Neulich in Sindelsaum - Tag der Abrechnung: Unterschied zwischen den Versionen

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Angbart von Salzmarken-See fasste die Lanze härter und starrte zur Straße nach Angbar hinab. Die Geschehnisse der vergangenen Monate und Jahre, der Tod seiner Tochter durch die Hand Selissas von Sindelsaums und die gewonnene Fehde gegen die Sindelsaumer hatten ihn beschäftigt gehalten und ihm doch keine anhaltende Befriedigung gebracht, denn er wusste, dass die Mörderin seiner Tochter noch immer auf freiem Fuße war. Seitdem die Fehde zu Ende gegangen war hatte er sie mehrfach zum Zweikampf gefordert, doch immer hatte sie ihn ignoriert. Angbart wusste, dass dies wohl vor allem an ihrem Bruder Erlan lag, der sicherlich eine Fortsetzung der Gewalt verhindern wollte und doch war er kein gemeiner Mörder, der ihr irgendwo auflauern würde um sie so zu Boron zu befördern, nein es musste ein ritterlicher Zweikampf sein und zwar einer aufs dritte Blut. Der Fürstenfrieden hatte solche Zweikämpfe zwar offiziell verboten, doch rechtlich bindend war dies nicht. <br/>
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[[Briefspieltext mit::Angbart von Salzmarken-See]] fasste die Lanze härter und starrte zur Straße nach [[Angbar]] hinab. Die Geschehnisse der vergangenen Monate und Jahre, der Tod seiner [[Briefspieltext vielleicht mit::Firuna von Salzmarken-See|Tochter]] durch die Hand [[Briefspieltext mit::Selissa von Sindelsaum|Selissas von Sindelsaum]]s und die gewonnene [[Sindelfehde|Fehde]] gegen die Sindelsaumer hatten ihn beschäftigt gehalten und ihm doch keine anhaltende Befriedigung gebracht, denn er wusste, dass die Mörderin seiner Tochter noch immer auf freiem Fuße war. Seitdem die Fehde zu Ende gegangen war hatte er sie mehrfach zum Zweikampf gefordert, doch immer hatte sie ihn ignoriert. Angbart wusste, dass dies wohl vor allem an ihrem Bruder Erlan lag, der sicherlich eine Fortsetzung der Gewalt verhindern wollte und doch war er kein gemeiner Mörder, der ihr irgendwo auflauern würde um sie so zu [[Boron]] zu befördern, nein es musste ein ritterlicher Zweikampf sein und zwar einer aufs dritte Blut. Der [[Fürstenfrieden]] hatte solche Zweikämpfe zwar offiziell verboten, doch rechtlich bindend war dies nicht. <br/>
Angbart hatte herausgefunden, dass Selissa sich auf dem Rückweg von einem Turnier befand, sie würde also ihre Waffen und Rüstung bei sich haben und so hatte Angbart geduldig auf sie gewartet und zwar nicht bei seiner Burg Fuchsfels, sondern etwas weiter nördlich, schon im sindelsaumschen, nämlich nahe bei Stielzbruk. Begleitet wurde Angbart nur von seinem Schwager Relf von Angenbrück. <br/>
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Angbart hatte herausgefunden, dass Selissa sich auf dem Rückweg von einem Turnier befand, sie würde also ihre Waffen und Rüstung bei sich haben und so hatte Angbart geduldig auf sie gewartet und zwar nicht bei seiner Burg [[Fuchsfels]], sondern etwas weiter nördlich, schon im sindelsaumschen, nämlich nahe bei [[Briefspieltext mit::Stielzbruk]]. Begleitet wurde Angbart nur von seinem Schwager [[Briefspieltext mit::Relf von Angenbrück]]. <br/>
Endlich kam Selissa mit ihrer kleinen Reisegruppe in Blick. Selissa wurde nur von ihrer Cousine Angunde, der Junkerin von Rakulbruck und zwei Knechten mit einem Wagen begleitet, auch dies hatte Angbart gewusst. Die beiden Ritterinnen hatten die zwei wartenden Reiter erblickt und hielten an, ihre Hände wanderten zu ihren Schwertern, war Angbart doch von Kopf bis Fuss in Angbarer-Stahl gekleidet und hatte seine Lanze erhoben. Als er langsam zu der Gruppe herantrabte öffnete er sein Visier nicht und auch sein Schild zeigte kein Wappen.<br/>
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Endlich kam Selissa mit ihrer kleinen Reisegruppe in Blick. Selissa wurde nur von ihrer Cousine [[Briefspieltext mit::Angunde von Sindelsaum|Angunde]], der Junkerin von [[Rakulbruck]] und zwei Knechten mit einem Wagen begleitet, auch dies hatte Angbart gewusst. Die beiden Ritterinnen hatten die zwei wartenden Reiter erblickt und hielten an, ihre Hände wanderten zu ihren Schwertern, war Angbart doch von Kopf bis Fuss in Angbarer-Stahl gekleidet und hatte seine Lanze erhoben. Als er langsam zu der Gruppe herantrabte öffnete er sein Visier nicht und auch sein Schild zeigte kein Wappen.<br/>
 
