Fürstliches Ritterturnier: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 28. März 2009, 15:20 Uhr
15. Rondra (traditioneller Termin - bisweilen auch an anderen Tagen)
Das große Fürstliche Ritterturnier findet in unregelmäßigen Abständen von einigen Jahren auf dem Brodilsgrund vor Angbar oder in Ferdok statt, in der Regel am 15. Rondra. Die Disziplinen wechseln, stets werden jedoch Wettkämpfe in der Tjoste und dem Axtkampf sowie ein Gestampfe ausgetragen. Daneben finden meist auch ein Wettkampf der Knappen sowie ein Schützenwettbewerb für das Volk statt.
Über die Einhaltung der Turnierregeln wacht ein vom Fürsten für diesen Anlass ernannter Turniermarschall, nicht selten ein herausragender Teilnehmer des letzten Turniers.
Ein großes Turnier mit Streitern von nah und fern fand im Götterlauf 1018 BF anlässlich des 50. Tsatags von Fürst Blasius vom Eberstamm statt und wurde ausnahmsweise im Traviamond, dem Geburtsmond des Fürsten, ausgetragen. Danach folgte aufgrund der Kriegswirren der letzten Jahre eine längere Unterbrechnung.
Zur Wiedereinweihung eines Teilflügels des Fürstenschlosses Thalessia im Ingerimm 1029 BF rief der Fürst endlich erneut zu einer Tjoste. Es nahmen Ritter aus fast allen Landes des Reiches teil. Unerwarteter Sieger wurde der junge Ungolf von Roterz, der sogar den berühmten garetischen Tjostenreiter Nimmgalf von Hirschfurten aus dem Sattel hob. Auch der Fürst ließ es sich nicht nehmen selbst noch ein wohl letztes Mal in die Schranken zu reiten, indem er in der Tradition Baduars durch den Fürstenstich bei ungerader Turniertafel die Entscheidung fällte. Turniermarschall war Baron Wolfhardt von der Wiesen.
Die zeremonielle Turniereröffnung
Voll freudiger Begierde wartete die Menge, die sich auf beiden Seite der hölzernen Tribüne versammelt hatte, und plötzlich verstummte ein jeder, als vom anderen Ende der Kampfbahn ein einzelner Reitersmann im Galopp herannahte.
Vor der Loge mit dem Keilerwappen zügelte er sein Roß, und als sich die ihn umgeben Staubwolke gelegt hatte, sah man, daß es ein Ritter war, ein Hüne von Gestalt, vollkommen in schwarzen Panzer gerüstet, nur sein Schild weiß, mit dem Zeichen des Raben versehen. Auch sein Helmzier war das Boronstier, mit seinen prachtvoll ausgebreiteten Schwingen kunstvoll und Respekt einflößend zugleich. Dies war kein gewöhnlicher Recke, und auch keiner jener bornländischen Reiter, die man die Geflügelten heißt.
Der schwarze Ritter senkte seine Lanze zum Gruße, und verharrte sodann regungslos im Sattel. Fürst Blasius aber erhob sich von seinem Throne und sprach mit machtvoller Stimme: „Wer seid, Ihr, Ritter auf dem weißen Roß, daß ihr hierher kömmet, gerüstet und in Waffen an einem Tag des Festes? Was ist Euer Begehr? Sprecht!“
Da lüftete der Fremde sein Visier mit den Rabenschwingen, und es gab etliche in der Menge, denen sein Antlitz ein vertrautes war, und sie raunten einander Namen und Titel des Ritters zu.
„Ihr kennt mich, mein Fürst. Man heißt mich Nottr Halderlin, den Elfenfreund, und ich bin gekommen, Euch Botschaft zu bestellen: Die Ritter und Edlen des Landes sind allesamt versammelt, sich zu turnieren Rondra zum Ruhme und Euch zu ergötzen!“
„So laßt sie herein, Ritter, auf daß sie wacker streiten mögen in edlem Geiste. Doch zuvor empfangt für Eure Botschaft dies, Herr Nottr, und seid uns Marschall und Richter der Spiele!“
Mit einer Verneigung im Sattel nahm der Baron von Twergentrutz den Stab aus der Hand Seiner Durchlaucht entgegen, und großer Beifall brandete auf, als nun die „Kündung des Boten“ vorüber war, die seit jeher die Fürstlichen Turniere von Kosch eröffnet.
(aus einem Bericht über die Turnei 1015 BF)
Siehe auch: Koscher Kalender