Ankunft in Weidleth - Hungersteg: Unterschied zwischen den Versionen

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Hier befand sich die Burgherrin [[wikav:Yolande von Mersingen|Yolande von Mersingen ä.H.]] und sah abschätzend zu ihren Vetter [[wikav:Welfert von Mersingen|Welfert]] hinüber,  
 
Hier befand sich die Burgherrin [[wikav:Yolande von Mersingen|Yolande von Mersingen ä.H.]] und sah abschätzend zu ihren Vetter [[wikav:Welfert von Mersingen|Welfert]] hinüber,  
 
der sich entspannt in auf einem gepolsterten Sessel zurücklehnt hatte und verträumt an einem silbernen Weinkelch nippte.<br/>Seine Aufmerksamkeit galt dem kunstvollen Wandteppich, der einen geraumen Teil der Wandvertäfelung überdeckte. Auf freiem Feld sah der Betrachter ein [[wikav:Einhorn|Einhorn]], das vor einem Ritter ehrerbietig die Hufe beugte.<br/>"Die ersten Gäste treffen bereits ein."<br/>Dunkle Augen fixierten ihren ehemaligen Knappen, der ihrer Verstimmung mit einem unverbindlichen Nicken begegnete.<br/>"Du bist dir anscheinend sehr sicher, dass ich gut von dir beraten war, Pervalsstieg als Preis auszuschreiben?"<br/>Der schwarzgewandete Baron zu [[dar:Baronie Aschenfeld|Aschenfeld]] grinste breit.<br/>"Ihr könnt Euch wie immer auf mich verlassen. Euch fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, unser Haus zu führen. Mir obliegt es selbiges zu schützen, solange es Euch gefallen mag."<br/>Er schaute stolz und siegessicher zu seiner ehemaligen Schwertmutter hinüber, die ihm seit Kindheitstagen engste Bezugsperson war und ihm gar näher stand als sein erlauchter Bruder. Sie war neben seiner Gattin, die er allerdings auch ob ihrer weit reichenden Beziehungen ehelichte, und seinem wohlwollenden Bruder wohl der einzige Mensch, dem der selbstverliebte Mersinger Spross ernsthafte und aufrichtige Zuneigung entgegenbrachte.<br/>Ein amüsierter Seufzer war jedoch alles, was er von seiner strengen Base erntete.<br/>"Wir wünschen keinen Eklat, Welfert."<br/>Die Stimme der Pfalzgräfin hatte etwas Endgültiges als sie ihn fixierte, und der elegante Baron wusste, dass es an der Zeit war Einsicht zur Schau zu tragen.  
 
