Armbrust

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Einleitung

Die Armbrust erfreut sich im Kosch großer Beliebtheit. Die Zwerge schätzen an ihr die große Durchschlagskraft und die Tatsache, dass man sie auch in engen Tunneln gut einsetzen kann. Bei den Menschen spielt der Tunnelkampf weniger eine Rolle, doch auch oberhalb der Erde hat die Armbrust im Kosch Tradition. Sowohl in der einfachen Bevölkerung als auch beim Adel oder bei stehenden Truppen ist die Armbrust weit verbreitet. Die erste zwergische Armbrust Arbabramalog wurde der Legende nach vor über 8000 Jahren erfunden.

Gegenüber dem Bogen hat die Armbrust eine Reihe von Vor- und Nachteilen. Zu den Vorteilen zählt, dass sie lange geladen bleiben kann, schnell erlernt ist, auch aus Deckung heraus gut genutzt werden kann, eine hohe Durchschlagskraft hat und dass man im Vergleich zum Langbogen weniger Kraft benötigt, um sie zu nutzen.

Zu den Nachteilen zählt die geringe Schussfrequenz, wobei einem Bogenschützen bei langen Gefechten bald die Kraft ausgeht und der Armbruster weiterschießen kann. Ebenso ist die Armbrust anfälliger für Nässe. Die Sehne kann nicht ohne weiteres von der Armbrust abgenommen werden und muss daher mit einem Überzug direkt an der Armbrust geschützt werden.

Typen

Es gibt zahlreiche Armbrusttypen. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in der Art, wie sie gespannt werden. Bei hoher Zugkraft ist das Spannen einer Armbrust von Hand nahezu unmöglich, daher werden verschiedene Spannhilfen benutzt. Handarmbrüste gibt es zwar auch, sie sind aber wegen ihrer geringen Durchschlagskraft nicht sehr weit verbreitet.

Spanngürtel

Statt die Armbrust von Hand zu spannen, geht der Schütze hierbei in die Hocke, hakt die Sehne in einen Haken am Gürtel ein und steht aus der hockenden Position auf und zieht dabei die am Gürtelhaken ruhende Sehne mit hoch. Als Weiterentwicklung kann der doppelte Spanngurt gelten, dabei wird das Ende des Riemens an der Armbrustsäule befestigt. Der Schütze geht in die Hocke, hakt die Sehne ein und richtet sich dann auf. Dabei wird dann die Sehne gespannt. Der Spannvorgang dauert ähnlich lang wie mit dem Geißfuß, kann aber nur mit kleinen Geißfüßen mithalten, was die Spannkraft angeht. Der Spannvorgang ist mit dem Spanngurt darüber hinaus auch anstrengender als mit einem Geißfuß. Einziger Vorteil, ist dass ein Spanngürtel billiger ist als ein Geißfuß.

Bekannte Modelle: Leichte Armbrust (wird mit Geißfuß beschrieben, kann aber sicher auch mit einem doppelten Spanngurt gespannt werden), Dursteiner Bolzenzwerg

Geißfuß

Der Geißfuß ist ein zweiteiliger Hebel, der auf der Sehne und auf Bolzen am Schaft eingelegt und dann zurückgezogen wird. Je nach Größe des Hebels kann er von Hand gespannt werden oder muss gegen die Hüfte gedrückt werden. Bei sehr hoher Spannkraft kann der Geißfuß darüber hinaus auch über Zahnhaken verfügen, welche in regelmäßigen Abständen einrasten und so Pausen ermöglichen.

Der Geißfuß ist äußerst beliebt, da man hiermit relativ schnell laden kann, darüber hinaus kann man ihn auch zu Ross einsetzen.

Bekannte Modelle: Leichte Armbrust, Angbarer Schützenarmbrust

Wippe

Die Wippe hat ein ähnliches Prinzip wie der Geißfuß, wird aber "andersherum" eingesetzt. Der Hebel wird in den Steigfuß am Ende der Armbrust eingehängt und die Sehne wird dann in die Ladeposition zurückgedrückt. Anders als beim Geißfuß zieht der Schütze also nicht zu sich hin, sondern drückt von sich weg. Vom Nutzen her ist die Wippe mit einem leichten Geißfuß vergleichbar. Im Vergleich zu diesem ist die Wippe billiger, benötigt aber etwas länger, um den Ladevorgang abzuschließen.

