Unter Schurken - Gorbosch Sohn des Gorim: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geron (D | B)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Geron (D | B)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Teil der [[Briefspieltext vielleicht mit::Briefspielgeschichte]] [[Briefspieltext vielleicht mit::Unter Schurken]]
Teil der [[Briefspieltext vielleicht mit::Briefspielgeschichte]] [[Briefspieltext vielleicht mit::Unter Schurken]]
{{Weiterblättern|Vorseite=[[Briefspieltext vielleicht mit::Unter Schurken - Abdrücke im Schnee|Abdrücke im Schnee]]|Nachseite=[[Briefspieltext vielleicht mit::Unter Schurken - Auf den Berg|Auf den Berg]]}}  
{{Weiterblättern|Vorseite=[[Briefspieltext vielleicht mit::Unter Schurken - Abdrücke im Schnee|Abdrücke im Schnee]]|Nachseite=[[Briefspieltext vielleicht mit::Unter Schurken - Auf den Berg|Auf den Berg]]}}  
[[Handlungsort ist::Hinterkosch]], [[Jahr ist::1021]]<br/>


Sie fanden einen bessern Weg. Felsen, ragend und weisend wie Finger, Inseln von Krüppelkiefern, Senken im Schnee, einmal eine tiefe Spalte, die bis zu einem unterirdisch rauschenden Bach in einer wahren Kristallgrotte führte, so kamen sie ihrem Ziel näher, standen schließlich wenige Schritte unterhalb des Plateaus.<br>“Zum Glück haben wir keinen [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra|Rondrianer]] unter uns“, ging es [[Briefspieltext mit::Merwerd Stoia von Vinansamt|Merwerd]] durch den Kopf. Seiner Ehre mißfiel diese Heimlichkeit, seinem Geist entsprach sie. Er legte die Hände gegen das kalte rauhe Gestein, es bot mit vielen Löchern und Ritzen und Klüften Halt. Den Fuß nachgesetzt, er schwang sich empor.<br>“Es geht leicht“, raunte er den andern zu. Sie nickten, man folgte dem Baron, ließ nur die schweren Gepäckstücke und das Packpferd im Schutz einer Mulde zurück. Zuweilen klapperte ein Schwert gegen den Felsen.<br>Es ging nicht lotrecht hinauf, sondern in einem Winkel, wie man einen Speer gegen eine Mauer gelehnt haben würde. Sie kamen gut voran, das Ende war bald erreicht. Über den Rand lauernd, gewahrten sie die vollständige Beschaffenheit des Plateaus, groß wie ein [[wikav:Imman|Immanfeld]], jedoch uneben und wie die untere Ebene mit etlichen Findlingen übersät. Urzeitliche Riesen mochten hier eine Schlacht geliefert haben. Und hinter einer solchen Felsengruppe, geschützt vor dem beißenden Ost, gewahrten sie den Quell des Rauches. Ein Scheiterhaufen, aus mühsam zusammengetragenen Hölzern einer nahen Baumgruppe aufgeschichtet, in den ersten Anfängen schwelend, das Holz war zu naß. Dahinter eine Gestalt, in Fell und Leder gehüllt, nicht menschengroß, ein [[Briefspieltext vielleicht mit::Zwerg]], allein.<br>“Gewagt, getan!“ stieß [[Briefspieltext vielleicht mit::Wolfhardt von der Wiesen|Wolfhardt]] hervor, schwang sich über den Rand des Felsens. Glanz stand in seinem Auge, Glanz auf seinem Schwert, ins Sonnenlicht gezogen. Er schritt gerade auf den Zwergen zu, kein Zittern ging durch die Klinge.<br>“Wohlgeboren!“ klang es von hinten, Merwerds Stimme. “So nicht!“ Doch der Einzelne dort an den Scheiten hatte die Koscher bemerkt, er zog gleichfalls, seine Klinge war klein aber scharf.<br>“Ha! Räuberpack, Großlinge! Seid also bis hierher gefolgt, wollt Euer blutiges Werk vollenden?Schau hin, wie ein Kind [[Briefspieltext vielleicht mit::Ingerimm|Allvaters]] sich zu wehren vermag.