„Selissa von Sindelsaum.“ Rief Angbart. „Ich kann und will euch den Tod der jungen Salzmärkerin nicht verzeihen. Über zwei Jahre ist es her, dass ihr sie mutwillig zu Tode gebracht habt. Seitdem habt ihr euch wie ein Hanghase versteckt, doch heute habt ihre keine Wahl. Rüstet euch und sattelt euer Pferd und wir werden diesen Streit lösen wie es sich für zwei Rittersleute gehört und zwar mit Schwert und Lanze, bis einer nicht mehr atmet. Dieser edle Ritter wird mein Sekundant sein und Wohlgeboren Angunde kann für euch auf die Einhaltung von Rondras Geboten achten.“ Auch Relf von Angenbrück zeigte sein Wappen nicht und hatte sein Visier verschlossen gehalten.<br/>
 
„Selissa von Sindelsaum.“ Rief Angbart. „Ich kann und will euch den Tod der jungen Salzmärkerin nicht verzeihen. Über zwei Jahre ist es her, dass ihr sie mutwillig zu Tode gebracht habt. Seitdem habt ihr euch wie ein Hanghase versteckt, doch heute habt ihre keine Wahl. Rüstet euch und sattelt euer Pferd und wir werden diesen Streit lösen wie es sich für zwei Rittersleute gehört und zwar mit Schwert und Lanze, bis einer nicht mehr atmet. Dieser edle Ritter wird mein Sekundant sein und Wohlgeboren Angunde kann für euch auf die Einhaltung von Rondras Geboten achten.“ Auch Relf von Angenbrück zeigte sein Wappen nicht und hatte sein Visier verschlossen gehalten.<br/>
 
Selissa seufzte schwer. Obwohl sie Angbart nur kurz getroffen hatte konnte sie sich denken, dass es sich um ihn handelte. „Ihr habt meine Beteuerungen gehört, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat, doch noch immer nennt ihr mich eine Lügnerin. Ich bin eurer üblen Nachrede Leid, daher nehme ich eure Forderungen an. Wir bringen das hier und jetzt zu Ende.“ Angbart nickte und Selissa sattelte ab um sich zu rüsten.<br/>
 
