Ankunft in Moorbrück - Der erste Standort: Unterschied zwischen den Versionen

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Derweil erledigten Reto, Roban und Erborn ohne allzuviel Anstrengung die Amöbe im Keller. Die beiden Ritter hatten bereits Schlachten mit größeren und mächtigeren Gegnern ausgetragen, als dass dieses Untier noch eine Herausforderung gewesen wäre. Doch der Kampflärm ließ Boromil und Rainfried aufschrecken und watenden Fußes ebenfalls den Gang entlang zu der Kammer eilen. Dort angekommen bot sich beiden ein seltsames Bild. Reto, Roban und Erborn standen über einer sauber um den Bauch herum halbierten Sumpfratte und das brackige Wasser war voller gallertartiger Teile. Der Gestank nach abgestandenem Wasser, Tierinnereien und Verwesung hätte selbst dem standhaftestem Angroschim das Wasser in die Augen getrieben. Und doch lachten die Ritter, als sie ihre Waffen an Stofffetzen, die sich noch in der Kammer gefunden hatten, abwischten. "Nun, meine Ritter, ihr scheint euren Spaß gehabt zu haben. Würdet ihr uns bitte erzählen, was hier unten vor sich gegangen ist?" Rainfrieds Stimme war von dem Stofftuch gedämpft, das er sich vor Mund und Nase hielt.<br/>
Derweil erledigten Reto, Roban und Erborn ohne allzuviel Anstrengung die Amöbe im Keller. Die beiden Ritter hatten bereits Schlachten mit größeren und mächtigeren Gegnern ausgetragen, als dass dieses Untier noch eine Herausforderung gewesen wäre. Doch der Kampflärm ließ Boromil und Rainfried aufschrecken und watenden Fußes ebenfalls den Gang entlang zu der Kammer eilen. Dort angekommen bot sich beiden ein seltsames Bild. Reto, Roban und Erborn standen über einer sauber um den Bauch herum halbierten Sumpfratte und das brackige Wasser war voller gallertartiger Teile. Der Gestank nach abgestandenem Wasser, Tierinnereien und Verwesung hätte selbst dem standhaftestem Angroschim das Wasser in die Augen getrieben. Und doch lachten die Ritter, als sie ihre Waffen an Stofffetzen, die sich noch in der Kammer gefunden hatten, abwischten. "Nun, meine Ritter, ihr scheint euren Spaß gehabt zu haben. Würdet ihr uns bitte erzählen, was hier unten vor sich gegangen ist?" Rainfrieds Stimme war von dem Stofftuch gedämpft, das er sich vor Mund und Nase hielt.<br/>
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"Das war eine mittelgroße Amöbe, gegen die wir gekämpft haben." erklärte Erborn. "Hm, und dafür haben wir uns die Kleider schmutzig gemacht?" Rainfried war enttäuscht, zumal er derjenige der Ritter mit dem feinsten Geschmack war. Reto erwiderte etwas enthusiastischer: "Na, dann schauen wir doch erst einmal, was sich in der Kammer verbirgt!" Einst hatte eine massive Tür am Ende des Ganges diesen Raum verschlossen, doch die Scharniere und Riegel waren längst vom Rost zerfressen. "Kein Problem, ich mach' das schon!" Es bereitete Roban keine Mühe, sie langsam aufzuziehen. "Hey, was ist denn da unten los? Habt Ihr etwas gefunden?" rief Edelbrecht von der Treppe zu den anderen. "Dort ist eine Kammer, die gut gesichert war. Wir gehen jetzt rein!" antwortete ihm Reto. "Kommt her, wenn Euch Schmutz und Wasser auf der Kleidung nichts ausmachen!" ergänzt Rainfried. Das ließ sich Edelbrecht nicht zweimal sagen. Nun betraten die sechs gemeinsam den Raum, der durch die Fackeln ausgeleuchtet wurde. Tatsächlich befanden sich an den Wänden Regale, die auf eine frühere Nutzung als gewöhnlicher Vorratskeller schließen ließen. Einen großen Sarkophag, ein