Rätselhafte letzte Worte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Januar 2020, 20:01 Uhr
Ausgabe Nummer 49 - Efferd 1032 BF
In einem kleinen Weiler in Bärenklamm ist in diesen Tagen der alte Bardo von Treublatt verschieden, der Bruder des Landvogts Roban von Fürstenhort. Niemand aus der Treublatter Sippschaft war bei ihm, als Bardo starb, denn er hatte sich schon als junger Mann von den Seinen zurückgezogen und ein Leben der Entsagung geführt und sich, wie man sagt, dem Grimmen Herrn Firun verschrieben.
Golgari hatte Bardo schon über das Nirgendmeer hinweggetragen, als zwei Verwandte vor sein Sterbelager traten. Es waren sein jüngerer Bruder, Ritter Eichbart von Treublatt, und Gisbrun, der Sohn des ältesten Bruders Roban (welcher seine Burg Zwingenberg kaum noch verlässt). Bevor sie aber noch Abschied genommen und die Totengebete gesprochen hatten, verbreitete sich von dem Weiler aus die Kunde von den letzten Worten Junker Bardos: Er habe sich nicht darauf gefreut, seine verschiedenen Ahnen in Borons Reich wieder zu treffen, sondern in großer Angst den Namen seines Vaters Trar gerufen und diesen in der Stunde seines Todes um Verzeihung gebeten „für das, was wir taten“. Darauf konnte sich freilich niemand im Fürstenhortschen einen Reim machen, denn Trar von Treublatt starb schon als junger Mann bei einem Jagdunfall und ist lange tot. Womöglich war’s eine Lüge? Eine Kramboldin war es wohl, die diese seltsamen Worte in die Ferne trug - und Ritter Gisbrun, der nach seinem strengen, aber gerechten Vater geraten ist, ließ gleich eine Belohnung für die Ergreifung dieser frechen Halunkin aussetzen.
Stitus Fegerson