der sich entspannt in auf einem gepolsterten Sessel zurücklehnt hatte und verträumt an einem silbernen Weinkelch nippte.<br/>Seine Aufmerksamkeit galt dem kunstvollen Wandteppich, der einen geraumen Teil der Wandvertäfelung überdeckte. Auf freiem Feld sah der Betrachter ein [[wikav:Einhorn|Einhorn]], das vor einem Ritter ehrerbietig die Hufe beugte.<br/>"Die ersten Gäste treffen bereits ein."<br/>Dunkle Augen fixierten ihren ehemaligen Knappen, der ihrer Verstimmung mit einem unverbindlichen Nicken begegnete.<br/>"Du bist dir anscheinend sehr sicher, dass ich gut von dir beraten war, Pervalsstieg als Preis auszuschreiben?"<br/>Der schwarzgewandete Baron zu [[dar:Baronie Aschenfeld|Aschenfeld]] grinste breit.<br/>"Ihr könnt Euch wie immer auf mich verlassen. Euch fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, unser Haus zu führen. Mir obliegt es selbiges zu schützen, solange es Euch gefallen mag."<br/>Er schaute stolz und siegessicher zu seiner ehemaligen Schwertmutter hinüber, die ihm seit Kindheitstagen engste Bezugsperson war und ihm gar näher stand als sein erlauchter Bruder. Sie war neben seiner Gattin, die er allerdings auch ob ihrer weit reichenden Beziehungen ehelichte, und seinem wohlwollenden Bruder wohl der einzige Mensch, dem der selbstverliebte Mersinger Spross ernsthafte und aufrichtige Zuneigung entgegenbrachte.<br/>Ein amüsierter Seufzer war jedoch alles, was er von seiner strengen Base erntete.<br/>"Wir wünschen keinen Eklat, Welfert."<br/>Die Stimme der Pfalzgräfin hatte etwas Endgültiges als sie ihn fixierte, und der elegante Baron wusste, dass es an der Zeit war Einsicht zur Schau zu tragen.  
Mit einem ergebenen Diener zog er sich zurück.<br/>Kaum hatte sich die eisenbeschlagene Türe hinter dem [[Rabenmark|Rabenmärker]] Heermeister geschlossen, als er sich aufrichtete, umwandte und den gemäldegeschmückten Gang entlang eilte.<br/>An seine ihm still folgenden Knappen gerichtet sagte er: "Haltet euch mit euren Narreteien zurück. Ihr habt gehört, Ihro Hochwohlgeboren wünscht keinen Eklat."<br/>Derweil sie sich mühten, dem davoneilenden Welfert zu folgen, blickten sich [[dar:Niam & Dajin von Gor|Niam und Dajin von Gor]] verständnislos an, waren die Worte Yolandes doch nicht an sie gerichtet gewesen. Zeitgleich breitete sich ein überhebliches Grinsen auf ihren Gesichtern aus.<br/>"Und wischt euch das unschickliche Grinsen aus dem Gesicht, wenn ihr nicht wollt, dass andere euch bei diesem Grimassenschneidern ertappten", zischte Welfert, der den Palas mit schnellen Schritten verließ und dem Tor der Hauptburg entgegenstrebte, durch das sich soeben die ersten Gäste zwängten.<br/>Im Hof der Hauptburg schwirrte das Gesinde durcheinander, als es sich mühte, Kost und Unterkunft für die hohen Gäste zu bereiten, die der Einladung zur Turney folgen würden. Während Welfert die von der jüngst bestallten Jagdmeisterin ausgelegte Jagdstrecke neugierig beschaute, trat eine geduckte Gestalt an den Baron heran und deutete eine Verbeugung an. Der in grüne Seidengewänder gehüllte Mann hatte einen gehetzten Blick und sprach viel zu schnell als er ansetzte.<br/>"Es ist alles zu Seiner Hochgeboren Wohlgefallen vorbereitet."<br/>"Das zu Entscheiden obliegt alleine mir, Ivano."<br/>Erst jetzt bedachte der Mersinger seinen Sekretär mit seinem Blick. Gemächlich wanderten seine braunen Augen über dessen kostbares Gewand.<br/>"Du solltest besser kein Grün tragen. Das bringt deine große Nase zum Vorschein."<br/>Welfert gab vor, dass hasserfüllte Blitzen in den Augen seines Schreibers nicht zu sehen.<br/>"Und nun entferne dich, Wir wollen Unsere Gäste begrüßen."<br/>Mit einem einnehmenden Lächeln und vor Freude funkelnden Augen wandte er sich seinen Gästen zu, indes sich sein Schreiber enttäuscht zurück zog.<br/><br/>
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Mit einem ergebenen Diener zog er sich zurück.<br/>Kaum hatte sich die eisenbeschlagene Türe hinter dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Rabenmark|Rabenmärker]] Heermeister geschlossen, als er sich aufrichtete, umwandte und den gemäldegeschmückten Gang entlang eilte.<br/>An seine ihm still folgenden Knappen gerichtet sagte er: "Haltet euch mit euren Narreteien zurück. Ihr habt gehört, Ihro Hochwohlgeboren wünscht keinen Eklat."<br/>Derweil sie sich mühten, dem davoneilenden Welfert zu folgen, blickten sich [[dar:Niam & Dajin von Gor|Niam und Dajin von Gor]] verständnislos an, waren die Worte Yolandes doch nicht an sie gerichtet gewesen. Zeitgleich breitete sich ein überhebliches Grinsen auf ihren Gesichtern aus.<br/>"Und wischt euch das unschickliche Grinsen aus dem Gesicht, wenn ihr nicht wollt, dass andere euch bei diesem Grimassenschneidern ertappten", zischte Welfert, der den Palas mit schnellen Schritten verließ und dem Tor der Hauptburg entgegenstrebte, durch das sich soeben die ersten Gäste zwängten.<br/>Im Hof der Hauptburg schwirrte das Gesinde durcheinander, als es sich mühte, Kost und Unterkunft für die hohen Gäste zu bereiten, die der Einladung zur Turney folgen würden. Während Welfert die von der jüngst bestallten Jagdmeisterin ausgelegte Jagdstrecke neugierig beschaute, trat eine geduckte Gestalt an den Baron heran und deutete eine Verbeugung an. Der in grüne Seidengewänder gehüllte Mann hatte einen gehetzten Blick und sprach viel zu schnell als er ansetzte.<br/>"Es ist alles zu Seiner Hochgeboren Wohlgefallen vorbereitet."<br/>"Das zu Entscheiden obliegt alleine mir, Ivano."<br/>Erst jetzt bedachte der Mersinger seinen Sekretär mit seinem Blick. Gemächlich wanderten seine braunen Augen über dessen kostbares Gewand.<br/>"Du solltest besser kein Grün tragen. Das bringt deine große Nase zum Vorschein."<br/>Welfert gab vor, dass hasserfüllte Blitzen in den Augen seines Schreibers nicht zu sehen.<br/>"Und nun entferne dich, Wir wollen Unsere Gäste begrüßen."<br/>Mit einem einnehmenden Lächeln und vor Freude funkelnden Augen wandte er sich seinen Gästen zu, indes sich sein Schreiber enttäuscht zurück zog.<br/><br/>
  
 
'''Der Brücksgauer:'''
 
'''Der Brücksgauer:'''
  
