Dohlenfelder Thronfolgestreit - Im Koscher Feldlager: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. September 2017, 11:04 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"
Hagens Rückkehr | Eine Offenbarung |
Baronie Dohlenfelde, am Abend des 9. Rondra 1033 BF
“Dann wollen wir doch mal sehen.” knurrte Alvide von Eichental und drehte die Sanduhr um.
Im nächsten Augenblick brachen die Niederhöllen über das nächtliche Heerlager bei Altengrund herein. Hörner und Trommeln wurden geschlagen, Kommandos gebrüllt. „Alle Mann auf ihre Posten! Wir werden angegriffen!“
Verschlafene Söldner und Waffenknechte rannten durch die Nacht. Unteroffiziere hetzten ihre Leute auf die vorgesehenen Positionen und machten denjenigen Beine, die nicht schnell genug waren.
Schon näherte sich eine Reiterin an Alvides Position an. “Die Sindelsaumer stehen!“ rief die Frau, bevor sie ihr Pferd wendete. Alvide nickte zufrieden und nahm einen tiefen Zug aus der Pfeife. In kurzen Abständen galoppierten weiter Reiter herbei und meldeten die Bereitschaft der einzelnen Kontingente. Zufrieden blickte Alvide auf die notierten Zeiten und stutze dann für einen Augenblick. Das Banner Söldner unter Barmine von Rüpeln hatte noch keine Meldung gemacht. Stille war im Lager eingekehrt. Unruhig blickten die Truppen in die Dunkelheit hinaus. Nur das Knirschen der Geschütze war zu hören, als die Rotzen geladen wurden.
„Lasst feuern.“ grummelte Alvide.
„ROTZEN LOS!“ hallte ihr Befehl aus dem ganzen Lager wieder und kurz darauf entluden die Rotzen, Bögen und Armbrüste ihre Last in die Dunkelheit. Was wohl mit Barmines Kontingent war? Der Bote würde sich auf dem kurzen Weg wohl kaum verirrt haben.
Ein Ruf schreckte Alvide auf. „Nicht schießen. Wir sind auf eurer Seite.” Beinahe hätte sie sich an ihrer Pfeife verschluckt. Höhnisches Gelächter brandete im Heer auf und Scherze über die Qualität von Angronds Truppen machten die Runde. Barsche Kommandos beendeten die Unruhe.
Aus der Dunkelheit trabten tatsächlich zwei Reiter heran. Alvide glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Das war Halmdahl von Sindelsaum, der jetzt doch eigentlich im Wengenholm mit ihrem Gatten streiten sollte.
„Öffnet das Tor.” lautete ihr knapper Befehl. Unruhig schritt sie zum Tor. Nun war traf auch endlich der Bote von Barmine ein. Ihre Söldner waren wohl das Schwache Glied in der Kette, aber das hatte Alvide auch schon vorher angenommen. Allerdings hatte sie dem Haufen etwas mehr zugetraut.
„Welche Kunde bringt ihr?“ rief sie ihren Verwandten an, als dieser endlich durch das Tor geritten kam.
„Hagen kommt hierher! Er wird wahrscheinlich Morgen oder Übermorgen eintreffen!“ waren seine knappen Worte. Und viel mehr war auch nicht nötig. Alvide war wie vom Donner gerührt. Hagen hatte den Feldzug in Wengenholm abgebrochen? Der dumme Junge würde ihren ganzen Plan gefährden. Wie im Schlaf gab sie die Befehle an ihre Gefolgsleute die Truppen zu mustern, ins Bett zu schicken und dann in drei Stunden noch einmal Alarm zu geben. Jetzt wo das Lager fertig war wurde es Zeit, dass ihr Heer ein wenig mehr auf Zack kam.
Müde winkte sie Halmdahl ihr zu ihrem Zelt zu folgen.