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Unheimlich sind sie den braven Koscher Landsassen, die seltsam-verschrobenen Gesellen, gleich den Gauklern und Huren, Schindern und Kräuterweibern. Doch zugleich erwartet jedes Dorf die Ankunft des Krambolds, der oft der einzige ist, der ihnen noch im bitterkalten [[Firun]]mond Waren und Zeitung aus der Fremde bringt. | Unheimlich sind sie den braven Koscher Landsassen, die seltsam-verschrobenen Gesellen, gleich den Gauklern und Huren, Schindern und Kräuterweibern. Doch zugleich erwartet jedes Dorf die Ankunft des Krambolds, der oft der einzige ist, der ihnen noch im bitterkalten [[Firun]]mond Waren und Zeitung aus der Fremde bringt. | ||
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''Begierig auf Nachrichten aus der Fremde hing Hanno an den Lippen des Fremden, doch viel schien dieser nicht zu erzählen zu haben. Von Zeit zu Zeit nahm er einen Schluck, und wechselte mit dem Imker einige gemurmelte Worte über das Wetter, wie es früher gewesen wäre, und wann in diesem Jahr der Winter käme. Barinde erinnerte sich noch an den Krambold, der im letzten Phexmond gekommen war. Das war doch wahrhaft ein viel lustigerer Geselle gewesen, ein junger Bursche, der abends mit seinem [[Quetschbeutel]] zum Tanz aufgespielt hatte. Andertags war er verschwunden gewesen. Die Männer hatten geflucht und Lorine geweiht, ohne daß Barinde wußte, warum… Dieser hier schien ein bloß alter Griesgram zu sein. Das dachte Barinde zumindest solange, bis der Krambold seine Pfeife hervorgeholt hatte, sie gemählich entzündete, einige Rauchringe in die Luft blies und dem staunenden Hanno erzählte, wie es wirklich war, im ehernen [[Angbar]] und im Hinterkosch jenseits der Berge … Während sie der Erzählung des Krambolds lauschte, vergaß auch Barinde die Zeit, bis sie ein Knallen und Brennen erweckte, daß die kräftige Hand der Mutter auf ihrer Wange entfachte. Die Ziegen allein gelassen hatte sie, nur wegen des Fremden… !"'' | ''Begierig auf Nachrichten aus der Fremde hing Hanno an den Lippen des Fremden, doch viel schien dieser nicht zu erzählen zu haben. Von Zeit zu Zeit nahm er einen Schluck, und wechselte mit dem Imker einige gemurmelte Worte über das Wetter, wie es früher gewesen wäre, und wann in diesem Jahr der Winter käme. Barinde erinnerte sich noch an den Krambold, der im letzten Phexmond gekommen war. Das war doch wahrhaft ein viel lustigerer Geselle gewesen, ein junger Bursche, der abends mit seinem [[Quetschbeutel]] zum Tanz aufgespielt hatte. Andertags war er verschwunden gewesen. Die Männer hatten geflucht und Lorine geweiht, ohne daß Barinde wußte, warum… Dieser hier schien ein bloß alter Griesgram zu sein. Das dachte Barinde zumindest solange, bis der Krambold seine Pfeife hervorgeholt hatte, sie gemählich entzündete, einige Rauchringe in die Luft blies und dem staunenden Hanno erzählte, wie es wirklich war, im ehernen [[Angbar]] und im Hinterkosch jenseits der Berge … Während sie der Erzählung des Krambolds lauschte, vergaß auch Barinde die Zeit, bis sie ein Knallen und Brennen erweckte, daß die kräftige Hand der Mutter auf ihrer Wange entfachte. Die Ziegen allein gelassen hatte sie, nur wegen des Fremden… !"'' | ||
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Aktuelle Version vom 21. April 2025, 15:07 Uhr
Beschreibung
Unheimlich sind sie den braven Koscher Landsassen, die seltsam-verschrobenen Gesellen, gleich den Gauklern und Huren, Schindern und Kräuterweibern. Doch zugleich erwartet jedes Dorf die Ankunft des Krambolds, der oft der einzige ist, der ihnen noch im bitterkalten Firunmond Waren und Zeitung aus der Fremde bringt.
Wenig Freunde haben die Streuniger allerdings den ebenfalls umherziehenden Gesellen der Schmiede, Gerber und Müller (oder beliebiger anderer Gilden, ist egal) sowie den ortsansäßigen Krämern und manchen Geweihten (in der priesterkaiserlichen Lichtei Greifenpass ward mehr als ein Krambold als Druide oder Hexe den reinigenden Flammen übergeben). Gut verstehen sie sich dagegen mit Imkerm, Hirten und Fährleuten, oft ähnlich kauzigen Einzelgängern.
Berühmtester aller Krambolde ist noch 800 Jahre nach seinem verbürgten Tod Wilbur Sumspflog aus Trallik, um den sich zahlreiche Sagen ranken. Wenn man ihnen glauben schenkt, war dieser Krambold nicht nur weise, mutig, schlau und ein rechter Feilscher Boltanspieler nach Phexens Art, sondern obendrein der Begründer vieler der eigentümlichen Sitten der Krambolde: des Handelsschlucks (zwei kleine Becher aus Ferdoker Zinn für das Schlückchen nach dem Verkauf sind immer bereit), des Wilbur-Grußes, der großen Kiepe, des Traviennickels oder des Verbots, tobrischen Käse zu handeln.
