Geisterspuk und Boronsflug
Geisterspuk und Boronsflug
Tragischer Unfalltod Seiner Gnaden Borunian Grottinger von Gerüchten umrankt
MARK FERDOK/GORSHOF. In der Neumondnacht des Boronmondes 1031 BF geriet der Wehrturm von Gorhshof zu einem Schauplatz mysteriöser Ereignisse, zumindest wenn man den kursierenden Gerüchten der Domestiken Glauben schenken mag. Denn während die Dienerschaft von schrillem Gekreisch und klagend wispernden Stimmen, durch die Gänge gellten, zu berichten wusste, verwies Ritter Harrad von Gor jegliche Berichte über Geistererscheinungen in seinem Wehrturm in das Reich der Märchen.
Der zerschlagene Körper von Borunian Grottinger am Fuße der steinernen Treppe war dagegen unbestreitbar. Der Hauslehrer von Niam und Dajin von Gor war dem Vernehmen nach in der Nacht auf seinem Weg zu seinen Gemächern auf den glatt gescheuerten Stufen ausgeglitten und in den Tod gestürzt. Der zerschlagene Körper Seiner Gnaden sei
am frühen Morgen mit schreckverzerrtem Gesicht aufgefunden worden.
Das Zwillingspaar zeigte sich tief bestürzt über das tragische Ende ihres gestrengen Hauslehrers, dem sie nach eigenem Bekunden sehr zugetan waren. Ihr Vater, der Herr von Gorshof, befand daraufhin, die Zwillinge in die Obhut von Baron Welfert von Mersingen ä.H. zu Aschenfeld zu geben, der auf seiner Reise in die Nordmarken bei seinem alten Freund Quartier bezog, auf dass sie dem rabenmärker Heermeister fürderhin als Knappen dienen mögen. Das harte Leben in der düsteren Mark soll seinen Nachwuchs auf die spätere Wacht zu Gorshof vorbereiten, jenem Gebeinfeld, das unter dem Bergfried gelegen ist und von dem sich zu Zeiten der Magierkriege die Toten aus ihren Gräbern erhoben hatten.
Die Kirche des Herrn Boron hat den Tod eines Bruders bestätigt, enthielt sich ansonsten aber jedweder Stellungnahme. Baron Welfert hingegen erklärte sein Bedauern über den in diesen Tagen um so schwerer wiegenden Verlust seiner Gnaden, um das Geschwätz der Bauernschaft schere sich seine Hochgeboren ob dies nicht.