Der frischgebackene Pfalzgraf war lediglich mit zwei Begleitern angereist. Ihm erschien es reichlich unpassend, in diesen stürmischen Zeiten mit großem Gefolge und Gepränge zu einem Turnier anzureisen, ganz abgesehen davon, dass er von derlei Hoffärtigkeiten ohnehin nicht viel hielt. Lange hatte der junge Adlige überlegt, ob er überhaupt an dem Turnier teilnehmen sollte, zumal ihm die [[wikav:Perval von Gareth|Pervalschen]] Regeln nicht sonderlich zusagten.<br/>Den Ausschlag für sein Erscheinen gaben letztlich zwei Faktoren: Zum Einen hatte er ohnehin vor, nach Weidleth zum Reichstag zu reisen, schon allein um der [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohaja von Gareth|Kaiserin]] den Lehenseid persönlich zu leisten, zum Anderen, da das Turnier direkt vor dieser großen Zusammenkunft des Adels des [[wikav:Mittelreich|Raulschen Reiches]] stattfand und Ugdalf so seine Abreise einfach nur um einige wenige Tage vorverlegen musste.<br/>Und zudem war dies eine gute Gelegenheit, erste Kontakte zu Adligen außerhalb der [[Wildermark]] zu knüpfen.<br/>Kurz nach seiner Ankunft in Weidleth suchte der Pfalzgraf Baron Welfert als Gastgeber und Pfalzgräfin Yolande als Hausherrin auf, um ihnen nach alter Sitte seine Aufwartung zu machen. Sein Zelt ließ er an einer freien Stelle am Rande des Turnierplatzes errichten, flankiert von seinen Waffen und seinem Schild. Anschließend nutzte er einen Augenblick der Muße, um in Erfahrung zu bringen, welche Streiter außer ihm sonst noch dem Ruf des Barons aus der Rabenmark gefolgt waren.<br/>Zunächst war er ein wenig enttäuscht, dass sowohl Zahl als auch Prominenz - zumindest für
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Der frischgebackene Pfalzgraf war lediglich mit zwei Begleitern angereist. Ihm erschien es reichlich unpassend, in diesen stürmischen Zeiten mit großem Gefolge und Gepränge zu einem Turnier anzureisen, ganz abgesehen davon, dass er von derlei Hoffärtigkeiten ohnehin nicht viel hielt. Lange hatte der junge Adlige überlegt, ob er überhaupt an dem Turnier teilnehmen sollte, zumal ihm die [[Briefspieltext vielleicht mit::Perval von Gareth|Pervalschen]] Regeln nicht sonderlich zusagten.<br/>Den Ausschlag für sein Erscheinen gaben letztlich zwei Faktoren: Zum Einen hatte er ohnehin vor, nach Weidleth zum Reichstag zu reisen, schon allein um der [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohaja von Gareth|Kaiserin]] den Lehenseid persönlich zu leisten, zum Anderen, da das Turnier direkt vor dieser großen Zusammenkunft des Adels des [[Briefspieltext vielleicht mit::Mittelreich|Raulschen Reiches]] stattfand und Ugdalf so seine Abreise einfach nur um einige wenige Tage vorverlegen musste.<br/>Und zudem war dies eine gute Gelegenheit, erste Kontakte zu Adligen außerhalb der [[Briefspieltext vielleicht mit::Wildermark]] zu knüpfen.<br/>Kurz nach seiner Ankunft in Weidleth suchte der Pfalzgraf Baron Welfert als Gastgeber und Pfalzgräfin Yolande als Hausherrin auf, um ihnen nach alter Sitte seine Aufwartung zu machen. Sein Zelt ließ er an einer freien Stelle am Rande des Turnierplatzes errichten, flankiert von seinen Waffen und seinem Schild. Anschließend nutzte er einen Augenblick der Muße, um in Erfahrung zu bringen, welche Streiter außer ihm sonst noch dem Ruf des Barons aus der Rabenmark gefolgt waren.<br/>Zunächst war er ein wenig enttäuscht, dass sowohl Zahl als auch Prominenz - zumindest für
 
sein Empfinden - der Teilnehmer recht gering waren, sah man von dem weitgerühmten Baron zu [[gar: Baronie Hirschfurten|Hirschfurten]] oder Ugdalfs Landsmann Riko Sterz ab,
 
sein Empfinden - der Teilnehmer recht gering waren, sah man von dem weitgerühmten Baron zu [[gar: Baronie Hirschfurten|Hirschfurten]] oder Ugdalfs Landsmann Riko Sterz ab,
 
welchen er zumindest dem Namen nach kannte.<br/>Aber schon einem Moment später schalt er sich einen Narren: Als ob es bei einer ritterlichen Turnei nur auf solche Äußerlichkeiten ankam!<br/>Die verbleibende Zeit nutzte der junge Adlige, um sich mit den anderen Streitern bekanntzumachen und sich auf seinen ersten Kampf vorzubereiten.
 
welchen er zumindest dem Namen nach kannte.<br/>Aber schon einem Moment später schalt er sich einen Narren: Als ob es bei einer ritterlichen Turnei nur auf solche Äußerlichkeiten ankam!<br/>Die verbleibende Zeit nutzte der junge Adlige, um sich mit den anderen Streitern bekanntzumachen und sich auf seinen ersten Kampf vorzubereiten.
  
 
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Version vom 17. Januar 2018, 07:21 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte Das Turnier zu Hungersteg