Entführung des Prinzenpaares - Immer weiter: Unterschied zwischen den Versionen

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''[[Handlungsort ist::Wengenholm]], [[Jahr ist::1031]]''
  
 
Drinnen angekommen, begab sich [[gar:Greifenfurt:Urion von Reiffenberg|Urion]] gleich zum angefachten Feuer. Er legte vorsichtig einen Scheit nach und wartete, bis dieser angebrannt war. Dann wandte er sich an die Umstehenden.<br/>"Mein Prinz, werte Kameraden, in dem kleinen Fässchen, dass der Herr [[gar:Greifenfurt:Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl|Anselm]] dort so prächtig platziert hat, wartet ein kräftiger Brannt darauf getrunken zu werden. Er wird Euch nach dieser traurigen und kalten Beerdigung sicherlich von Innen ein wenig Wärme spenden. Nach dem Essen sollten wir uns alle zur Ruhe begeben. Wir benötigen morgen alle Kräfte. Wenn wir alle in diesem Raum übernachten, wird uns das Feuer genug Wärme spenden, auf dass es uns nicht so ergeht wie den armen Seelen."<br/>Er wandte sich zu einem großen Eisentopf, der von einem fleißigen Helfer mit Schnee gefüllt worden war, und hängte ihn über das Feuer. Dann warf er erneut einen weiteren Scheit auf das nun munter prasselnde Feuer. Während er sich an die Zubereitung einer heißen Suppe machte, wandten sich die anderen dem Schnapsfässchen zu.<br/>Die Gruppe war still an diesem Abend. Kaum jemand erhob das Wort. Jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen, dem leisen Knacken des Feuers zu lauschen, die davon und vom Brannt ausgehende Wärme in sich aufzusaugen. Eine Mischung aus dumpfer Trauer, Erschöpfung und gespannter Ungewissheit vor dem morgigen, wohl entscheidenden, Tag lag in der Luft.<br/>[[Briefspieltext vielleicht mit::Edelbrecht vom Eberstamm|Prinz Edelbrecht]] stand noch lange an einem schmalen Fenster, als sich seine treuen Gefährten schon längst zur Ruhe begeben oder Wachposten bezogen hatten. Die graue Dunkelheit der Nacht gab nur schemenhafte Umrisse von schneebeladenen Tannen preis, welche die bergige Landschaft bedeckten. Dicke Flocken fielen unaufhörlich herab, so dass er den Turm von Burg [[Briefspieltext vielleicht mit::Firntrutz]] nur noch erahnen konnte. Bilder vergangener Jahre kamen ihm in den Sinn. Bilder des Glücks - als er mit seinen Brüdern [[Briefspieltext vielleicht mit::Idamil vom Eberstamm (Prinz)|Idamil]] und [[Briefspieltext vielleicht mit::Anshold vom Eberstamm|Anshold]] im Schlosshof spielte, begleitet vom fröhlichen Lachen ihres Vaters. Bilder der Trauer - als er vom Tod Idamils in der [[wikav:Schlacht in den Wolken|Schlacht von Gareth]] erfuhr und in den Augen des [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] erkannte, dass mit ihm ein Stück der Lebensfreude ihres Vaters erloschen war - dass in ihnen statt der altbekannten Herzlichkeit und Lebenslust nunmehr Gebrochenheit und Alter lagen. Er wusste, dass der Tod seines ältesten Sohnes, des Sprosses, der ihm am ähnlichsten war, dem Fürsten auch den letzten Funken verbliebenen Glückes rauben würde.<br/>Tod.<br/>Der gebrochene Ast. Edelbrecht dachte an das erfrorene Ehepaar in der Hütte, an ihre ineinander geschlungenen leblosen Körper ... ihre Gesichter verwandelten sich für einen Moment in die seiner Schwägerin [[Briefspieltext vielleicht mit::Nadyana von Wengeholm|Nadyana]] und seines Bruders Anshold. Ein Schauer rann über seinen Rücken, den er mit einem kräftigen Schluck aus seinem Kelch vertrieb. Dann wandte er seinen Blick wieder den [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschberge]]n zu.