Vurian von Garrensand
(keine)
Beschreibung
„ [...] Dursteins Garnison ergab sich kampflos den Rebellen, Tarjok wurde vom Händler Haberspitz zum `Retter von Drift´ proklamiert. [...] Nur in Drift selbst gab es noch zu viele Mirkatreue, nicht zuletzt die Borongeweihten und den Orden des Ewigen Schlafes. Als die ersten Rebellen sich auf dem Marktplatz versammelten, von Gunnar Jielpen zusammengerufen, erschienen aus allen Gassen kommend nicht nur Mitstreiter, sondern vor allem [...] Ordensritter des ewigen Schlafes! [...] Dabei nahmen sie aber auch so viele fest, wie sie erhaschen konnten, [...] Gunnar Jielpen wurde gefaßt und in die Residenz Mirkas entführt. Gerüchten zufolge soll dort Vurian auf Gunnar gewartet haben. Er soll ihn eigenhändig grausam zu Tode gefoltert haben, sein irres Lachen jedenfalls hat man in den Gassen Drifts gehört. Schaurig verdüsterte sich der Himmel, als die Massen der Aufständischen aus ganz Drift vor der Stadtmauer erschienen. Angsterfüllte Bauern wimmerten vor Entsetzen, als die Sonne hinter den aufziehenden Schwaden verschwand: `Der Namenlose ist wider uns!´
Vurian erschien auf den Zinnen der Stadtmauer [...], donnernd schmetterte er den panischen Rebellen sein Lachen entgegen, seinen eigenen Borongeweihten wandten sich von ihm ab: Der Namenlose hatte Besitz von ihm ergriffen! [...] Vurian erhob die Arme, und der letzte Rest von Helligkeit schien vom Antlitze Deres verschwunden. [...] Die Menge schrie voll Panik auf, doch über allem grollte das Gelächter Vurians. Plötzlich glomm ein Funke zwischen den gekrümmten Gestalten vor der Stadt auf, wuchs und wurde größer, verbreitete eine gleißende Helligkeit und vertrieb die Finsternis von den entmutigten Rebellen. Hoch erhoben hielt Tarjok Boquoi sein Sonnenszepter, stolz trotze er dem Namenlosen, voll Vertrauen in seinen Gott. [...] Die Männer und Frauen richteten sich wieder auf, packten ihre Sensen fester, griffen sicher nach der Heugabel und zeigten Entschlossenheit. Vurians Lachen verstummte plötzlich. Grauenhafte Stille senkte sich auf den Kampf von Licht und Finsternis. Langsam wich das Grinsen von Vurians Lippen und machte einem erstaunten Ausdruck und schließlich Angst Platz. Vurians Robe ging in Flammen auf und mit einem Krachen zerbarst die Stadtmauer unter seinen Füßen. Vurians letzter langgezogener Schrei erfüllte alle mit Entsetzen, dann fiel die Mauer zu einem Trümmerhaufen zusammen, die Schwaden von Rauch verzogen sich und Praios´ Antlitz beschien die glücklichen Sieger und nahm ihnen die Beklommenheit.“
(gegeben zu Drift vom Borongeweihten Pelgor Larbentrost, 17 n. Hal)
So lautete der offizielle Bericht der Borongeweihtenschaft Drifts über die Geschehnisse Drifts in den Jahren 11 bis 17 n. Hal. Der Abt des Boronklosters Garrensand hatte die neue Baronin Mirka korumpiert und ihr die Macht aus den Händen genommen und danach das Volk unterdrückt. Alle aufbegehrenden Bürger wurden verfolgt, so auch der Drifter Praiosgeweihte Tarjok Boquoi, der allerdings aus dem Exil den Widerstand organisierte. Die Rebellion gegen Vurian, der sich dem Namenlosen verschrieben hatte, erlebte immer wieder Rückschläge und diese tragen die Namen vieler gemordeter Helden, die in Drift noch heute in hohen Ehren gehalten werden: Flarach Ritter von Durstein, Gunnar Jielpen, Erkrad der Reiter, Hanno der Prächtige oder Holma Ruderstark. In den vier Jahren seit seiner Einsetzung hat sich durch die Regierung Tarjok Boquois vieles geändert: Die Stadtmauer wird wieder aufgebaut, Tempel, die Vurian zwangsweise Boron weihen ließ, werden wieder den ursprünglichen Göttern und deren Geweihten geöffnet, das von Visaristen niedergebrannte Kloster Garrensand wieder aufgebaut. Fürderhin ist Drift nicht mehr nur durch den Gott Boron, sondern auch durch Praios besonders bestimmt.