“<br>Und er führte die Klinge gegen das koscher Schwert. Als sie sich kreuzten, Metallklang, doch kraftlos. In hohem Bogen flog Wolfhardts Waffe, bohrte sich in den Schnee, bebend wie ein Pfeilschaft.<br>“Ha, Schurke, so schnell schon!“ frohlockte der Zwerg.<br>“Wolfhardt!“ schrien die Gefährten, ein Satz führte sie neben den Überwundenen. Der stand die Augen geweitet, doch nicht über die verlorene Klinge, über etwas anders.<br>“Allvaters Kind!“ echote er. Der Zwerg hielt inne im auslöschenden Stoß, blinzelte verwirrt.<br>“Das waren Norges Worte, nicht wahr, [[Briefspieltext mit::Rena von Arbasien|Rena]]?“<br>“Ach ja! Ich wunderte mich noch...“<br>Unsicher ließ der fremde Angroscho die Klingenspitze von einem zum andern wandern.<br>“Norge? Meint ihr diesen...?“<br>Sein Daumen wies über die Schulter auf den Scheiterhaufen, worauf sie nun den leblosen Einsiedler erkannten.<br>“Ihr habt mit ihm gesprochen, bevor ihr ihn ermordet. Einen Wehrlosen, einen Clanlosen! Aber dennoch einen Bruder! Räuberpack!“<br>“Ruhig Blut, mein Freund!“ brummte der [[Briefspieltext mit::Falk Barborn von Siebental|Siebentaler]] und stellte sich in Pose.<br>“Räuber sind wir nämlich ganz gewiß nicht, aber fangen wollen wir welche, hoho! Diese Schurken!“<br>“Wir sind Edle aus dem Koscherland“, versuchte es der Baron von [[Briefspieltext vielleicht mit::Vinansamt]] mit vernünftigen Worten, fügte dann aber verlegen hinzu, “auch wenn man es unserem Äußeren mittlerweile nicht mehr abkaufen wird.“<br>Denn in der Tat waren ihre Wämser nunmehr verschlissen von Hieben und Dornen, blut- und schmutzgetränkt, ihr Haar hing schweißverklebt an den Stirnen.<br>“Edle? Aus dem Koscherland?“ wiederholte der Zwerg stirnrunzelnd.<br>“Gewiß. Ich bin Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, Reichsrichter und Säckelmeister des [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]]. Dies ist Ritterin Rena von Arbasien, einstmals Knappin bei Hochwohlgeboren [[Briefspieltext vielleicht mit::Growin Sohn des Gorbosch|Growin]] von [[Briefspieltext vielleicht mit::Ferdok (Grafschaft)|Ferdok]]...“ (bei diesem Namen horchte der Angroscho auf, denn der Ferdoker Graf hat einen weiten und guten Ruf unter seinem Volke) “... der Ritter Falk von Siebental und schließlich, der Euch mit der Waffe anging, ist der Edle von [[Briefspieltext vielleicht mit::Toroschs Aue]], Wolfhardt von der Wiesen. Wir waren auf dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]]feste des Herrn vom [[nor:BaronieRabenstein|Rabenstein]], auf dessen Grund und Boden wir hier wohl noch immer stehn“, schloß der Baron seine Rede. Es war durchaus unüblich, daß sich Leute von Adel einem Gemeinen in dieser Weise rechtfertigend vorstellen, doch schien es die Lage und der Ort zu gebieten. Zögernd ließ der Zwerg die Waffe sinken.<br>“Das ist zu gut gesprochen und wäre zu dick gelogen. Ich selbst bin Gorbosch, Sohn des Gorim, und in Diensten des Herrn von Rabenstein. Doch sagt an, Herrschaften, was führt Euch in diese Berggegend, und was habt Ihr diesen meinen Vetter auf dem Gewissen?“<br>Da berichteten sie umständlich von den Ereignissen, wie sie die Spur des [[Briefspieltext mit::Ulfing von Jergenquell|Jergenquell]] gefunden und seine Verfolgung aufgenommen. Sie konnten dies ohne Arg tun, denn war dieser Zwerg einer der Feinde, so wußte er dies ohnehin, und war er ein Freund, konnte er nur nutzen. Sobald Gorims Sohn aber gewahrte, was es mit Norges Tod auf sich hatte, schlug er sich die Fäuste an die Brust und rief:<br>“Wehe, in bestem Willen habe ich Unrecht getan! Ihr wart es doch, Herr, dem ich nächtens einen festen Hieb versetzte, jaja, ich seh’s an der schönen Wunde, die Eure Stirne schmückt. Und statt den Tod Norges zu rächen, tötete ich seinen treuen Gefährten, den Hund – ich hielt ihn für eine Bestie der Räuber, denn er wollte mich anfallen, als ich Hand an den