magisches Schwert oder einen heiligen Stein, wie man sie aus den Sagen kannte, suchte man hier jedenfalls vergeblich. Die hintere Wand war zusammengebrochen und ließ das Gewölbe wenig vertrauenserweckend erscheinen. Wenn es einst weitere Gänge gab, so waren sie mittlerweile schienbar im Sumpf versunken. Außer Geröll schien sich um restlichen Raum wenig finden zu lassen. Jedoch... auf einem der Bretter befand sich eine faulige schwarze Schatulle. Roban langte ins Regal, um sich in das Licht der Fackeln zu halten und genauer anzusehen. Es handelte sich um eine schwarze Schatulle, deren Deckel mit einem siebenzackigen roten Stern verziert war. "Ha, hab ich's doch gesagt! Und ob es hier etwas zu finden gab!" sagte Reto triumphierend. Edelbrecht war weniger erfreut. "Das sieht mir aber schwer nach irgendetwas Magischem, Bösem aus!" Rainfried fasste sich ein Herz und hob vorsichtig den Deckel ab. Auf schwarzem Samt lag etwas, das die Ritter an eine Art Halbedelstein erinnerte. "Herr vom Kargen Land, Ihr kennt Euch doch damit aus. Was ist das?" wollte Erbon wissen. Boromil überlegte. "Schwer zu sagen. Der Verpackung und dem geheimen Aufbewahrungsort nach zu urteilen, ist das jedenfalls tatsächlich nichts Gutes. Ich schlage vor, es zu [[Eisenkobers Wacht]] zu bringen. Mögen es die dortigen [[Wächter Rohals]] untersuchen und sicher verwahren!" "Ihr wollt ein böses magisches Artefakt an Magier übergeben?" entgegnete Edelbrecht entsetzt. Mit ihm ging mal wieder ein wenig das Temperament durch. "Das sind doch die guten. Die werden es schon vorsichtig behandeln." wandte Roban beschwichtigend ein. "Machen wir es doch so. Wir sollten jedoch nicht vergessen, auch den Vogt auf unseren Fund aufmerksam zu machen. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, diesen pestilenten Keller subito wieder zu verlassen!" fügte Rainfried hinzu. Reto nickte. "Abgemacht! Boromil, nehmt Ihr es unter Verwahrung."<br/>
"Das war eine mittelgroße Amöbe, gegen die wir gekämpft haben." erklärte Erborn. "Hm, und dafür haben wir uns die Kleider schmutzig gemacht?" Rainfried war enttäuscht, zumal er derjenige der Ritter mit dem feinsten Geschmack war. Reto erwiderte etwas enthusiastischer: "Na, dann schauen wir doch erst einmal, was sich in der Kammer verbirgt!" Einst hatte eine massive Tür am Ende des Ganges diesen Raum verschlossen, doch die Scharniere und Riegel waren längst vom Rost zerfressen. "Kein Problem, ich mach' das schon!" Es bereitete Roban keine Mühe, sie langsam aufzuziehen. "Hey, was ist denn da unten los? Habt Ihr etwas gefunden?" rief Edelbrecht von der Treppe zu den anderen. "Dort ist eine Kammer, die gut gesichert war. Wir gehen jetzt rein!" antwortete ihm Reto. "Kommt her, wenn Euch Schmutz und Wasser auf der Kleidung nichts ausmachen!" ergänzt Rainfried. Das ließ sich Edelbrecht nicht zweimal sagen. Nun betraten die sechs gemeinsam den Raum, der durch die Fackeln ausgeleuchtet wurde. Tatsächlich befanden sich an den Wänden Regale, die auf eine frühere Nutzung als gewöhnlicher Vorratskeller schließen ließen. Einen großen Sarkophag, ein magisches Schwert oder einen heiligen Stein, wie man sie aus den Sagen kannte, suchte man hier jedenfalls vergeblich. Die hintere Wand war zusammengebrochen und ließ das Gewölbe wenig vertrauenserweckend erscheinen. Wenn es einst weitere Gänge gab, so waren sie mittlerweile scheinbar im Sumpf versunken. Außer Geröll schien sich im restlichen Raum wenig finden zu