Wie das Haus vom See zum ersten Mal zur Grafenwürde kam

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Ausgabe Nummer 42 - Tsa 1029 BF

Wie das Haus vom See zum ersten Mal zur Grafenwürde kam

Einst erblickte Fürst Bernfred die schöne Jungfer Birsel von Ibeck und entbrannte in heißer Liebe zu ihr. Keine Ruhe finde er mehr am Tage, keinen Schlummer in der Nacht, so sprach der Fürst, bevor er sie nicht als seine Braut heimführe. Und als er in prächtigem Zuge nach Ibeck fuhr, um Birsel zu freien, da mag die Jungfer mit leuchtenden Augen von den Zinnen herab den ebenso stattlichen wie edlen Helden erblickt haben. Doch ihr Vater Gobrom erwiderte dem fürstlichen Freier, er könne seine Tochter nicht zur Ehe geben, stamme doch der Werber aus dem ältesten und ehrwürdigsten Fürstenhause, sie aber sei nur eines armen Ritters Kind.

Manche sagen nun, der Fürst sei blind vor Liebe gewesen; andere meinen, er habe die Worte des alten Fuchses wohl durchschaut, ihm aber diesen Streich nicht übel genommen; in jedem Falle erhob er Birsels Bruder Foldan zum Vogte der Grafschaft Angbarer See, wodurch die Jungfer würdig ward, einem Fürsten die Hand zum Traviabund zu reichen. Den echten Grafentitel erhielt das Haus jedoch erst ein halbes Jahrhundert später von Fürst Halmdahl dem Keiler.

Karolus Linneger