Zwergwerdung - Verdikt

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Texte der Hauptreihe:
2. Tsa 1044 BF
Verdikt
Zwiegespräch


Kapitel 5

Autor: Korkron

Neuer Tempel in Xorlosch, 1044

Xuronim und Marbolieb traten ein. Es dunkelte bereits und die Farben und die Schönheit des neuen Tempels verblassten.

Erneut war der Tempel von Novizen und Pilgern unbesucht.

Sie gingen zu der kleinen Bank, auf der Xuronim vor drei Tagen alleine saß. Gegenüber saßen bereits Xolgorim und Gramosch.

Von den anderen Geweihten – Xuronim hatte sich die Namen in sein Vademecum eingetragen – war nichts zu sehen. Da sie nicht aus Xorlosch waren, nahm er an, dass sie die heilige Stadt bereits wieder verlassen hatten.


Es folgten einige wenige Augenblicke absoluter Stille.

Diese kurze Zeit war dennoch ausreichend, um langsam aber stetig die Hitze in Xuronims Blut steigen zu lassen. Marbolieb nahm seine Hand, sagte jedoch nichts.

Eigentlich hatte er sich vorgenommen, sich ein Beispiel an seiner Tochter zu nehmen und nichts zu sagen.

Er merkte jedoch pochend, dass dies wohl nichts Angroschs Plan mit ihm sei.

Als er ansetzte, etwas sagen zu wollen, stand Gramosch auf und ohne auf Reaktionen zu achten, begann er in schnellem Rogolan zu sprechen, dem Marbolieb inhaltlich kaum folgen konnte:

„Xuronim, Sohn des Xerosch, Unmut hast Du nach Xorlosch gebracht, der viele Fragen aufgeworfen hat und vieler Antworten bedarf.

Väterchen Xolgorim hat uns beraten lassen und mir kommt es nun zu, unser Urteil zu verkünden.“

Xuronim atmete tief ein; die Ankündigung eines Urteils fand er nicht gerade ermutigend.

Erneut setzte er an, doch Marbolieb drückte ihm seine Hand fester und so brach er eine Erwiderung erneut ab.

Mit erhobener Stimme fuhr der Vorsteher des neuen Tempels fort:


„Was Angrosch schmiedet, soll nicht zerstört werden.

Xuronim, Sohn des Xerosch. Du bist dem Weltenbauer geweiht und so wird es bleiben.

Keine Spaltung wird Dich von Deinem Gott trennen.


Was Angrosch schmiedet, soll nicht zerstört werden.

Xuronim, Sohn des Xerosch, Du hast Marbolieb zu Deiner Tochter genommen.

Keine Spaltung wird diese Verbindung trennen.“


Marbolieb lächelte, als sie nach einigen Augenblicken den Sinn des Gesprochenen verstanden hatte und Xuronim atmete erleichtert tief aus.


Gramosch jedoch setzte erneut an:

„Was Angroschs Feuer nicht beseelte, kann keine Tochter und kein Sohn Angroschs sein.

Marbolieb, Tochter des Xuronim, Du bist als Mensch geboren und kannst keine Zwergin werden.

Keine Adoption und keine noch so fest geschmiedete Verbindung, kann den Atem Angroschs ersetzen.“


Wohl um jegliche Gegenrede direkt zu unterbinden, stand nun auch Xolgorim auf.

„Du hast recht getan mit Deinem Wirken, Xuronim, das wird von uns bestätigt.

Doch aus dem Weltenschmied spüren wir und lesen die Unmöglichkeit, nachträglich Angroschs Feueratem zu erhalten.“


Die beiden hohen Geweihten Xorloschs wandten sich zum Gehen. Xolgorim hielt noch einmal kurz inne:

"Ich erwarte Dich, mein Sohn, in der heiligen Halle, bevor Du gehst. Und Dir, Angroschna Xuronim, möchte ich beste Wünsche mitgeben. Ich habe das Gefühl, wir werden uns wiedersehen.“


Plötzlich war es wieder still. Xuronim und Marbolieb blieben noch eine Weile im Tempel, nachdem Xolgorim und Gramosch gegangen waren.

Als sich die Tore wieder öffneten und Novizen zum Angroschdienst kamen, verließen sie den Tempel.

Vater und Tochter hingen der Frage nach, ob sie nun glücklich und mit dem Urteil zufrieden sein sollten oder eben nicht.