Unter den Krambolden finden sich seit jeher auch manch einer jener Hügelzwerge, die irgendwann einmal die Abenteuerlust gepackt hat, und die doch das geliebte Koscher Land nicht hinter sich lassen wollten. Denn wenn man auch zuweilen im Greifenfurtschen oder Garetischen, dem hinterkoscher Gratenfels oder gar im sonnigen Almada auf einen der ihren stoßen mag, so ist der Außerkosch nicht einmal den Krambolden recht genehm.
Angeblich wird seit Wilburs Tagen stets ein Nachfolger bestimmt der sich der Wandernde nennt und besonders von Phex gesegnet ist.
Der Krambold kommt
"Geschwind wie ein Steinbock springt Barinde über Felsen und Wurzeln den steilen Hang hinab. Ihre Ziegen hat sie für einmal unbewacht droben auf der Bergwiese zurückgelassen (Halt, nicht ganz: Waldun ist bei ihnen, der treue Hund!). Doch selbst der gestrenge Gevatter Halmfold wird nicht barsch mit ihr sein, nicht heute, nicht bei der Nachricht, die sie bringt. „Der Krambold kommt! Der Krambold kommt!“, ruft sie laut, noch bevor sie die ersten Hütten des Dorfes vor sich sieht.
Da wird Nachbars Hanno staunen, daß sie den Krambold als erste erblickt hat. Mit seiner schweren Kiepe hat sie den stämmigen Mann den Pfad zum Dorf heraufstapfen sehen, ein wenig unter der Last schwankend, aber doch sicheren Schrittes und ein fröhliches Liedchen pfeifend. Gerade so bog der Krambold jetzt auch um den Holzschober des Krautbukschen Gehöfts auf den Platz um die Linde, wo sich im Nu das ganze Dorf versammelt hat.
„Bei Frau Travias Gastlichkeit, seid uns willkommen allezeit,“ entgegnet die Dorfälteste dem Brauch entsprechend, und der Geweihte Angwart nickt zustimmend. Denn obschon er Barinde oft Geschichten von herum streunenden Volk erzählte, das stahl und gar Kinder raubte, achtete er doch die Gebote der Gastlichkeit, und der Krambold hatte die Worte ohne Fehl gesprochen. Und nun ließ dieser die Last von den Schultern. öffnete seine Kiepe und all die kleinen Beutel und Taschen, die er überdies außen an das Gestell gebunden hatte, und breitete seine Waren aus.
Da lagen nun all die seltenen und wunderbarenen Dinge, von denen es mancherlei nicht einmal in Koschtal und gewiß nicht drunten in Drabenburg geben mochte. Roten Zwirn erstand die schöne Lorine, einen Ferdoker Zinnkrug der Wirt Ergrosch, neue Knöpfe der Grunsbirner Bauer, die Witwe Raschplög gar den ganzen Ballen weichen Leinens (wollte sie sich doch im nächsten Mond wiederverheiraten und daraus ihr Brautkleid nähen), der alte Wengel für 12 Taler ein eigenes Rasiermesser… kurz, es war keiner, der nicht zuwenigst ein kleines Ding erwerben wollte.
Später am Tag, als die Geschäfte getätigt und der Handelsschluck gestürzt waren, sah Barinde den Krambold in Ergroschs Schenke sitzen, bei einem Bier mit dem kauzigen Imker Nottel und Hanno. Die übrigen Dörfler standen zusamengedrängt an der Theke, denn ganz geheuer war ihnen der Fremde nicht. Was mochte einen braven Koscher bewegen, den Ort, den ihm Praios bestimmte und das Heim, das ihm Travia gab zu verlassen und rastlos umherzuziehen wie ein Gaukler, Söldling oder anderer Streuninger?
Begierig auf Nachrichten aus der Fremde hing Hanno an den Lippen des Fremden, doch viel schien dieser nicht zu erzählen zu haben. Von Zeit zu Zeit nahm er einen Schluck, und wechselte mit dem Imker einige gemurmelte Worte über das Wetter, wie es früher gewesen wäre, und wann in diesem Jahr der Winter käme. Barinde erinnerte sich noch an den Krambold, der im letzten Phexmond gekommen war. Das war doch wahrhaft ein viel lustigerer Geselle gewesen, ein junger Bursche, der abends mit seinem Quetschbeutel zum Tanz aufgespielt hatte. Andertags war er verschwunden gewesen. Die Männer hatten geflucht und Lorine geweiht, ohne daß Barinde wußte, warum… Dieser hier schien ein bloß alter Griesgram zu sein. Das dachte Barinde zumindest solange, bis der Krambold seine Pfeife hervorgeholt hatte, sie gemählich entzündete, einige Rauchringe in die Luft blies und dem staunenden Hanno erzählte, wie es wirklich war, im ehernen Angbar und im Hinterkosch jenseits der Berge … Während sie der Erzählung des Krambolds lauschte, vergaß auch Barinde die Zeit, bis sie ein Knallen und Brennen erweckte, daß die kräftige Hand der Mutter auf ihrer Wange entfachte. Die Ziegen allein gelassen hatte sie, nur wegen des Fremden… !"
