Eine Linde schlägt Wurzeln - Den Blick gen Praios: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Weg zurück zum Dorfplatz war schnell geschafft, jetzt, da alle Höfe besucht und alle Bauersfamilien gesprochen waren. Die Dörfler hatten sich wieder an ihre Arbeit auf den Feldern, in den Ställen und Stuben gemacht und Saria wurde neben ihrer Familie nur noch von ihrer Gnaden Weißtrunk, dem Schulzen Jobdan und  Tann Kreisinger begleitet, als sie den Weg die Anhöhe hinaufschritt. Die Sonne, die sich bereits auf die Abendstunden vorbereitete, ließ ihr orange-goldenes Licht auf ein doppelflügeliges Tor in einer drei Schritt hohen Mauer fallen. Die hölzernen Flügel des Durchlasses waren geschlossen und machten einen massiven Eindruck, jedoch war die aufgebrachte, rote Farbe schon so weit abgeblättert, dass nur ein wahrer Optimist noch von einem Anstrich sprechen würde.
 
Der Weg zurück zum Dorfplatz war schnell geschafft, jetzt, da alle Höfe besucht und alle Bauersfamilien gesprochen waren. Die Dörfler hatten sich wieder an ihre Arbeit auf den Feldern, in den Ställen und Stuben gemacht und Saria wurde neben ihrer Familie nur noch von ihrer Gnaden Weißtrunk, dem Schulzen Jobdan und  Tann Kreisinger begleitet, als sie den Weg die Anhöhe hinaufschritt. Die Sonne, die sich bereits auf die Abendstunden vorbereitete, ließ ihr orange-goldenes Licht auf ein doppelflügeliges Tor in einer drei Schritt hohen Mauer fallen. Die hölzernen Flügel des Durchlasses waren geschlossen und machten einen massiven Eindruck, jedoch war die aufgebrachte, rote Farbe schon so weit abgeblättert, dass nur ein wahrer Optimist noch von einem Anstrich sprechen würde.
  
"Die beiden Büttel des Barons haben die Burg verlassen, sobald sie von der Neubelehnung erfahren haben." erklärte die Hügelzwergin als sie den Pfad emporstiegen und in ihrer Stimme klang Sorge mit. "Ich war selten dort oben, aber ich befürchte, es steht nicht alles zum Besten." Etilian wechselte einen besorgten Blick mit seiner Schwester, doch diese zuckte nur mit den Schultern und stieß die Torflügel auf. Nachdem die neue Burgherrin den Eingang durchschritten hatte, konnte sie erkennen, dass die Außenmauer in keinem guten Zustand war: Sie umspannte zwar die gesamte Kuppe der Anhöhe, war jedoch an zwei Stellen völlig in sich zusammengefallen. Auch war sie nicht mit einem Umlauf versehen und wäre somit selbst im besten Zustand gegen einen Angriff nur schwer zu verteidigen. Die Umfriedung schloss einen völlig verwilderten Garten ein: Wildblumen und Brenesseln hatten den Boden für sich erhoben. Aus dem Gestrüpp erhoben sich Obstbäume deren schuppige Rinde von blass-grünen Flechten überzogen waren. Eine wohl um die zwölf Schritt hohe Zwetschge, deren ausgehöhlt Stamm schon auseinanderzubrechen drohte, überragte die Stallungen. Das Reetdach war zur Hälfte eingefallen und die Lehmwände waren bröcklig. Auch das L-förmige Nebengebäude hatte schon bessere Tage gesehen.
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"Die beiden Büttel des Barons haben die Burg verlassen, sobald sie von der Neubelehnung erfahren haben." erklärte die Hügelzwergin als sie den Pfad emporstiegen und in ihrer Stimme klang Sorge mit. "Ich war selten dort oben, aber ich befürchte, es steht nicht alles zum Besten." Etilian wechselte einen besorgten Blick mit seiner Schwester, doch diese zuckte nur mit den Schultern und stieß die Torflügel auf. Nachdem die neue Burgherrin den Eingang durchschritten hatte, konnte sie erkennen, dass die Außenmauer in keinem guten Zustand war: Sie umspannte zwar die gesamte Kuppe der Anhöhe, war jedoch an zwei Stellen völlig in sich zusammengefallen. Auch war sie nicht mit einem Umlauf versehen und wäre somit selbst im besten Zustand gegen einen Angriff nur schwer zu verteidigen. Die Umfriedung schloss einen völlig verwilderten Garten ein: Wildblumen und Brenesseln hatten den Boden für sich erobert. Aus dem Gestrüpp erhoben sich Obstbäume deren schuppige Rinde von blass-grünen Flechten überzogen waren. Eine wohl um die zwölf Schritt hohe Zwetschge, deren ausgehöhlt Stamm schon auseinanderzubrechen drohte, überragte die Stallungen. Das Reetdach war zur Hälfte eingefallen und die Lehmwände waren bröcklig. Auch das L-förmige Nebengebäude hatte schon bessere Tage gesehen.
  
 
Der Donjon hingegen war gut instand gehalten worden. Etilian sah vor seinem inneren Auge geradezu, wie die Soldaten den Auftrag erhalten hatten, die Anlage im verteidigungsfähigen Zustand zu halten und genau daran hatten sie sich gehalten - und kein Stück mehr. "Bei den Göttern, das wird eine Menge Arbeit, die hier auf uns wartet." murrte der Heiler und stieß einen inbrünstigen Seufzer aus. Seine Schwester lachte nur: "Es wäre doch wohl auch langweilig, wenn nichts zu tun wäre, oder? Wie es aussieht haben wir ein festes Dach über den Kopf. Das ist doch das Wichtigste für den Anfang." Etilian blickte seiner Schwester an und er sah, wie die Zukunft in ihren Augen Form annahm. "Wir sind daheim, Bruder. Alverans Segen ruht auf uns." Ihr Blick richtete sich wieder auf Burg Sinterquell. "Er ruht wahrlich auf uns."
 
Der Donjon hingegen war gut instand gehalten worden. Etilian sah vor seinem inneren Auge geradezu, wie die Soldaten den Auftrag erhalten hatten, die Anlage im verteidigungsfähigen Zustand zu halten und genau daran hatten sie sich gehalten - und kein Stück mehr. "Bei den Göttern, das wird eine Menge Arbeit, die hier auf uns wartet." murrte der Heiler und stieß einen inbrünstigen Seufzer aus. Seine Schwester lachte nur: "Es wäre doch wohl auch langweilig, wenn nichts zu tun wäre, oder? Wie es aussieht haben wir ein festes Dach über den Kopf. Das ist doch das Wichtigste für den Anfang." Etilian blickte seiner Schwester an und er sah, wie die Zukunft in ihren Augen Form annahm. "Wir sind daheim, Bruder. Alverans Segen ruht auf uns." Ihr Blick richtete sich wieder auf Burg Sinterquell. "Er ruht wahrlich auf uns."
  
 
[[Kategorie:Abenteuer]]
 
[[Kategorie:Abenteuer]]

Version vom 4. Oktober 2011, 11:59 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Eine Linde schlägt Wurzeln"