lassen. Jedoch... auf einem der Bretter befand sich eine faulige schwarze Schatulle. Roban langte ins Regal, um sich in das Licht der Fackeln zu halten und genauer anzusehen. Es handelte sich um eine schwarze Schatulle, deren Deckel mit einem siebenzackigen roten Stern verziert war. "Ha, hab ich's doch gesagt! Und ob es hier etwas zu finden gab!" sagte Reto triumphierend. Edelbrecht war weniger erfreut. "Das sieht mir aber schwer nach irgendetwas Magischem, Bösem aus!" Rainfried fasste sich ein Herz und hob vorsichtig den Deckel ab. Auf schwarzem Samt lag etwas, das die Ritter an eine Art Halbedelstein erinnerte. "Herr vom Kargen Land, Ihr kennt Euch doch damit aus. Was ist das?" wollte Erbon wissen. Boromil überlegte. "Schwer zu sagen. Der Verpackung und dem geheimen Aufbewahrungsort nach zu urteilen, ist das jedenfalls tatsächlich nichts Gutes. Ich schlage vor, es zu [[Eisenkobers Wacht]] zu bringen. Mögen es die dortigen [[Wächter Rohals]] untersuchen und sicher verwahren!" "Ihr wollt ein böses magisches Artefakt an Magier übergeben?" entgegnete Edelbrecht entsetzt. Mit ihm ging mal wieder ein wenig das Temperament durch. "Das sind doch die guten. Die werden es schon vorsichtig behandeln." wandte Roban beschwichtigend ein. "Machen wir es doch so. Wir sollten jedoch nicht vergessen, auch den Vogt auf unseren Fund aufmerksam zu machen. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, diesen pestilenten Keller subito wieder zu verlassen!" fügte Rainfried hinzu. Reto nickte. "Abgemacht! Boromil, nehmt Ihr es unter Verwahrung."<br/>
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Draußen stapfte Morwald Gerling mittlerweile ungeduldig im Kreis und hätte am liebsten mit den Augen gerollt. Allein es wäre doch unhöflich gegenüber der Dame gewesen. Mit diesen Verzögerungen würden sie heute nur noch den zweiten Standort schaffen! Was brauchten denn die jungen Herren so lange? Ah, endlich kamen sie wieder ans Tageslicht hervor. Aber wie sahen sie denn aus? Alle hatten sich offensichtlich ordentlich schmutzig gemacht. Sie schienen das Moor an ihren Kleidern wegtragen zu wollen! Und warum hatten sie dennoch so zufriedene Gesichtsausdrücke? "Ich hoffe doch, wir können nun endlich weiterreiten!" "Nichts dagegen!", grinste ihn ausgerechnet der junge von Borking an. Bolzer Spatenschwingh, sichtlich erleichtert, dass alle wieder wohlbehalten zurückgekehrt waren, trat mit großen Schritten den Weg zum nächsten Siedlungsplatz an und die anderen folgten ihm.
Draußen stapfte Morwald Gerling mittlerweile ungeduldig im Kreis und hätte am liebsten mit den Augen gerollt. Allein es wäre doch unhöflich gegenüber der Dame gewesen. Mit diesen Verzögerungen würden sie heute nur noch den zweiten Standort schaffen! Was brauchten denn die jungen Herren so lange? Ah, endlich kamen sie wieder ans Tageslicht hervor. Aber wie sahen sie denn aus? Alle hatten sich offensichtlich ordentlich schmutzig gemacht. Sie schienen das Moor an ihren Kleidern wegtragen zu wollen! Und warum hatten sie dennoch so zufriedene Gesichtsausdrücke? "Ich hoffe doch, wir können nun endlich weiterreiten!" "Nichts dagegen!", grinste ihn ausgerechnet der junge von Borking an. Bolzer Spatenschwingh, sichtlich erleichtert, dass alle wieder wohlbehalten zurückgekehrt waren, trat mit großen Schritten den Weg zum nächsten Siedlungsplatz an und die anderen folgten ihm.

Version vom 13. Juli 2010, 16:59 Uhr

Teil 5 der Briefspielgeschichte: Ankunft in Moorbrück