(Aus dem Kosch-Kurier 18)
Quellen
Offizielles
- Die Flusslande S. 76 (Erwähnung)
Inoffizielles
- Kosch-Kurier 18 und viele weitere
Briefspieltexte
1048 BF
| Wo heilende Wasser wallen Getreue Beschreibung des Kurortes Gôrmel Kosch-Kurier 85, Bor 1048 BF / Autor(en): Kordan |
| Eine saure Rache Die Sendrin von Adlergang plant ihre Rache. Zeit: Tra 1048 BF / Autor(en): Rigolosch |
| Neuigkeiten aus den Grafschaften Der Kosch im Hoch- und Spätsommer Kosch-Kurier 84, Eff 1048 BF / Autor(en): Wolfhardt |
1047 BF
| Neuigkeiten aus den Grafschaften Der Kosch im Frühling und Frühsommer Kosch-Kurier 83, Rah 1047 BF / Autor(en): Wolfhardt, Marakain |
| Gemeinsame Runde Baerwins Mitreisende erzählen von sich. Zeit: Per 1047 BF / Autor(en): Rigolosch |
| Ein astraler Angroscho In dem entdeckten Turm kommt es zu einer überraschenden Begegnung Zeit: Per 1047 BF / Autor(en): Rigolosch |
| Mathilds Ermittlungsarbeiten Das Mitglied der Grafenschar Mathild Gerbaum ermittelt zum Mord im Lager vor Burg Bärenstieg. Zeit: 19. Fir 1047 BF / Autor(en): Rigolosch |
| Baerwin von Hartsteig und Rigolosch Sohn des Barox Koscher Zwiegespräch Kosch-Kurier 81, Tra 1047 BF / Autor(en): Rigolosch |
| Wengenholmer Land im Aufruhr Auersbrücker erklären Angenfurten die Fehde Kosch-Kurier 80, Pra 1047 BF / Autor(en): Geron |
| Ein Fall von schwarzer Magie? Mora von Spuckwanst zu Boron gegangen Kosch-Kurier 80, Pra 1047 BF / Autor(en): Kordan |
1046 BF
| Die Rückkehr eines Unruhestifters Melcher Siebenschröter ist wieder im Kosch Kosch-Kurier 79, Ing 1046 BF / Autor(en): Wolfhardt |
| Idylle an der Rakula Die Taverne „Zum Scharfen Schwert“ in Avestreu Kosch-Kurier 78, Phe 1046 BF / Autor(en): Kunar |
| Ein Handelshaus für Bärenfang Appelangers Kauff- und Gewerbskontor eröffnet Kosch-Kurier 76, Pra 1046 BF / Autor(en): Korkron |
| Neuer Wohlstand im Norden Blutsteinvorkommen bei Auersbrück entdeckt Kosch-Kurier 76, Pra 1046 BF / Autor(en): Geron |
1045 BF
| Dreizehn sind (k)einer zu viel Ein kleines Wunder zum Jahreswechsel Kosch-Kurier 76, Nam 1045 BF / Autor(en): Wolfhardt |
| Wie eine zweite Geburt Fürst Anshold knapp dem Tod entgangen Kosch-Kurier 75, Per 1045 BF / Autor(en): Wolfhardt |
1044 BF
| Angst geht um in Bärenfang Verschwinden des Krambolds Knurbo gibt Rätsel auf Kosch-Kurier 71, Per 1044 BF / Autor(en): Korkron |
| Auf der Sindel nach Grobenwies Ein Reisebericht aus Sindelsaum Kosch-Kurier 69, Tra 1044 BF / Autor(en): Geron |
| Wilburs Pfeifenbalg Aus Koscher Sagenwelt Kosch-Kurier 68, Eff 1044 BF / Autor(en): Wolfhardt |
1043 BF
| Unruhe in Fürstenhort Raubritter überfallen entlegene Burg Kosch-Kurier 67, Rah 1043 BF / Autor(en): Geron |
| Das Verschwinden der Phana Sackbickel Schmiedin hinterlässt Kind und geheimnisvolle Botschaften Kosch-Kurier 76, Ron 1043 BF / Autor(en): Korkron |
1042 BF
| Nottel und der Rabbatzmann Aus Koscher Sagenwelt Kosch-Kurier 61, Eff 1042 BF / Autor(en): Wolfhardt |
1038 BF
| Das Werk von Flusspiraten? Schiff mit Vorräten verschwunden Kosch-Kurier 59, Phe 1038 BF / Autor(en): Kunar |
1037 BF
| Der Prospektor Die Freunde erkunden die Lage Zeit: 1037 BF / Autor(en): Ladislaus, RobanGrobhand |