Sie fanden einen bessern Weg. Felsen, ragend und weisend wie Finger, Inseln von Krüppelkiefern, Senken im Schnee, einmal eine tiefe Spalte, die bis zu einem unterirdisch rauschenden Bach in einer wahren Kristallgrotte führte, so kamen sie ihrem Ziel näher, standen schließlich wenige Schritte unterhalb des Plateaus.<br>“Zum Glück haben wir keinen [[Briefspieltext vielleicht mit::Rondra|Rondrianer]] unter uns“, ging es [[Briefspieltext mit::Merwerd Stoia von Vinansamt|Merwerd]] durch den Kopf. Seiner Ehre mißfiel diese Heimlichkeit, seinem Geist entsprach sie. Er legte die Hände gegen das kalte rauhe Gestein, es bot mit vielen Löchern und Ritzen und Klüften Halt. Den Fuß nachgesetzt, er schwang sich empor.<br>“Es geht leicht“, raunte er den andern zu. Sie nickten, man folgte dem Baron, ließ nur die schweren Gepäckstücke und das Packpferd im Schutz einer Mulde zurück. Zuweilen klapperte ein Schwert gegen den Felsen.<br>Es ging nicht lotrecht hinauf, sondern in einem Winkel, wie man einen Speer gegen eine Mauer gelehnt haben würde. Sie kamen gut voran, das Ende war bald erreicht. Über den Rand lauernd, gewahrten sie die vollständige Beschaffenheit des Plateaus, groß wie ein [[wikav:Imman|Immanfeld]], jedoch uneben und wie die untere Ebene mit etlichen Findlingen übersät. Urzeitliche Riesen mochten hier eine Schlacht geliefert haben. Und hinter einer solchen Felsengruppe, geschützt vor dem beißenden Ost, gewahrten sie den Quell des Rauches. Ein Scheiterhaufen, aus mühsam zusammengetragenen Hölzern einer nahen Baumgruppe aufgeschichtet, in den ersten Anfängen schwelend, das Holz war zu naß. Dahinter eine Gestalt, in Fell und Leder gehüllt, nicht menschengroß, ein [[Briefspieltext vielleicht mit::Zwerg]], allein.<br>“Gewagt, getan!“ stieß [[Briefspieltext vielleicht mit::Wolfhardt von der Wiesen|Wolfhardt]] hervor, schwang sich über den Rand des Felsens. Glanz stand in seinem Auge, Glanz auf seinem Schwert, ins Sonnenlicht gezogen. Er schritt gerade auf den Zwergen zu, kein Zittern ging durch die Klinge.<br>“Wohlgeboren!“ klang es von hinten, Merwerds Stimme. “So nicht!“ Doch der Einzelne dort an den Scheiten hatte die Koscher bemerkt, er zog gleichfalls, seine Klinge war klein aber scharf.<br>“Ha! Räuberpack, Großlinge! Seid also bis hierher gefolgt, wollt Euer blutiges Werk vollenden?Schau hin, wie ein Kind [[Briefspieltext vielleicht mit::Ingerimm|Allvaters]] sich zu wehren vermag.“<br>Und er führte die Klinge gegen das koscher Schwert. Als sie sich kreuzten, Metallklang, doch kraftlos. In hohem Bogen flog Wolfhardts Waffe, bohrte sich in den Schnee, bebend wie ein Pfeilschaft.<br>“Ha, Schurke, so schnell schon!“ frohlockte der Zwerg.<br>“Wolfhardt!“ schrien die Gefährten, ein Satz führte sie neben den Überwundenen. Der stand die Augen geweitet, doch nicht über die verlorene Klinge, über etwas anders.<br>“Allvaters Kind!“ echote er. Der Zwerg hielt inne im auslöschenden Stoß, blinzelte verwirrt.