<br/>"Anshold, mein geliebter Bruder ... wenn die Zwölfe dich in ihrer Güte noch am leben gelassen haben ... halte durch! Das Land braucht dich ... Vater braucht dich ...", Edelbrechts Flüstern hallte in seinem Kopf wider wie ein donnernder Ruf, "Ich schwöre, dass ich dich finden und retten werde, selbst wenn ich mein eigenes Blut dafür geben muss ... so sei es ... bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]]!"<br/>In der Ferne erklang der lange Ruf eines Wolfes.<br/><br/>Über Nacht war so viel von [[wikav:Ifirn|Ifirns]] Pracht gefallen, dass die Tür zugeschneit war und man notgedrungen die Hütte über die Fenster der oberen Stockwerke verlassen musste. Immerhin hatten sich die Wolken mittlerweile offenbar geleert und gaben den Blick zum Himmel frei. Die rötliche Glut der Morgensonne tauchte die Landschaft in ein unwirkliches, glühendes Licht. Die Ebene erinnerte an glühende Lava und der vom Eiswind emporgewirbelte Pulverschnee stob funkengleich durch die schneidend kalte Luft. Die Nadel von Firntrutz glich mit jedem Schritt mehr einem trutzigen Steinturm.<br/>[[gar:Greifenfurt:Adran von Schmalfurt|Adran von Schmalfurt]] zog den Mantel enger um seine Schulter. Im schneidenden Eiswind machte sich der bärenhafte Mann unwillkürlich klein. Adran hatte zuvor noch die fast geleerten Tiegelchen mit dem Gänsefett herumgehen lassen, nicht ohne geradezu mütterlich zu raten, ja nicht die Ohren zu vergessen. Dann hatte er mühsam einen Fensterladen gegen den Schnee aufgeschoben, war hinausgeklettert und half nun den nachkommenden Gefährtinnen und Gefährten.<br/>[[gar:Greifenfurt:Tyrian Gelfert von Schelentorff-Zalgo|Baron Tyrian]] war wenig elegant und fast bäuchlings hinausgekrabbelt. Nach dem Dunkel der Almhütte mußte er zunächst ein wenig blinzeln, als er sich orientierungssuchend umblickte. Sodann half er Baron Adran Ausrüstungsgegenstände entgegenzunehmen, um sie dann kurzerhand am traurig aus dem Schnee herausragenden Giebel der Hütte zu sammeln.<br/>"Dieses Licht", murmelte er dabei mehr zu sich selbst, denn zu Adran. "Will der Herr [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]] heute ein Urteil sprechen?"<br/>Währenddessen stand Urion noch an der Feuerstelle und verstaute die letzten trockenen Holzscheite im Rucksack. Niemand konnte sagen, ob man heute die Feste erreichen würde und so hätte man dann wenigstens etwas trockenes Holz um eine erstes Feuer zu entzünden. Daran konnte man dann auch neues Holz trocknen. Auch das nahezu leere Schnapsfässchen band er an den Rucksack und griff nach seinen Schneeschuhen.<br/>In der wohligen Wärme der Almhütte hatte er nach dem anstrengenden Aufstieg gestern tief und fest geschlafen. Trotzdem spürte er die Erschöpfung in den Gliedern. Nun forderte die anstrengung auch bei ihm seine Opfer. er würde sich im hinteren Teil der Abteilung halten und in den Spuren der anderen laufen. Denn heute würden sie hoffentlich ihr Ziel erreichen. Würde sich heute das Schicksal des [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Eberstamm|Eberstamms]] erfüllen? Er sah die Entschlossenheit im Gesicht des Prinzen welches auch ihm neue Zuversicht gab. Sorgfältig prüfte er den Sitz seiner Ausrüstung und seines Schwertes. Dann nahm er sein Schild und begab sich zum Fensterladen, um den anderen ans Tageslicht zu folgen.<br/>Es herrschte Aufbruchsstimmung, von welcher sich Anselm anstecken ließ. Das Wetter war des Firun zum Wohlgefallen und des Menschen Prüfung. Anselm fühlte sich gut und zog die kalte Luft durch die Nase tief ein. Es war ein wahrhaft befreindes Gefühl nach der, zwar wohligen Wärme und Geborgenheit, aber doch Enge innerhalb der Alm.  