Selissa seufzte schwer. Obwohl sie Angbart nur kurz getroffen hatte konnte sie sich denken, dass es sich um ihn handelte. „Ihr habt meine Beteuerungen gehört, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat, doch noch immer nennt ihr mich eine Lügnerin. Ich bin eurer üblen Nachrede Leid, daher nehme ich eure Forderungen an. Wir bringen das hier und jetzt zu Ende.“ Angbart nickte und Selissa sattelte ab um sich zu rüsten.<br/>
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Derweil hievten Relf, Angunde und die beiden Knechte die gefallene Angunde aus dem Sattel und luden sie auf den Wagen auf. Relfs Gesicht war steinhart, während die beiden Knechte schockiert waren. Angunde hielt ihre Tränen derweil nicht zurück. Selissa und sie waren eng befreundet gewesen. Es hatte sie mehr verbunden, als nur ihre Familienbande. Während sich die beiden Knechte und Angunde auf dem Weg nach Sindelsaum machten ritten Relf und Angbart gen Fuchsentrutz davon, ohne das sich einer von ihnen zu erkennen gegeben hatte. Angbart hatte zahlreiche Wunden die es zu versorgen galt und dennoch war er erleichtert, dass die Mörderin seiner Tochter endlich ihre gerechtes Ende gefunden hatte.<br/>
 
Derweil hievten Relf, Angunde und die beiden Knechte die gefallene Angunde aus dem Sattel und luden sie auf den Wagen auf. Relfs Gesicht war steinhart, während die beiden Knechte schockiert waren. Angunde hielt ihre Tränen derweil nicht zurück. Selissa und sie waren eng befreundet gewesen. Es hatte sie mehr verbunden, als nur ihre Familienbande. Während sich die beiden Knechte und Angunde auf dem Weg nach Sindelsaum machten ritten Relf und Angbart gen Fuchsentrutz davon, ohne das sich einer von ihnen zu erkennen gegeben hatte. Angbart hatte zahlreiche Wunden die es zu versorgen galt und dennoch war er erleichtert, dass die Mörderin seiner Tochter endlich ihre gerechtes Ende gefunden hatte.<br/>
 
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Erlan von Sindelsaum saß auf einer Bank im Garten des Dachsbaus und blickte auf den ruhigen Fluss der Sindel hinab gerade überlegte er ein weiteres Kirschtörtchen zu vertilgen, als er aufgeregte Rufe vernahm. Was da wohl los war? Hatte Thalian ihm mal wieder einen Streich gespielt? Interessiert schlenderte er zum Fronteingang des Dachsbaus und erbleichte. Er hatte Selissa und Angunde erwartet, doch dort stand nur Angunde mit versteinertem Gesicht und auch die beiden Knechte wirkten betreten. Auf dem Karren aber war deutlich der Umriss einer menschlichen Gestalt unter einem blutgetränkten Laken zu erblicken. Erlan begann zu rennen. Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht seine Schwester sein, Erlan wusste was ihn unter dem Laken erwarten würde und dennoch war er schockiert, als er es herabnahm. Selissa war in ihrer Rüstung erstarrt. Fast wirkte sie friedlich, wäre nicht die furchtbare Stichwunde in ihrem Gesicht zusehen. Erlans Knie wurden weich. „Was ist geschehen?“ fragte er Angunde. Sie berichtete ihm mit versteinertem Gesicht. Derweil kamen immer mehr Familienmitglieder, Bedienstete und Dorfbewohner zusammen. Halmar vom Erlenschloss, Selissas Ehemann brach in sich zusammen und schluchzte nur unzusammenhängend vor sich hin. Ihre Kinder Iralda und Anglinde schrien und wurden von Baroscha Dornenstrauch zurückgehalten, damit sie das Gesicht ihrer Mutter nicht sehen mussten und doch hatte sich ihr Anblick sicherlich für immer in die Gedächtnisse der Kinder eingebrannt. Erlan war wie versteinert und nickte nur, als Gerwulf vorschlug den Körper ins Hausinnere zu bringen.<br/>
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Erlan von Sindelsaum saß auf einer Bank im Garten des [[Briefspieltext mit::Dachsbau]]s und blickte auf den ruhigen Fluss der [[Sindel]] hinab gerade überlegte er ein weiteres Kirschtörtchen zu vertilgen, als er aufgeregte Rufe vernahm. Was da wohl los war? Hatte [[Briefspieltext vielleicht mit::Thalian Has von Hügelsaum|Thalian]] ihm mal wieder einen Streich gespielt? Interessiert schlenderte er zum Fronteingang des Dachsbaus und erbleichte. Er hatte Selissa und Angunde erwartet, doch dort stand nur Angunde mit versteinertem Gesicht und auch die beiden Knechte wirkten betreten. Auf dem Karren aber war deutlich der Umriss einer menschlichen Gestalt unter einem blutgetränkten Laken zu erblicken. Erlan begann zu rennen. Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht seine Schwester sein, Erlan wusste was ihn unter dem Laken erwarten würde und dennoch war er schockiert, als er es herabnahm. Selissa war in ihrer Rüstung erstarrt. Fast wirkte sie friedlich, wäre nicht die furchtbare Stichwunde in ihrem Gesicht zusehen. Erlans Knie wurden weich. „Was ist geschehen?“ fragte er Angunde. Sie berichtete ihm mit versteinertem Gesicht. Derweil kamen immer mehr Familienmitglieder, Bedienstete und Dorfbewohner zusammen. [[Briefspieltext mit::Halmar vom Erlenschloss]], Selissas Ehemann brach in sich zusammen und schluchzte nur unzusammenhängend vor sich hin. Ihre Kinder Iralda und Anglinde schrien und wurden von Baroscha Dornenstrauch zurückgehalten, damit sie das Gesicht ihrer Mutter nicht sehen mussten und doch hatte sich ihr Anblick sicherlich für immer in die Gedächtnisse der Kinder eingebrannt. Erlan war wie versteinert und nickte nur, als Gerwulf vorschlug den Körper ins Hausinnere zu bringen.<br/>
 
