Man erntet, was man sät - Die Verbündeten erreichen Unwynfurt
◅ | Vormarsch der Nadoreter |
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Die Schlacht bei Unwynfurt I | ▻ |
Die Verbündeten erreichen Unwynfurt
Es war gegen Mittag als Alvide von Eichental und Brumil Wackerstock Unwynfurt erreichten. Entgegen dem Namen führte hier eine kleine Holzbrücke über den Fluss. Die Ostseite der Brücke war über die vergangenen Tage und Wochen von den Barabeiner Gleventräger um ihre Feldwaibel Garosch Sohn des Grimmosch, der einst bei den Angbarer Sappeuren gedient hatte, gut befestigt worden. Erdwälle und Barrikaden würden den Verteidigern einen erheblichen Vorteil verschaffen.
Alvide war dem Heer ein wenig vorausgeritten und ließ sich nun von Garosch die Lage erklären. „Die Nadoreter kamen gestern mit etwa hundert Streitern hier an. Ihr Anführer Hacken, oder so wollte mit uns verhandeln, aber die Bauern haben ihn ziemlich übel beschimpft. Seither haben die Nadoreter eigentlich nur auf ihrer Flussseite rumgesessen. Sie haben zwar ihre Geschütze aufgebaut, aber derzeit deutet nichts auf einen Sturmangriff hin. Wir haben natürlich trotzdem starke Posten aufgestellt und Späher in alle Richtungen geschickt, falls sie anderswo über den Unwyn kommen.“
Alvide hatte aufmerksam zugehört. „Klingt als hättet ihr alles richtig gemacht Garosch, nur die Beschimpfungen hättet ihr euch sparen können.“
Der Zwerg nickte schuldbewusst „Waren ja die Bauern, nicht wir.“
„Schon gut. Es ändert ja nichts.“
„Und was machen wir jetzt?“ erkundigte sich Garosch „Greifen wir an, oder warten wir einfach ab?“
„Wir warten ab. Wenn wir sie ein paar Tage hinhalten können wird sich die ganze Sache von alleine erledigen.“
„Was ist denn in ein paar Tagen?“ erkundigte sich Garosch.
„Das ist nicht so wichtig, aber es wird diese Fehde beenden.“ Antwortete Alvide. Garosch schaute sie zweifelnd an, aber fragte nicht weiter.
Ein wenig später machte sich Hakan von Nadoret erneut auf dem Weg zur Brücke, diesmal um mit den beiden feindlichen Heerführern Alvide und Brumil zu sprechen.
„Wir müssen uns für die Worte der Bauern entschuldigen.“ Begann Alvide „Sie haben von Baron Narmur viel Leid erfahren müssen und misstrauen daher seinen Freunden.“
Hakan winkte ab. „Denen sind die Pferde durchgegangen, aber wegen ein paar böser Worte bin ich nicht hier, sondern weil ihr einen Bundesbruder belagert. Ich fordere euch auf den Weg nach Durstein freizumachen und eure Belagerung aufzuheben. Ihr dürft euch nach Yassburg zurückziehen Brumil und ihr bekommt freies Geleit bis zu den Grenzen der Baronie Alvide. Die Fehde soll damit beendet sein und kein böses Wort soll mehr in dieser Sache gesprochen werden.“
Alvide und Brumil schüttelten fast gleichzeitig den Kopf. Brumil übernahm diesmal das sprechen. „Narmur hat schwere Schuld auf sich geladen. Er hat zahlreiche Verbrechen begangen und wir werden ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Wenn ihr euch in aller Ruhe zurückzieht muss hier kein Blut vergossen werden, denn mit euch haben wir keinen Streit.“
Hakan wirkte enttäuscht. „Ist dies euer letztes Wort? Bedenkt, dass wenn der Rest meines Heeres aus Cirrenacker heranmarschiert ist. Die meinen euch fast zwei zu eins überlegen sind und aus gestandenen Rittern und Fussknechten bestehen, während ihr viele ungeübte Bauern in euren Reihen habt.“
Diesmal antwortete Alvide „Derzeit scheint die Hälfte eures Heeres ja noch nicht einmal anwesend zu sein, zumal ihr euch über diese schmale Brücke kämpfen müsst. Auch wir haben viele gestanden Streiter in unseren Reihen. Zieht euch also zurück und eure Leute werden nicht wie die Fliegen auf dieser Brücke abgeschlachtet werden.“
„Das werden wir ja sehen wer hier wenn abschlachtet“ erwiderte Hakan und wendete sein Pferd.