Idylle an der Rakula

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Ausgabe Nummer 78 - Phex 1046 BF

Idylle an der Rakula

Die Taverne „Zum Scharfen Schwert“ in Avestreu

Oh, du glücklicher Kosch, wo sich selbst im Hinterland noch schöne Gasthäuser finden!

Bekanntlich hat die Ferdoker Mark mehrere wichtige Handelswege, namentlich die Reichsstraße VI nach Garetien, den Großen Fluss nach Albernia und die Ferdoker Landstraße nach Almada. Daneben gibt es jedoch mit dem Avesweg eine weniger bekannte, aber landschaftlich reizvolle Alternative, um aus dem Süden nach Ferdok zu gelangen. Wer jedoch glaubt, durch eine wilde Überquerung der Rakula den Zoll sparen zu können, der wird in dem kleinen Örtchen Avestreu eines Besseren belehrt: Zöllner Nandor ist freundlich, aber resolut.

Wohl aufgrund der Zollabfertigung lohnte es sich, inmitten einiger Bauernhäuser eine Schänke zu eröffnen. So machen zahlreiche Reisende Zwischenstation in der Taverne „Zum Scharfen Schwert“, „dem besten Wirtshaus in Avestreu“, wie der Wirt Thalion jeden Neuankömmling etwas schelmisch begrüßt; denn natürlich ist es das beste, da es auch das einzige ist.

Doch ansonsten geht der gute Mann eifrig seinem Beruf nach und begrüßt jeden Reisenden herzlich. Vielleicht liegt es daran, dass er selbst einst Ferdoker Bier durch die Gegend fuhr und weiß, wie es ist, einen großen Teil seines Lebens unterwegs zu verbringen. Neben dem erwähnten Bier gibt es Quellwasser und sogar Gulmondtee zu trinken — und wer scherzhaft einwenden möchte, dass hier wohl auch Elfen einkehren, der wird tatsächlich bestätigt! Das verwundert bei längerem Nachdenken kaum, schließlich ist auf dem Avesweg deutlich wenigerlos als auf den eingangs erwähnten Verkehrswegen, und die umgebende Natur mag den Zauberkundigen gefallen. Das gilt wohl auch für menschliche Magier: Selbst der große Rakorium Muntagonus soll hier einmal einen Zwischenstopp eingelegt haben.

Doch zugegeben, wenn man draußen auf den Bänken im Schatten einiger Bäume Platz genommen hat und das erste Helle Ferdoker die Kehle hinunter rinnt, dann ist es dermaßen gemütlich, dass man es nur eine traviagefällige Idylle nennen kann. Der Fremde, der zum ersten Mal den Kosch bereist, bekommt sogleich den richtigen Eindruck!

Beim längeren Verweilen kommt man auch leicht mit den verschiedensten Reisenden ins Gespräch: Der Krambold Bredo Bento macht hier regelmäßig Station, der Händler Garagosch Sohn des Fili ist ein guter Freund des örtlichen Schmiedes Engerim Sohn des Eserim, und selbst der Perainegeweihte Bruder Koyner aus Gorshof kommt immer wieder gerne vorbei.

Etwas urig wirkt der große Bärenkopf, mit dem eine Seite der Taverne geschmückt ist. Wie der Jäger Firutin Kautzenstein erklärt, machte das Tier 1032 BF die Gegend unsicher und wurde schließlich von einigen Abenteurern erlegt — die wohl ebenfalls hier dem Bier reichlich zugesprochen haben dürften, wie der Chronist hinzufügt.

Während die Humpen in der Frühlingssonne erstaunlich schnell leer werden, schweift der Blick zum nahen Avesschrein, und es ist nur allzu verständlich, dass die Reisenden hier die eine oder andere Münze spenden. Angst, am Tisch einzuschlafen, braucht hier niemand zu haben — Holzfäller Niebor übt seine Arbeit gleich nebenan aus. Das Einzige, das die Stimmung trübt, ist der ständige Streit der beiden Bauernfamilien Ackerboldt und Rübenfein.

So fährt oder wandert man schließlich nach Ferdok weiter in dem Bewusstsein, hier einen besonders schönen und typischen Flecken des Kosch gesehen zu haben!

Bram Sohn des Schrax

Meisterinformationen

Die Taverne besucht man zu Beginn des Computerspiels Drakensang.