Rahilja - Golgaris Schwingen: Unterschied zwischen den Versionen
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Während er in Gedanken versunken dort oben auf dem Turm stand und über Wald und Wiesen blickte, merkte er gar nicht, wie sich seine Schwester [[Hauptdarsteller ist::Rahjane von Eichstein|Rahjane]] zu ihm gesellte. Erst als sie ihn - wie sie es schon früher als Kind immer tat - leicht zwickte, erwachte er aus seinen Gedanken und versuchte, ihren spitzen Fingern zu entkommen. Einen Augenblick lang tollten sie ausgelassen auf dem Turm herum, als ob sie wieder Kinder wären, bis er schließlich ihre Handgelenge zu fassen bekam. "Immer noch hast du die spitzesten Finger, die ich kenne. Und seit deiner Weihe bist du noch behender und frecher geworden, liebste Schwester!", rief er, teils froh, das sie ihn aus seinen Gedanken riß. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und entzog ihm ihre Handgelenke. "Was treibst du hier oben? Wir suchen dich schon überall, [[Briefspieltext mit::Wilbur Rübsaum|Wilbur]] hat uns ein gar wunderbares Abendmahl bereitet und es wäre doch schade, wenn wir dir alles wegessen würden, Herr Junker", antwortete sie ihm fröhlich, bevor sie ihn an den Handgelenken faßte und ihn mit sich zur Treppe zog... | Während er in Gedanken versunken dort oben auf dem Turm stand und über Wald und Wiesen blickte, merkte er gar nicht, wie sich seine Schwester [[Hauptdarsteller ist::Rahjane von Eichstein|Rahjane]] zu ihm gesellte. Erst als sie ihn - wie sie es schon früher als Kind immer tat - leicht zwickte, erwachte er aus seinen Gedanken und versuchte, ihren spitzen Fingern zu entkommen. Einen Augenblick lang tollten sie ausgelassen auf dem Turm herum, als ob sie wieder Kinder wären, bis er schließlich ihre Handgelenge zu fassen bekam. "Immer noch hast du die spitzesten Finger, die ich kenne. Und seit deiner Weihe bist du noch behender und frecher geworden, liebste Schwester!", rief er, teils froh, das sie ihn aus seinen Gedanken riß. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und entzog ihm ihre Handgelenke. "Was treibst du hier oben? Wir suchen dich schon überall, [[Briefspieltext mit::Wilbur Rübsaum|Wilbur]] hat uns ein gar wunderbares Abendmahl bereitet und es wäre doch schade, wenn wir dir alles wegessen würden, Herr Junker", antwortete sie ihm fröhlich, bevor sie ihn an den Handgelenken faßte und ihn mit sich zur Treppe zog... | ||
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Version vom 25. Dezember 2019, 22:00 Uhr
Wasserburg Eichstein, 25. Ingerimm 1037
Baduar stand im Schein der abendlichen Praiosscheibe oben auf dem Burgturm. Er schaute über den Amaralyssee und die bewaldeten Hügel, doch war er gar nicht in der Stimmung, die malerische Landschaft zu bewundern.
Zu sehr gingen ihm die Ereignisse der letzten Tage durch den Kopf, die ihn sehr mitgenommen hatten. Alles begann mit einer Depesche, die ihn vor ein paar Tagen erreichte und in der er aufgefordert wurde, schnellstmöglich zum Gut der Familie zu reisen. Sein Vater, um dessen Gesundheit es schon einige Götternamen nicht gut bestellt war, stand kurz vor der Schwelle zu Borons Reich und der Medicus aus Amaralys hatte keine Hoffnung mehr, ihn noch heilen zu können. Baduar hatte das umso härter getroffen, da er und sein Vater in den letzten Götterläufen nicht mehr viel miteinander zu tun hatten. Aufgrund verschiedener Ansichten und Denkweisen hatten sich die beiden nach und nach entfremdet und so war der Kontakt immer mehr eingeschlafen, wenn man von einer Depesche dann und wann zum Tsatag oder anderen Feiertagen absah. Seine Mutter hatte dies sehr betrübt. Das sein älterer Bruder, der einst das Gut erben sollte, beim Kampfe gegen den Alagrimm sein Leben ließ, führte zu einer teilweisen Aussöhnung zwischen Vater und Sohn, aber auch in der Folgezeit wurde das Verhältnis nie wieder so herzlich, wie es früher einmal war.
Umso erfreuter war es, das er gerade rechtzeitig in das heimische Gut zurückkehrte. Als er vor wenigen Tagen ankam, war sein Vater von Erschöpfung gezeichnet, aber noch lebte er und so hatten Vater und Sohn eine letzte Gelegenheit, sich auszusprechen. Damit verbrachten sie einen ganzen Abend und eine ganze Nacht und am frühen Morgen des 11. Ingerimm, nachdem sie sich lange und intensiv unterhalten und ihre Differenzen bereinigt hatten, wurde sein Vater sanft auf Golgaris Schwingen davongetragen.