 
Drinnen angekommen, begab sich [[gar:Greifenfurt:Urion von Reiffenberg|Urion]] gleich zum angefachten Feuer. Er legte vorsichtig einen Scheit nach und wartete, bis dieser angebrannt war. Dann wandte er sich an die Umstehenden.<br/>"Mein Prinz, werte Kameraden, in dem kleinen Fässchen, dass der Herr [[gar:Greifenfurt:Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl|Anselm]] dort so prächtig platziert hat, wartet ein kräftiger Brannt darauf getrunken zu werden. Er wird Euch nach dieser traurigen und kalten Beerdigung sicherlich von Innen ein wenig Wärme spenden. Nach dem Essen sollten wir uns alle zur Ruhe begeben. Wir benötigen morgen alle Kräfte. Wenn wir alle in diesem Raum übernachten, wird uns das Feuer genug Wärme spenden, auf dass es uns nicht so ergeht wie den armen Seelen."<br/>Er wandte sich zu einem großen Eisentopf, der von einem fleißigen Helfer mit Schnee gefüllt worden war, und hängte ihn über das Feuer. Dann warf er erneut einen weiteren Scheit auf das nun munter prasselnde Feuer. Während er sich an die Zubereitung einer heißen Suppe machte, wandten sich die anderen dem Schnapsfässchen zu.<br/>Die Gruppe war still an diesem Abend. Kaum jemand erhob das Wort. Jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen, dem leisen Knacken des Feuers zu lauschen, die davon und vom Brannt ausgehende Wärme in sich aufzusaugen. Eine Mischung aus dumpfer Trauer, Erschöpfung und gespannter Ungewissheit vor dem morgigen, wohl entscheidenden, Tag lag in der Luft.<br/>[[Briefspieltext vielleicht mit::Edelbrecht vom Eberstamm|Prinz Edelbrecht]] stand noch lange an einem schmalen Fenster, als sich seine treuen Gefährten schon längst zur Ruhe begeben oder Wachposten bezogen hatten. Die graue Dunkelheit der Nacht gab nur schemenhafte Umrisse von schneebeladenen Tannen preis, welche die bergige Landschaft bedeckten. Dicke Flocken fielen unaufhörlich herab, so dass er den Turm von Burg [[Briefspieltext vielleicht mit::Firntrutz]] nur noch erahnen konnte. Bilder vergangener Jahre kamen ihm in den Sinn. Bilder des Glücks - als er mit seinen Brüdern [[Briefspieltext vielleicht mit::Idamil vom Eberstamm (Prinz)|Idamil]] und [[Briefspieltext vielleicht mit::Anshold vom Eberstamm|Anshold]] im Schlosshof spielte, begleitet vom fröhlichen Lachen ihres Vaters. Bilder der Trauer - als er vom Tod Idamils in der [[wikav:Schlacht in den Wolken|Schlacht von Gareth]] erfuhr und in den Augen des [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] erkannte, dass mit ihm ein Stück der Lebensfreude ihres Vaters erloschen war - dass in ihnen statt der altbekannten Herzlichkeit und Lebenslust nunmehr Gebrochenheit und Alter lagen. Er wusste, dass der Tod seines ältesten Sohnes, des Sprosses, der ihm am ähnlichsten war, dem Fürsten auch den letzten Funken verbliebenen Glückes rauben würde.<br/>Tod.<br/>Der gebrochene Ast. Edelbrecht dachte an das erfrorene Ehepaar in der Hütte, an ihre ineinander geschlungenen leblosen Körper ... ihre Gesichter verwandelten sich für einen Moment in die seiner Schwägerin [[Briefspieltext vielleicht mit::Nadyana von Wengeholm|Nadyana]] und seines Bruders Anshold. Ein Schauer rann über seinen Rücken, den er mit einem kräftigen Schluck aus seinem Kelch vertrieb. Dann wandte er seinen Blick wieder den [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschberge]]n zu.<br/>"Anshold, mein geliebter Bruder ... wenn die Zwölfe dich in ihrer Güte noch am leben gelassen haben ... halte durch! Das Land braucht dich ... Vater braucht dich ...", Edelbrechts Flüstern hallte in seinem Kopf wider wie ein donnernder Ruf, "Ich schwöre, dass ich dich finden und retten werde, selbst wenn ich mein eigenes Blut dafür geben muss ... so sei es ... bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra]]!"