Prinz Voltan arretiert Prediger: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Handlungsort ist::Lutzenstrand|LUTZENSTRAND]]. War es bisher ehrwürdige, oder, wie manche sagen, feige Zurückhaltung, die der Adel bezüglich des derzeit herrschenden Disputes in der | [[Handlungsort ist::Lutzenstrand|LUTZENSTRAND]]. War es bisher ehrwürdige, oder, wie manche sagen, feige Zurückhaltung, die der Adel bezüglich des derzeit herrschenden [[Briefspieltext mit::Praios-Schisma|Disputes]] in der Gemeinschaft des Lichts übte, so scheint es jetzt damit vorbei zu sein. Einen ersten deutlichen, gegen den [[Ortsnennung ist::Hinterkosch|Nordmärker]] „Zug des Lichts“ gerichteten Schritt tat inzwischen Prinz Voltan von Falkenhag. Bei einem Ausritt über die in der Vogtei [[Handlungsort ist::Zwischenwasser]] gelegenen Güter seines [[Briefspieltext mit::Orsino von Falkenhag|gräflichen Bruders]] stieß Herr von Falkenhag im Weiler Lutzenstrand auf eine plötzliche Menschenansammlung mitten am Tage. | ||
Gemeinschaft des Lichts übte, so scheint es jetzt damit vorbei zu sein. Einen ersten deutlichen, gegen den Nordmärker „Zug des Lichts“ gerichteten Schritt tat inzwischen Prinz Voltan von Falkenhag. Bei einem Ausritt über die in der Vogtei [[Handlungsort ist::Zwischenwasser]] gelegenen Güter seines [[Briefspieltext mit::Orsino von Falkenhag|gräflichen Bruders]] stieß Herr von Falkenhag im Weiler Lutzenstrand auf eine plötzliche Menschenansammlung mitten am Tage. | |||
Beinahe sechs Dutzend Landleute, ein Großteil der Einwohnerschaft des Dorfes, hatte sich vor dem örtlichen Tempel des Greifen eingefunden, um den Worten | Beinahe sechs Dutzend Landleute, ein Großteil der Einwohnerschaft des Dorfes, hatte sich vor dem örtlichen Tempel des Greifen eingefunden, um den Worten | ||
eines fahrenden Predigers zu lauschen, der da kündete vom erhabenen [[ | eines fahrenden Predigers zu lauschen, der da kündete vom erhabenen [[Briefspieltext mit::Hilberian Praiogriff II.|Hilberian Grimm]] und dem Willen der Götter. Mit einer solchen Inbrunst tat er dies, daß sich ihm am Ende eine stattliche Menge der Gläubigen anschließen wollte, dem Abgesandten [[Briefspieltext mit::Derian Palagion von Solfurt|Derian]] und den Seinen entgegenzuziehen, um sie willkommen zu heißen. | ||
Der Hilberianer aber rief alle, ihm trotzdem zu folgen, und viele wollten‘s tun. „So sei es!“ murmelte der Prinz, als die Menge das Dorf verließ. Kaum aber hatte der Zug die Marken | Einzig die Dorfschulzin, [[Nebendarsteller ist::Cella Sirbenbarsch|Cella]] mit Namen, trat mutig vor, und tat ihr bestes, jedermann und jederfrau zur Besonnenheit zu mahnen, doch war die Menge so ergriffen, daß auf sie niemand hören wollte. „Auf! Nun!“ schrien viele, da war es Herr Voltan, der von seinem hohen Roß hinab zu den Dörflern sprach, und sie warnte, nicht vom Dorfe zu weichen, dem Platze, den die Götter ihnen zugedacht hatten. | ||
hinter sich gelassen, da preschte er mit seinem Schimmel vor, und legte dem erstaunten Gottesmann die Hand auf die Schulter. „Verhaftet seid Ihr, im Namen des Grafen. Wer Leibeigene aus deren Marken führt, der sei gestraft mit Recht, da schuldig.“ Auf dieses Wort ergriffen die zwei Reisigen aus der Begleitung des Prinzen den Prediger, und einer hub ihn flugs vor sich in den Sattel. Staunend stand die Menge, doch wer weiß, ob sie sich nicht vielleicht gar dazu hinreißen lassen, sich an dem zu verrgeifen, der sie da ihres Anführers beraubt hatte, hätte der Prinz nicht | |||
den Ruf eines mächtigen Zauberkünstlers besessen, und wären nicht wenig später die Reiter des Grafen Orsino eingetroffen, nach denen der Herr Voltan hatte schicken lassen. Als diese dann aber den Gefangenen von dannen trugen, beruhigten sich alle bis auf die aufgebrachtesten Gemüter, denen der Prinz je fünf Taler Strafe auftrug. | Der Hilberianer aber rief alle, ihm trotzdem zu folgen, und viele wollten‘s tun. „So sei es!“ murmelte der Prinz, als die Menge das Dorf verließ. Kaum aber hatte der Zug die Marken hinter sich gelassen, da preschte er mit seinem Schimmel vor, und legte dem erstaunten Gottesmann die Hand auf die Schulter. | ||
„Verhaftet seid Ihr, im Namen des Grafen. Wer Leibeigene aus deren Marken führt, der sei gestraft mit Recht, da schuldig.“ Auf dieses Wort ergriffen die zwei Reisigen aus der Begleitung des Prinzen den Prediger, und einer hub ihn flugs vor sich in den Sattel. | |||