Die darauffolgenden Tage waren abwechselnd geprägt von Trauer und hektischer Aktivität. Seine beiden Schwestern leisteten seiner Mutter Beistand, während er sich gemeinsam mit dem jüngsten der vier Kinder um die Bestattung seines Vaters und die Nachfolge kümmerte. Am 21. Ingerimm erfolgte die Beisetzung seines Vaters in der Familiengruft nahe der heimischen Burg, der einige geladene Gäste beiwohnten, ebenfalls bekundeten die Untertanen seines Vaters die Trauer um ihren bisherigen Lehensherren. Am 22. dann folgte die Bestätigung der Lehensfolge und Baduar übernahm mit Stolz seine Aufgaben als Lehensnachfolger und Bewahrer des Hauses von Eichstein. Nachdem sein Bruder vor 10 Jahren fiel, wußte er, das dieser Tag einst kommen würde und es an ihm wäre, die Verantwortung zu übernehmen. Durch seine Abenteuer und Aktivitäten in der Vergangenheit hatte er sich vorbereiten und die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben können. Das alles half ihm aber nicht dabei, seine Trauer zu mindern, die nun nach diesen hektischen Tagen mit Macht ihren Platz beanspruchte und ihm arg das Herz schwer werden ließ. Es half, das seine Geschwister auch zugegen waren. Gemeinsam gelang es ihnen, nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Mutter zu trösten und den schlimmsten Schmerz gemeinsam zu ertragen.
Daneben kamen auch die ersten Aufgaben als neuer Lehensherr auf ihn zu. Der Verwalter Vitus Beutelbrodt, der seinen Vater seit langen Jahren unterstützte, hielt sich die ersten Tage nach dem Tode zurück, doch heute warteten die ersten Arbeiten auf Baduar. Es galt, sich einen Überblick zu verschaffen über das Lehen. Dadurch, das er in den letzten Jahren nur wenig Kontakt zu seinem Vater hatte, waren ihm viele Vorgänge nicht bekannt und er hatte auch kaum noch einen Überblick über die Zustände im Lehen. Auf dem Sterbebett hatte sein Vater ihm einiges berichtet und ihm einige wichtige Hinweise und Ratschläge mit auf den Weg gegeben. Diese galt es nun, bestmöglich umzusetzen - doch er hatte durch seine eigenen Erfahrungen auch Ansätze, um das eine oder andere anders anzugehen, als es sein Vater getan hätte. Das half aber alles nichts - zuerst mußte er sich einen Überblick verschaffen.
So hatte er den Tag damit verbracht, gemeinsam mit Vitus die Aufzeichnungen und Bücher durchzugehen und einen Ausritt durch das Gut zu unternehmen. Der Ausritt tat ihm gut und während des Tages lernte er Vitus, mit dem er in der Vergangenheit noch nicht viel zu tun hatte, besser kennen. In Amaralys nutzte er die Gelegenheit, um mit einigen Dörflern zu sprechen und so aus erster Hand etwas über die Nöte und Sorgen, aber auch die kleinen Freuden der einfachen Menschen hier zu erfahren. Vitus sprach während des Rittes auch das eine oder andere an, das unter seinem Vater liegengeblieben war oder schleifen gelassen wurde. Nachdem beide am Abend wieder daheim ankamen. war Baduar klar, das es hier tatsächlich einiges zu tun gab. Mit ein Grund für die Differenzen, die es zwischen seinem Vater und ihm gab, war die unterschiedliche Sichtweise, die beide auf das Führen eines Lehens hatten. Sein Vater hatte den Besitzstand gewahrt und einiges dafür getan, das es dem Lehen gut ging und notwendige Aufgaben angepackt wurden. Doch hatte Baduar manchmal vermißt, den Blick auch einmal nach vorne zu richten, Jetzt war es wohl an ihm, dies anzugehen. So ging ihm dies und das durch den Kopf und immer wieder stahl sich die Trauer dazwischen, wenn er aufgrund eines konkreten Themas wieder daran dachte, wie sein Vater damit umgegangen wäre.
Während er in Gedanken versunken dort oben auf dem Turm stand und über Wald und Wiesen blickte, merkte er gar nicht, wie sich seine Schwester Rahjane zu ihm gesellte. Erst als sie ihn - wie sie es schon früher als Kind immer tat - leicht zwickte, erwachte er aus seinen Gedanken und versuchte, ihren spitzen Fingern zu entkommen. Einen Augenblick lang tollten sie ausgelassen auf dem Turm herum, als ob sie wieder Kinder wären, bis er schließlich ihre Handgelenge zu fassen bekam. "Immer noch hast du die spitzesten Finger, die ich kenne. Und seit deiner Weihe bist du noch behender und frecher geworden, liebste Schwester!", rief er, teils froh, das sie ihn aus seinen Gedanken riß. Sie trat einen Schritt auf ihn zu und entzog ihm ihre Handgelenke. "Was treibst du hier oben? Wir suchen dich schon überall, Wilbur hat uns ein gar wunderbares Abendmahl bereitet und es wäre doch schade, wenn wir dir alles wegessen würden, Herr Junker", antwortete sie ihm fröhlich, bevor sie ihn an den Handgelenken faßte und ihn mit sich zur Treppe zog...
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