Bekannte Modelle: Leichte Armbrust (wird mit Geißfuß beschrieben, kann aber auch mit einer Wippe gespannt werden)

Winde

Die Winde, teils auch Kurbel genannt, wird auf die Armbrust aufgelegt. Innerhalb des Gehäuses befindet sich eine Drehmühle. Es greifen beim Kurbeln mehrere Zahnräder ineinander und ermöglichen es so, auch schwerste Armbrüste zu spannen, allerdings dauert das Spannen mit dieser Methode am längsten. Vor dem Schuss muss die Vorrichtung abgenommen werden, da sie beim Zielen und der Handhabung der Armbrust hinderlich ist. Dennoch gibt es Armbrüste mit eingebauten Kurbeln, dort muss dann der Spannhaken nach dem Spannen hochgeklappt werden. Diese Armbrüste sind dann besonders unhandlich, können dafür aber etwas schneller geladen werden. Egal ob separat oder eingebaut kann der Mechanismus für Störungen anfällig sein, ist unhandlich und teuer.

Erfahrene Schützen können ihre Armbrust mithilfe einer Kurbel auch zu Pferd spannen.

Bekannte Modelle: Schwere Armbrust, Windenarmbrust, Waldwachter Armbrust, Schlunder Kurbel

Seilwinde

Wenngleich die Seilwinde ganz ähnlich wie die Winde klingt und teils auch verwirrenderweise einfach nur Winde genannt wird, so funktioniert sie doch völlig anders. Die Seilwinde wird am Schaft der Armbrust befestigt, dort befindet sich auch eine Zugwinde. Die Zugseile werden dann mit einem Haken an der Sehne befestigt und der Schütze kurbelt die Sehne in Position. Nach dem Spannen muss die Winde abgenommen werden.

Mit der Seilwinde kann man etwas schneller spannen als mit der Winde. Was die Zugkraft angeht, ist die Seilwinde der Winde fast, aber nicht völlig ebenbürtig. Nachteil des Prinzips ist, dass das Spannen mit den verschiedenen Seilen schnell friemelig werden kann, wenn sich etwa die Seile verheddern. Auch zu Ross kann man mit der Seilwinde beim besten Willen nicht hantieren. Dafür ist der Mechanismus billiger als eine Winde.

Repetierarmbrust

Bei der Repetierarmbrust ist die Wippe am unteren Ende des Schaftes in die Armbrust integriert. Zum Laden wird der Hebel vor und zurück gedrückt. Aus dem Magazin rutscht ein Bolzen nach und kann dann sogleich abgeschossen werden. Die Repetierarmbrust verfügt daher über eine enorm hohe Feuerrate, hat allerdings auch nur eine geringe Durchschlagskraft und ist gegen gerüstete Feinde kaum effektiv.

Bekannte Modelle: Angbarer Mauerwehr und Eisenwalder

Wallarmbrust

Wallarmbrüste sind übergroße Armbrüste, die von einem Schützen gerade so noch getragen werden können. Diese werden hauptsächlich zur Burgverteidigung eingesetzt, brauchen sie doch eine Spannbank. Feldvarianten sind fest mit der Spannbank und einer Lafette verbunden, können dann aber von einer einzelnen Person nicht mehr getragen werden. Der Übergang zu Ballisten und Skorpionen ist hier fließend.

Bekannte Modelle: Wandlether Wallarmbrust

Balläster

Balläster werden von Hand gespannt und verschießen kleine Metallkugeln. Aufgrund des geringen Gewichts und der Beschleunigungsgeschwindigkeit der Kugeln sind diese nur zur Vogeljagd nutzbar.

Bekannte Modelle: Balläster und Yalaiadsche Schnepper

Sonderformen

Die Gandrasch-Armbrust und die Isenhager Armbrust werden mit gleich zwei Methoden gespannt. Der Gastraphetes ist hingegen eine Bauchspannerarmbrust und vor allem auf den Zyklopeninseln verbreitet. Die Haubenschreier-Armbrust wird über einen Mechanismus im Schaft gespannt.

Herstellung von Armbrüsten

Außerhalb des Kosch gibt es manch eine Armbrustmanufaktur, wie etwa die Schlunder Armbrustmanufaktur in Garetien, doch im Kosch werden die Armbrüste nach wie vor ausschließlich von Meistern ihres Handwerkes hergestellt. Je nach Auftragslage und Ruf des Meisters können die Werkstätten unterschiedlich groß ausfallen. Armbrustbauer gibt es im Kosch zahlreiche. Je nach Talent und Schwerpunkt des Meisters macht der Meister alle Arbeitsschritte selbst oder bekommt die Stahlkomponenten, insbesondere den Bogen, von einem Schmied geliefert. Die Winden wiederum benötigen einiges an mechanischen Kenntnissen und werden daher teils von einem Mechanikus hergestellt.

