Vom Hasenzwillen in Lûr: Unterschied zwischen den Versionen

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Jeder Bauer und auch so mancher Stadtbürger kennt wohl das Hasenfest Mitte Peraine, an dem der Göttin gedankt werden soll für die erfolgreiche Ausbringung der Saat und um die Fruchtbarkeit des Bodens gebeten wird. Auf meinen Reisen durch die Koscher Lande bin ich jedoch auf eine besondere Art dieses Festes gestoßen, die so wohl nur im [[Handlungsort ist::Lûr]]’schen]] nahe des [[Ortsnennung ist::Ambossberge|Amboss]] gefeiert wird: dem Hasenzwillen.
Jeder Bauer und auch so mancher Stadtbürger kennt wohl das Hasenfest Mitte Peraine, an dem der Göttin gedankt werden soll für die erfolgreiche Ausbringung der Saat und um die Fruchtbarkeit des Bodens gebeten wird. Auf meinen Reisen durch die Koscher Lande bin ich jedoch auf eine besondere Art dieses Festes gestoßen, die so wohl nur im [[Handlungsort ist::Lûr (Baronie)|Lûr’schen]] nahe des [[Briefspieltext mit::Amboss]] gefeiert wird: dem Hasenzwillen.


In den Tagen vor dem eigentlichen Fest beginnen die jungen Maiden der Bauernhöfe und Siedlungen sorgfältig ausgewählte Steine zu reinigen, glätten und danach mit allerlei Mustern zu bemalen. Diese Verzierungen sind vielerart und reichen von kleinen Bildern bis zu vielfach verschlungenen Symbolen.
In den Tagen vor dem eigentlichen Fest beginnen die jungen Maiden der Bauernhöfe und Siedlungen sorgfältig ausgewählte Steine zu reinigen, glätten und danach mit allerlei Mustern zu bemalen. Diese Verzierungen sind vielerart und reichen von kleinen Bildern bis zu vielfach verschlungenen Symbolen.

Aktuelle Version vom 16. Mai 2021, 19:03 Uhr


Kosch-Kurier36-.gif

Ausgabe Nummer 54 - Phex 1032 BF

Koscher Brauchtum: Vom Hasenzwillen in Lûr

Jeder Bauer und auch so mancher Stadtbürger kennt wohl das Hasenfest Mitte Peraine, an dem der Göttin gedankt werden soll für die erfolgreiche Ausbringung der Saat und um die Fruchtbarkeit des Bodens gebeten wird. Auf meinen Reisen durch die Koscher Lande bin ich jedoch auf eine besondere Art dieses Festes gestoßen, die so wohl nur im Lûr’schen]] nahe des Amboss gefeiert wird: dem Hasenzwillen.

In den Tagen vor dem eigentlichen Fest beginnen die jungen Maiden der Bauernhöfe und Siedlungen sorgfältig ausgewählte Steine zu reinigen, glätten und danach mit allerlei Mustern zu bemalen. Diese Verzierungen sind vielerart und reichen von kleinen Bildern bis zu vielfach verschlungenen Symbolen.

Auf mein Nachfragen, wozu die Steine denn dienen würden, antworten mir die meisten der Künstlerinnen nur leicht schüchtern: „Für’s Zwill’n!“. Erst ein älterer Bewohner bringt etwas Licht in die Angelegenheit. Aus den Mustern soll sich eindeutig das jeweilige Mädel erkennen lassen, dass den Stein bemalt hat. Für die junge Arba Bochsbansen ist daher der Ziegenkopf eindeutig, für Vana Finkling ein kleiner Vogel. „Und wanns’d a Zeit’l do bleibn mags’d, dann wiast a naus nd’n, warum de Madel’n so vui Wert drauf leg’n!“. Mehr als die Worte im breitesten Dialekt ist dann aber auch aus diesem guten Mann nicht herauszulocken gewesen. Doch seinem Rat folgend blieb ich noch einige Tage bei den freundlichen Menschen, um den wahren Hintergrund ausfndig zu machen.

Am Tag vor dem Fest brechen die Malerinnen der vergangenen Tage, nur mit einem Beutel mit etwas Essen, einer Zwille und den selbst bemalten Steinen, zur Hasenjagd auf. Alle Mütter verabschieden auf dem geschmückten Dorfplatz ihre Töchter, und so manche, Mutter wie Tochter, kann eine Träne nicht unterdrücken. Den ganzen Tag über warten die Mütter auf die Rückkehr ihrer Kinder. Und erst als die Letzte der Ausgezogenen dann auch wieder heimgekehrt ist, alle mit so manchem erlegten Hasen über der Schulter, löst sich die Anspannung im Dorf, den Hasen wird das Fell über die Ohren gezogen, die Feuerwerden angefacht, und die ganze Dorfmitte wird zu einem einzigen großen Festplatz, in dem bis in die frühen Morgenstunden bei Bier, Wein und köstlichem Hanghasenbraten gefeiert wird, alles zu Ehren Peraines.

Und am nächsten Tag klärt sich auch die Bedeutung der bemalten Steine, als ein junger Bursche freudig mit einem dieser Stein zurückkehrt, den Ziegenkopf darauf. Sogleich eilt er zum Vater von eben jener vorher genannten Arba Bochsbansen und hält um ihre Hand an. „Jung’s Glücksoll ma ned verhindern! Und erst recht ned, wann’s die Göttin will!“, so die Worte des gleichen alten Mannes, mit dem ich die Tage zuvor schon gesprochen hatte. „Da werd Tsa bald wieda alle Hend voll habn. Denn wanns’d vui Kinda willst, an Hanghas’ zwillst!“

Den ganzen Sommer über wird nach den Steinen gesucht, denn der Segen der Göttin soll nur für dieses eine Jahr auf den Steinen liegen. Und so trifft für die Lûrscher Burschen wohl freudig zu, dass das Glück auf dem Wege liegt.

Firutin Winterkorn