<br/>In der Ferne erklang der lange Ruf eines Wolfes.<br/><br/>Über Nacht war so viel von [[wikav:Ifirn|Ifirns]] Pracht gefallen, dass die Tür zugeschneit war und man notgedrungen die Hütte über die Fenster der oberen Stockwerke verlassen musste. Immerhin hatten sich die Wolken mittlerweile offenbar geleert und gaben den Blick zum Himmel frei. Die rötliche Glut der Morgensonne tauchte die Landschaft in ein unwirkliches, glühendes Licht. Die Ebene erinnerte an glühende Lava und der vom Eiswind emporgewirbelte Pulverschnee stob funkengleich durch die schneidend kalte Luft. Die Nadel von Firntrutz glich mit jedem Schritt mehr einem trutzigen Steinturm.<br/>[[gar:Greifenfurt:Adran von Schmalfurt|Adran von Schmalfurt]] zog den Mantel enger um seine Schulter. Im schneidenden Eiswind machte sich der bärenhafte Mann unwillkürlich klein. Adran hatte zuvor noch die fast geleerten Tiegelchen mit dem Gänsefett herumgehen lassen, nicht ohne geradezu mütterlich zu raten, ja nicht die Ohren zu vergessen. Dann hatte er mühsam einen Fensterladen gegen den Schnee aufgeschoben, war hinausgeklettert und half nun den nachkommenden Gefährtinnen und Gefährten.<br/>[[gar:Greifenfurt:Tyrian Gelfert von Schelentorff-Zalgo|Baron Tyrian]] war wenig elegant und fast bäuchlings hinausgekrabbelt. Nach dem Dunkel der Almhütte mußte er zunächst ein wenig blinzeln, als er sich orientierungssuchend umblickte. Sodann half er Baron Adran Ausrüstungsgegenstände entgegenzunehmen, um sie dann kurzerhand am traurig aus dem Schnee herausragenden Giebel der Hütte zu sammeln.<br/>"Dieses Licht", murmelte er dabei mehr zu sich selbst, denn zu Adran. "Will der Herr [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]] heute ein Urteil sprechen?"<br/>Währenddessen stand Urion noch an der Feuerstelle und verstaute die letzten trockenen Holzscheite im Rucksack. Niemand konnte sagen, ob man heute die Feste erreichen würde und so hätte man dann wenigstens etwas trockenes Holz um eine erstes Feuer zu entzünden. Daran konnte man dann auch neues Holz trocknen. Auch das nahezu leere Schnapsfässchen band er an den Rucksack und griff nach seinen Schneeschuhen.<br/>In der wohligen Wärme der Almhütte hatte er nach dem anstrengenden Aufstieg gestern tief und fest geschlafen. Trotzdem spürte er die Erschöpfung in den Gliedern. Nun forderte die anstrengung auch bei ihm seine Opfer. er würde sich im hinteren Teil der Abteilung halten und in den Spuren der anderen laufen. Denn heute würden sie hoffentlich ihr Ziel erreichen. Würde sich heute das Schicksal des [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Eberstamm|Eberstamms]] erfüllen? Er sah die Entschlossenheit im Gesicht des Prinzen welches auch ihm neue Zuversicht gab. Sorgfältig prüfte er den Sitz seiner Ausrüstung und seines Schwertes. Dann nahm er sein Schild und begab sich zum Fensterladen, um den anderen ans Tageslicht zu folgen.<br/>Es herrschte Aufbruchsstimmung, von welcher sich Anselm anstecken ließ. Das Wetter war des Firun zum Wohlgefallen und des Menschen Prüfung. Anselm fühlte sich gut und zog die kalte Luft durch die Nase tief ein. Es war ein wahrhaft befreindes Gefühl nach der, zwar wohligen Wärme und Geborgenheit, aber doch Enge innerhalb der Alm.  

Version vom 24. November 2017, 10:40 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Verschollene Eber - Im Kosch"