Von tierlichen Possierlichkeiten - Kosch-Kurier 34: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 7. September 2023, 19:33 Uhr
◅ | Wengel bei den Puderquasten |
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Letzte Meldung: Graf Helkor sucht mannbare Edle | ▻ |
Von tierlichen Possierlichkeiten
Auf Anraten von niemand geringerem als seiner Allerprinzlichsten Durchlaucht, Herrn Anshold vom Eberstamm, möchte der Kosch-Kurier, der sich seit jeher auch als Journal der Wissenschaft versteht, zukünftig in loster Folge einige der ausgefalleneren und seltsamen Wesen vorstellen, die sich erwiesenerweise in den Bergen, Wäldern und Flußauen des Koscher Landes tummeln. – Schriftleitung.
Der Hollerbär
Ein etwa kindsgroßer, rundlicher und gemütlicher Bär. Dem Volksglauben nach schimmert sein Fell bläulich – tatsächlich liegt das aber daran, dass sie sehr am liebsten von den blauen Hollerbeeren nähren und sich dabei den Pelz beschmieren. Hollerbären sind selten geworden, da sie sehr leicht zu fangen sind: Sie verkriechen sich nicht in Höhlen, sondern in weichen Büschen zum Schlafen, tun das ausgiebig und schnarchen weithin vernehmlich. So sind sie eine leichte Beute, da zum Erlegen häufig ein dicker Knüppel genügt. Vogt Roban von Fürstenhort und Ritter Trest von Vardock haben etwa als Knaben ausgiebig Jagd auf die bedauernswerten Hollerbären gemacht.
Die Klammunke
Ein seltenes, kleines Tierchen, nun ja, es kann doch schon satte 6 Stein Gewicht erreichen, das die Schluchten des Koschgebirges, teils auch des Amboss, unsicher macht ist die Klammunke, oftmals auch Schluchtenrufer genannt. Diese fette Kröte wird ausgewachsen zwischen 4 und 6 Stein schwer und hat eine unscheinbare grün-braun-graue Haut. Bei ihrer Nahrungsaufnahme ist sie überaus anspruchslos, bevorzugt Schnecken, Insekten und anderes Kleingetier, ergänzt ihren Speisezettel aber auch mit Algen oder anderem frischem Grünzeug.
Geschmacklich soll sie selber jedoch nahe der Ungenießbarkeitsgrenze liegen, wobei sie obendrein noch einen widerlichen Geruch absondert. Ihre Besonderheit liegt in ihrem Ruf, den sie vor allem zur Paarungszeit in ihrem bevorzugten Revier, nebelverhangene Schluchten, weithin erschallen lässt, ja scheint sie dabei gerade Echos zu lieben: ein langgezogenes, gequält klingendes ‚A-a-a-a-l-o-o-o-o-o‘.
Ein unbedarfter oder außerkoscher Wanderer, der nicht mit der Fauna unserer Heimat vertraut ist, mag dies mit einem ‚Hallo‘ eines Menschen verwechseln und diesem Ruf gar folgen. Finden wird er die Klammunke hingegen selten, denn scheu wie sie ist, verstummt und versteckt sie sich, sobald sie eines Menschen, der sich nähert, gewahr wird.