf und ging, ohne beim Burgmann auf die Erlaubnis zu warten, auf einen Tisch zu, an dem er von den dort sitzenden Personen niemand kannte.
„Na toll,“ dachte er.
Bisher war der Abend aus Sicht Wolfor von Roders so verlaufen, wie er es erwartet hatte.
Grimm hatte mit vielen der Anwesenden höfliche Konversation betrieben. Hatte gemeinsam mit Wolfor und Tara sowohl mit seinem Baron Erzbart von Drabenburg, Bergvogt Tharnax, Herr des Bärenfanger Vasallenlehens Arxozim, als auch mit der Familie seines Schwertvaters, denen vom Grauen Schild, gesprochen.
Längere Zeit hatte er auch in einer Runde gestanden, mit denen er vor nicht allzu langer Zeit den Stern sichern konnte, der an Fürstlich Gnaden in den Kosch gefallen war. Grimm hatte wohl jeden im ganzen Lehen die Geschichte persönlich erzählt und war sehr stolz darauf, dass sie sogar im Kosch-Kurier veröffentlicht wurde.
Doch nun ging der Abend in eine überraschende Wende.
Wolfor nahm sich ein neues Glas Wein von einem vorbei kommenden Diener.
Dann setzte er sich an einen unbesetzten Stuhl und beobachtete Herr und Knappin aus Zwietrutz.
·
Grimm hatte Iralda von Salzmarken entdeckt. Er hatte sich kurz von seinem Tisch verabschiedet und ging nun in direktem Wege auf sie zu.
Iralda hatte wohl gerade ein Gespräch mit einem Grimm unbekannten jungen Mann beendet. Nun schaute sie sich um und ihr Blick bleib auf dem auf sie zusteuernden Grimm hängen.
Dieser nahm ihren Blick wahr,… ...stieß einen Diener an und stolperte auf Iralda zu.
Geschickt ging die Alt-Rottmeisterin einen Schritt zur Seite und sah, wie sich der Herr zu Zwietrutz gerade noch auffing.
Ein breites Grinsen war auf vielen Gesichtern im Ballsaal zu sehen und die beiden waren für einige Augenblicke der Mittelpunkt des Ballsaales.
„Der Herr zu Zwietrutz“, begann Iralda spöttelnd das Gespräch. „Ihr habt so eine eigene Art, Gespräche zu beginnen“, fuhr sie fort.
Grimm stellte sich nun zu voller Größe auf: „Frau Alt-Rottmeisterin, schön Euch wieder zu sehen“, gab er nun weder gefasst, nur leicht errötet zurück.
„Ich wollte Euch doch in mein Lehen einladen, sobald ich militärische Fragen habe.“ „Nun, wir planen eine neue Garde in der Baronie und da dachte ich, Ihr könntet Euch mit mir zusammensetzen!“
Eine längere Pause trat ein. Iralda sah Grimm durchdringend an.
Sie sah, wie der Ritter wieder errötete und auch Grimm merkte dies zu seiner Bestürzung.
„Von einem langsamen Beginn haltet Ihr nichts, Herr zu Zwietrutz?“ „Oder?“
Erneut sagte keiner der beiden etwas. Als Grimm gerade ansetzen wollte, kam ihm Iralda von Salzmarken zuvor: „Sicher wolltet Ihr mich zum Tanz auffordern, nicht wahr?“
Iralda nahm die Hand Grimms und begab sich zur Tanzfläche: „Aufforderung angenommen, Ritter Zwietrutz.“
Mit nun hochrotem Kopf begann nun auch Grimm zu lächeln.
·
Der Burgmann der zu Zwietrutzes schaute sich das Schauspiel seines Herrn an und bemerkte, wie er ebenfalls rot wurde.
„Frauen sind wahrlich nicht seine Stärke, brummelte er, das Weinglas leerend, in sich hinein.
Er blickte sich im großen Saal und konnte Tara nicht mehr sehen. Dafür bemerkte er Tharnax, der mit zwei Bierkrügen bewaffnet, an den Tanzenden vorbei, durch den Saal schritt.
„Ich sollte ihm und den Bierkrügen nochmals meine Aufwartung machen“, dachte er und verließ den Tisch.