Während Armbrüste oft Einzelstücke sind, sind die Bolzen Massenware. Selbst kleine Betriebe können tausende Bolzen pro Jahr herstellten, kleinere Manufakturen sogar deutlich mehr. Die Holzrohlinge werden grob geschnitzt und dann durch ein Modelleisen geschlagen. Danach werden sie mit Spitzen und zwei "Federn" aus Leder oder Holz bestückt. Holz- oder Lederfedern haben den Vorteil, dass Bolzen viele Jahre lang problemlos gelagert werden können. Bei Befiederung mit "echten" Federn muss hingegen die Befiederung alle paar Jahre erneuert werden. Bei einem Gefecht kann eine Hundertschaft Armbruster je nach Armbrusttyp bis zu 600 Bolzen pro Minute verschießen. Bolzen werden daher in großen Mengen hergestellt und vorgehalten.

Bekannte Armbrustbauer aus dem Kosch und benachbarten Provinzen

Bekannte Schützeneinheiten im Kosch

Schützenfeste

Schützenfeste werden im Kosch mit der Armbrust ausgetragen und sind Teil vieler Turniere und Volksfeste. Einige bekannte Schützenfeste sind hier aufgelistet.

  • Dunkelforster Burgturnier - (29. Praios - 1. Rondra) - traditionsreiches Turnier, das seine besten Tage hinter sich hat, Schützenwettbewerb am Rande
  • Großes Schützenfest - (6. Rondra) - kleineres der beiden Angbarer Schützenfeste
  • Trutzfest - (Zweiter Feuertag im Rondra) - Schützenfest und Jahrmarkt in Twergentrutz
  • Fürstliches Ritterturnier - (15. Rondra) - Das Turnier findet seit 1033 BF alle 2 Jahre statt und zieht stets eine Vielzahl an Rittern aus dem Kosch und den benachbarten Provinzen an. Armbrustschießen ist fester Bestandteil des Wettbewerbs. Beispielhafte Turniere sind unter Erlan-Turnei zu Angbar 1033 und Fürstliches Ritterturnier zu Angbar 1041 zu finden.
  • Entensteger Turney - (20. bis 23. Rondra) - Traditionelles Turnier mit Schützenfest, welches wegen seiner günstigen Lage oft erstaunlich viele Teilnehmer anzieht.
  • Angbarer Karpfenklatschen - (Letzter Marktag im Efferd) - Jahrmarkt in Angbar mit Buhurt-ähnlichem Wettbewerb und Schützenfest (kleiner als die anderen Angbarer Schützenfeste)
  • Brückenfest - (16. Travia) - Schützenfest und Turnier im Rahmen des großen Dorffestes und der Warenschau in Sindelsaum und Hügelsaum
  • Koschtaler Bierfest - (Erster Markt- und Praiostag des Travia) - Wichtigstes Fest der Stadt, alle fünf Jahre mit Schützenwettbewerb
  • Gratenfelser Schützenfest - (zweiter Praiostag im Ingerimm) - Das Turnier hat sich von einem reinen Schützenwettbewerb weg und zu einem Ritterturnier hin entwickelt. Es lockt immer wieder Koscher Ritter und Schützen über den Greifenpass, die sich mit den ungeliebten Gratenfelsern messen wollen.
  • Kleines Schützenfest - (22. Ingerimm) - das größere der beiden Angbarer Schützenfeste, hier wird ebenfalls ein „Schützenkönig“ gekürt.

Armbrust-Baukasten

Armbrusttypen gibt es viele. Jeder Armbrustbauer hat verschieden Modelle, die in verschiedenen Variationen gebaut werden. Die unten stehende Tabelle ist dazu gedacht, eigene Typen/Variationen zu entwickeln.