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Selbst drei Tage später, als ein großer Scheiterhaufen errichtet worden war, war Erlan noch immer nicht ganz bei Sinnen. Er wusste, dass dies alles kein Traum war und doch kam es ihm unwirklich vor. Vor einigen Jahren hatte er seinen Sohn Kordan begraben müssen und nun auch noch seine Schwester. Zu Hunderten waren die Leute aus den Dörfern der Umgebung herbeigekommen und auch viele Niederadlige hatten sich eingefunden. Halmar vom Erlenschloss trat gemeinsam mit seinen Töchtern vor und legte die Fackeln an den Scheiterhaufen. Ihre Gesichter waren vom vielen Weinen aufgequollen. Zu hunderten schauten die Sindelsaumer wie der Scheiterhaufen in Flammen aufging und die Schwester ihres Barons umfing. Es dauerte einige Zeit bis der Körper verbrannt war. Morgen würde die Asche in eine Urne getan und im kleinen Kreise beigesetzt werden.<br/>
 
Selbst drei Tage später, als ein großer Scheiterhaufen errichtet worden war, war Erlan noch immer nicht ganz bei Sinnen. Er wusste, dass dies alles kein Traum war und doch kam es ihm unwirklich vor. Vor einigen Jahren hatte er seinen Sohn Kordan begraben müssen und nun auch noch seine Schwester. Zu Hunderten waren die Leute aus den Dörfern der Umgebung herbeigekommen und auch viele Niederadlige hatten sich eingefunden. Halmar vom Erlenschloss trat gemeinsam mit seinen Töchtern vor und legte die Fackeln an den Scheiterhaufen. Ihre Gesichter waren vom vielen Weinen aufgequollen. Zu hunderten schauten die Sindelsaumer wie der Scheiterhaufen in Flammen aufging und die Schwester ihres Barons umfing. Es dauerte einige Zeit bis der Körper verbrannt war. Morgen würde die Asche in eine Urne getan und im kleinen Kreise beigesetzt werden.<br/>

Version vom 12. Mai 2017, 10:19 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Neulich in Sindelsaum"