<br>“Das waren Norges Worte, nicht wahr, [[Briefspieltext mit::Rena von Arbasien|Rena]]?“<br>“Ach ja! Ich wunderte mich noch...“<br>Unsicher ließ der fremde Angroscho die Klingenspitze von einem zum andern wandern.<br>“Norge? Meint ihr diesen...?“<br>Sein Daumen wies über die Schulter auf den Scheiterhaufen, worauf sie nun den leblosen Einsiedler erkannten.<br>“Ihr habt mit ihm gesprochen, bevor ihr ihn ermordet. Einen Wehrlosen, einen Clanlosen! Aber dennoch einen Bruder! Räuberpack!“<br>“Ruhig Blut, mein Freund!“ brummte der [[Briefspieltext mit::Falk Barborn von Siebental|Siebentaler]] und stellte sich in Pose.<br>“Räuber sind wir nämlich ganz gewiß nicht, aber fangen wollen wir welche, hoho! Diese Schurken!“<br>“Wir sind Edle aus dem Koscherland“, versuchte es der Baron von [[Briefspieltext vielleicht mit::Vinansamt]] mit vernünftigen Worten, fügte dann aber verlegen hinzu, “auch wenn man es unserem Äußeren mittlerweile nicht mehr abkaufen wird.“<br>Denn in der Tat waren ihre Wämser nunmehr verschlissen von Hieben und Dornen, blut- und schmutzgetränkt, ihr Haar hing schweißverklebt an den Stirnen.<br>“Edle? Aus dem Koscherland?“ wiederholte der Zwerg stirnrunzelnd.<br>“Gewiß. Ich bin Baron Merwerd Stoia von Vinansamt, Reichsrichter und Säckelmeister des [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]]. Dies ist Ritterin Rena von Arbasien, einstmals Knappin bei Hochwohlgeboren [[Briefspieltext vielleicht mit::Growin Sohn des Gorbosch|Growin]] von [[Briefspieltext vielleicht mit::Ferdok (Grafschaft)|Ferdok]]...“ (bei diesem Namen horchte der Angroscho auf, denn der Ferdoker Graf hat einen weiten und guten Ruf unter seinem Volke) “... der Ritter Falk von Siebental und schließlich, der Euch mit der Waffe anging, ist der Edle von [[Briefspieltext vielleicht mit::Toroschs Aue]], Wolfhardt von der Wiesen. Wir waren auf dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]]feste des Herrn vom [[nor:BaronieRabenstein|Rabenstein]], auf dessen Grund und Boden wir hier wohl noch immer stehn“, schloß der Baron seine Rede. Es war durchaus unüblich, daß sich Leute von Adel einem Gemeinen in dieser Weise rechtfertigend vorstellen, doch schien es die Lage und der Ort zu gebieten. Zögernd ließ der Zwerg die Waffe sinken.<br>“Das ist zu gut gesprochen und wäre zu dick gelogen. Ich selbst bin Gorbosch, Sohn des Gorim, und in Diensten des Herrn von Rabenstein. Doch sagt an, Herrschaften, was führt Euch in diese Berggegend, und was habt Ihr diesen meinen Vetter auf dem Gewissen?“<br>Da berichteten sie umständlich von den Ereignissen, wie sie die Spur des [[Briefspieltext mit::Ulfing von Jergenquell|Jergenquell]] gefunden und seine Verfolgung aufgenommen. Sie konnten dies ohne Arg tun, denn war dieser Zwerg einer der Feinde, so wußte er dies ohnehin, und war er ein Freund, konnte er nur nutzen. Sobald Gorims Sohn aber gewahrte, was es mit Norges Tod auf sich hatte, schlug er sich die Fäuste an die Brust und rief:<br>“Wehe, in bestem Willen habe ich Unrecht getan! Ihr wart es doch, Herr, dem ich nächtens einen festen Hieb versetzte, jaja, ich seh’s an der schönen Wunde, die Eure Stirne schmückt. Und statt den Tod Norges zu rächen, tötete ich seinen treuen Gefährten, den Hund – ich hielt ihn für eine Bestie der Räuber, denn er wollte mich anfallen, als ich Hand an den

Version vom 24. November 2017, 12:20 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte Unter Schurken