Spannart Schaden Maximalreichweite Gewicht in Stein Ladezeit in Aktionen Preis in Dukaten Zugkraft in Pfund (irdisch)
Handspannen - - - - - 150
Doppelter Spanngurt 1W+4-6 60-80 3.75-5 8-10 14-16 ~450
Wippe 1W+4-2W+1 60-120 3.75-7 9-14 14-25 550-600
Geißfuß 1W+6-2W+2 60-160 3.75-7 8-12 18-60 550-600 (Hand), 700 (Hüfte)
Seilwinde 2W+1-4 120-200 6.5 – 7.5 14-25 20-70 600-1500
Winde 2W+2-6 120-200 6.5 – 7.5 14-25 36-80 1000-1500 (Winden können bis zu 2000 Pfund spannen, dann sind die Armbrüste aber sehr groß, siehe Wallarmbrust)
Repetierarmbrust (Magazingröße 8-10) 1W+1-1W+4 50-80 3.5 - 4 1/12 – 2/10 35-50
Balläster 1W+1-3 60-100 0.75 – 2.5 2 12 - 20
Wallarmbrust 2W+6-3W+2 200-250 11-25 22-30 80-100 1250-2000

Irdisches

Irdisch-aventurische Unterschiede

Waren bei DSA 4 die Ladezeiten noch deutlich höher als bei irdischen Armbrüsten und die Reichweiten teils zu niedrig, so wurde dies beim Umstieg von DSA 4 auf 5 größtenteils angepasst. Es bleiben dennoch einige Unterschiede zwischen irdisch-mittelalterlichen und aventurischen Armbrüsten.

  • Der Kolben und Zielvisiere scheinen, den Bildquellen nach zu urteilen, in Aventurien bereits bekannt zu sein. Irdisch kamen sie erst in der frühen Neuzeit auf.
  • Bei der Gandrasch- und Isenhager Armbrust werden zwei Spannhilfen benötigt, um die Sehne zu spannen. Warum die stärkere der Spannhilfen nicht in der Lage ist, den gesamten Spannvorgang vorzunehmen, ist unklar.
  • Die leichte Armbrust wird bereits mit dem Geißfuß gespannt. Es müsste also noch leichtere Armbrüste geben, wird der Geißfuß irdisch doch für mittelschwere Armbrüste eingesetzt, die bereits über eine beträchtliche Reichweite verfügen.
  • Die Winde wird in etlichen aventurischen Quellen als "in die Armbrust integriert" beschrieben. Irdisch war das äußerst selten, da die Winde dann beim Anlegen und Zielen im Weg war.
  • Die Repetierarmbrüste sind vermutlich von der Chinesischen Repetierarmbrust inspiriert, scheinen aber über einen eingebauten Geißfuß zu funktionieren. In den Bildquellen ist allerdings kein Geißfuß zu sehen.

Milchmädchenrechnungen

Anzahl der Armbrüste im Kosch: Menschliche Haushalte gibt es, bei 3-5 Leuten pro Haushalt, 26883-16130. Wenn man davon Unfreie und Arme abzieht, bleiben immer noch etliche tausend Haushalte übrig, die vermutlich auch über eine Armbrust verfügen. Als anderer Rechenansatz ist laut Herz des Reiches S. 44 ungefähr jeder 20. zum Heerbann verpflichtet. Das wären im Kosch 4032 Leute, viele, wenn nicht gar alle dieser Waffentreuen werden eine Armbrust besitzen. Nahezu jeder der 19'350 Zwerge hat vermutlich mindestens eine Armbrust. Es wird im Kosch also Zehntausende Armbrüste geben. Diese müssen alle gewartet und gebaut werden. Professionelle Schützen verfügen darüber hinaus meist über verschiedene Armbrüste, um unterschiedliche Einsatzgebiete abzudecken. Etwa eine schnell feuernde Schützenarmbrust fürs Feld und eine Windenarmbrust für den Einsatz bei Belagerungen.

Anzahl der Armbrustbauer im Kosch: 1360 gab es in Prag 52 Armbrustmacher bei 40'000 Einwohnern, also 1:769. Als große Stadt und überregionales Zentrum war das vermutlich überdurchschnittlich. Dennoch wird es im Kosch viele Armbrustbauer geben, insbesondere, aber nicht nur in den großen Städten. Der Deutsche Orden hatte 1450 18 Schnitzhäuser (Armbrust-Manufakturen) und hielt vor der Schlacht bei Tannenberg 4500 Armbrüste und 1 Million Bolzen in Reserve. Das entspricht 220 Bolzen pro Armbrust.

Quellen: Haushaltsgröße im Mittelalter, The Military Orders, Volume 2: Welfare and Warfare (1998), Horses and Crossbows: Two Important Warfare Advantages of the Teutonic Order in Prussia: Sven Ekdahl

Quellen

Offizielles

Links