Der Dachs und seine Jungen - Die Munteren Breitäxte
„1600 Dukaten.“
Erlan schluckte einen Moment, dann blickte er die Frau, die vor ihm saß erneut aufmerksam an.
„Und dafür könnt ihr dreißig Söldner aufstellen und ausbilden.“ Die Frau nickte eifrig.
„Ja, Hochgeboren. Zum Großteil Axtschwinger, aber auch eine Handvoll Armbrustschützen. Eine Truppe die ideal ist für den Kampf gegen irreguläre Gegner, wie das Gesindel in Albumin, oder andere Räuberbanden. Auch bei größeren Wagenzügen könnte man Anstellung finden, oder aber auch bei Fehdehandlungen, oder im Krieg.“
Die junge Frau konnte ihre Aufregung kaum verbergen. Der Mann der vor ihr saß schien ihrem Vorhaben nicht grundsätzlich abgeneigt zu sein. Bisher war sie in all den Jahren nur auf taube Ohren gestoßen, aber nun bot sich ihr eine Chance.
„Und dafür bekomme ich den zehnten Teil eurer Einnahmen, kann bei der Wahl von Dienstherren mitreden und bekomme einen Vorzugspreis, falls ich einmal Bedarf an Soldknechten haben sollte.“
Algunde von Runkelfels nickte.
„Ja solltet ihr etwa einmal mit einer Räuberbande zu kämpfen haben könnt ihr damit rechnen, dass die Munteren Breitäxte das Problem für euch schnell und kostengünstig aus der Welt schaffen.“
Erlan nickte zufrieden.
„Wenn ich das Gold bereitstelle wird mein Name aber niemals außerhalb dieses Zimmers fallen.“
Eindringlich sah er sie an.
„Ihr werdet die Vertragsbedingungen mit einem heiligen Eid beschwören. Seid ihr dazu bereit?“
Algunde nickte.
„Ja, Hochgeboren.“
Erneut nickte Erlan zufrieden, dann erhob er sich abrupt und streckte ihr seine Hand entgegen.
„Dann ist es abgemacht.“
Fast schon ungläubig starte Algunde den Baron an, dann besann sie sich und schlug ein. Jahrelang hatte sie versucht, die Grafen von Ferdok oder Wengenholm dazu zu überreden, ihr Finanzmittel für die Neuaufstellung der Munteren Breitäxte bereitzustellen und nun war es endlich soweit.
„Das Gold wird euch mein Burgvogt übergeben“, wies er Algunde an. Die verbeugte sich und verließ das Zimmer nach mehrmaligen Dankesbekundungen.
Erlan lehnte sich zufrieden zurück. Die Summe war überschaubar, wenn auch nicht völlig zu vernachlässigen, doch trotz seines Engagements in Dohlenfelde konnte er sich eine solche Investition leisten. Das Arrangement würde sich aller Voraussicht nach schon in finanzieller Hinsicht lohnen. Sollte er einmal Probleme militärischer Art haben würde er schnell auf die Munteren Breitäxte zurückgreifen können.
Zufrieden mit sich und der Welt erhob sich Erlan aus seinem Lehnstuhl und machte sich auf, um das Mittagessen zu sich zu nehmen.