Staunend stand die Menge, doch wer weiß, ob sie sich nicht vielleicht gar dazu hinreißen lassen, sich an dem zu verrgeifen, der sie da ihres Anführers beraubt hatte, hätte der Prinz nicht den Ruf eines mächtigen Zauberkünstlers besessen, und wären nicht wenig später die Reiter des Grafen Orsino eingetroffen, nach denen der Herr Voltan hatte schicken lassen. Als diese dann aber den Gefangenen von dannen trugen, beruhigten sich alle bis auf die aufgebrachtesten Gemüter, denen der Prinz je fünf Taler Strafe auftrug. | |||
Die Befragung am Hofe des Grafen schließlich ergab, daß der Arretierte kein geweihter Mann, sondern ein bloßer Laienbruder sei, nicht einmal aus dem Gefolge des Nordmärkers. Bis ihn sein Orden auslöst, bleibt er jedoch ihn gräflicher Verwahrung, auch wenn bereits vereinzelte Rufe nach seiner Freilassung laut wurden. | Die Befragung am Hofe des Grafen schließlich ergab, daß der Arretierte kein geweihter Mann, sondern ein bloßer Laienbruder sei, nicht einmal aus dem Gefolge des Nordmärkers. Bis ihn sein Orden auslöst, bleibt er jedoch ihn gräflicher Verwahrung, auch wenn bereits vereinzelte Rufe nach seiner Freilassung laut wurden. | ||
[[Nebendarsteller ist::Stitus Fegerson|S. F.]] |
Aktuelle Version vom 20. Februar 2023, 12:12 Uhr
◅ | „Zug des Lichts“ in Schetzeneck |
|
Ein Gespräch mit Baron Barytoc von Bragahn | ▻ |
Prinz Voltan arretiert Prediger
Handelte er mit offizieller Zustimmung des Grafen?
LUTZENSTRAND. War es bisher ehrwürdige, oder, wie manche sagen, feige Zurückhaltung, die der Adel bezüglich des derzeit herrschenden Disputes in der Gemeinschaft des Lichts übte, so scheint es jetzt damit vorbei zu sein. Einen ersten deutlichen, gegen den Nordmärker „Zug des Lichts“ gerichteten Schritt tat inzwischen Prinz Voltan von Falkenhag. Bei einem Ausritt über die in der Vogtei Zwischenwasser gelegenen Güter seines gräflichen Bruders stieß Herr von Falkenhag im Weiler Lutzenstrand auf eine plötzliche Menschenansammlung mitten am Tage.
Beinahe sechs Dutzend Landleute, ein Großteil der Einwohnerschaft des Dorfes, hatte sich vor dem örtlichen Tempel des Greifen eingefunden, um den Worten eines fahrenden Predigers zu lauschen, der da kündete vom erhabenen Hilberian Grimm und dem Willen der Götter. Mit einer solchen Inbrunst tat er dies, daß sich ihm am Ende eine stattliche Menge der Gläubigen anschließen wollte, dem Abgesandten Derian und den Seinen entgegenzuziehen, um sie willkommen zu heißen.
Einzig die Dorfschulzin, Cella mit Namen, trat mutig vor, und tat ihr bestes, jedermann und jederfrau zur Besonnenheit zu mahnen, doch war die Menge so ergriffen, daß auf sie niemand hören wollte. „Auf! Nun!“ schrien viele, da war es Herr Voltan, der von seinem hohen Roß hinab zu den Dörflern sprach, und sie warnte, nicht vom Dorfe zu weichen, dem Platze, den die Götter ihnen zugedacht hatten.
Der Hilberianer aber rief alle, ihm trotzdem zu folgen, und viele wollten‘s tun. „So sei es!“ murmelte der Prinz, als die Menge das Dorf verließ. Kaum aber hatte der Zug die Marken hinter sich gelassen, da preschte er mit seinem Schimmel vor, und legte dem erstaunten Gottesmann die Hand auf die Schulter.
„Verhaftet seid Ihr, im Namen des Grafen. Wer Leibeigene aus deren Marken führt, der sei gestraft mit Recht, da schuldig.“ Auf dieses Wort ergriffen die zwei Reisigen aus der Begleitung des Prinzen den Prediger, und einer hub ihn flugs vor sich in den Sattel.
Staunend stand die Menge, doch wer weiß, ob sie sich nicht vielleicht gar dazu hinreißen lassen, sich an dem zu verrgeifen, der sie da ihres Anführers beraubt hatte, hätte der Prinz nicht den Ruf eines mächtigen Zauberkünstlers besessen, und wären nicht wenig später die Reiter des Grafen Orsino eingetroffen, nach denen der Herr Voltan hatte schicken lassen. Als diese dann aber den Gefangenen von dannen trugen, beruhigten sich alle bis auf die aufgebrachtesten Gemüter, denen der Prinz je fünf Taler Strafe auftrug.
Die Befragung am Hofe des Grafen schließlich ergab, daß der Arretierte kein geweihter Mann, sondern ein bloßer Laienbruder sei, nicht einmal aus dem Gefolge des Nordmärkers. Bis ihn sein Orden auslöst, bleibt er jedoch ihn gräflicher Verwahrung, auch wenn bereits vereinzelte Rufe nach seiner Freilassung laut wurden.