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Version vom 17. November 2015, 14:05 Uhr
Teil 8 der Briefspielgeschichte: Grafenhochzeit
Geschwätz | Abends bei Falkenhags |
Gespräch zweier Wachen am Garether Tor
A: «Schau, das ist sie jetzt, Graf Wilburs Braut aus Weiden. Die Blonde da drüben!»
B: «Soso, die da? Und wer ist der junge Mann daneben? Ein Bruder?»
A: «Aber nein, das ist doch Junker Reto von Bodrin!»
B: «Der Enkel vom alten Grafen Helkor? Aber was tut der denn bei Wilburs Braut?»
A: «Was glaubst du denn?»
B: «Nein!»
A: «Schau doch, wie er sie anguckt! Den hat Rahjas Huf getroffen. Hat dir denn niemand erzählt, was am Rohalstag auf dem Neumarkt los war? Die zwei Bluthunde der alten Spuckwanst hatten sich losgerissen und wetzten zähnefletschend diesem und jenem Unglücklichen hinterher – bis sich gleichzeitig Junker Reto und die Weidenerin der Sache annahmen. Die Dame residiert nämlich im Haus Sirbensack, der Junker war wohl zufällig da. So haben sie sich kennen gelernt.»
B: «Tja, Pech für den Junker, dass seine Angebetete schon versprochen ist.»
A: «Du, ich glaub, das spornt den nur an. Ritterliche Minne und so wie in den großen Epen. Gestern bei Sonnenuntergang habe er unter ihrem Fenster ein Lied auf ihre Tugend vorgetragen, habe ich gehört. Es heißt, Wolfhardt von der Wiesen habe es für ihn geschrieben.»
B: «Was du nicht sagst!»